Katho­li­ken im Erz­bis­tum Bam­berg spen­den 144.000 Euro für die Diaspora

Symbol-Bild Religion / Christlich

Gro­ße Spen­den­be­reit­schaft trotz Coro­na-Pan­de­mie – Boni­fa­ti­us­werk konn­te im Geschäfts­jahr 2020 Katho­li­kin­nen und Katho­li­ken in der Dia­spo­ra mit 13 Mil­lio­nen Euro unterstützen

Mit 13 Mil­lio­nen Euro hat das Boni­fa­ti­us­werk im Geschäfts­jahr 2020 Katho­li­kin­nen und Katho­li­ken in der deut­schen, nord­eu­ro­päi­schen und bal­ti­schen Dia­spo­ra unter­stützt. Trotz eines deut­lich spür­ba­ren und durch Coro­na beding­ten Rück­gangs bei den Kol­lek­ten konn­te das katho­li­sche Hilfs­werk auf­grund einer sta­bi­len Spen­den­be­reit­schaft 771 Pro­jek­te för­dern. „Wir sind außer­or­dent­lich dank­bar für die Soli­da­ri­tät unse­rer Spen­de­rin­nen und Spen­der, die trotz ihrer eige­nen Sor­gen, Nöte, Äng­ste oder auch per­sön­li­cher Ver­lu­ste in der Zuver­sicht des Glau­bens für­ein­an­der da sind und die Men­schen in der Dia­spo­ra unter­stüt­zen“, sag­te der Gene­ral­se­kre­tär des Boni­fa­ti­us­wer­kes, Mon­si­gno­re Georg Austen. Ver­öf­fent­licht wur­de der Jah­res­be­richt am heu­ti­gen Mittwoch.

Die katho­li­schen Chri­sten aus dem Erz­bis­tum Bam­berg haben 144.000 Euro in Kol­lek­ten und Ein­zel­spen­den für die Dia­spora­hil­fe gespen­det. Bei der tra­di­tio­nel­len Kol­lek­te zum Dia­spo­ra-Sonn­tag wur­den im Erz­bis­tum 38.000 Euro gesam­melt. Die Erst­kom­mu­ni­on­kin­der sam­mel­ten 31.000 Euro und die Firm­be­wer­ber 11.000 Euro für Kin­der und Jugend­li­che in der Dia­spo­ra. Im Erz­bis­tum Bam­berg unter­stütz­te das Boni­fa­ti­us­werk ein mis­sio­na­ri­sches Pro­jekt mit 500 Euro.

„Die Coro­na-Pan­de­mie hat eine Viel­zahl an Her­aus­for­de­run­gen mit sich gebracht. Es war ein schwie­ri­ger Spa­gat unse­ren Pro­jekt­part­nern zuver­läs­sig zur Sei­te zu ste­hen, gera­de weil wir wegen des Aus­falls von Ver­an­stal­tun­gen und Pro­jek­ten, den beschränk­ten Mög­lich­kei­ten in der Kon­takt­auf­nah­me und bis­her nicht gekann­ten pasto­ra­len Situa­tio­nen in den Gemein­den teils nur „auf Sicht fah­ren konn­ten“, sag­te Mon­si­gno­re Austen. Aus die­sem Grund habe das Bon­fa­ti­us­werk ver­sucht, gera­de die „wich­ti­ge pasto­ra­le Arbeit in den Gemein­den“ durch zusätz­li­che Gel­der noch geziel­ter zu unter­stüt­zen und auch digi­ta­le Initia­ti­ven zu Ostern und zu Weih­nach­ten ins Leben gerufen.

In den Dia­spo­ra­ge­bie­ten Deutsch­lands, Nord­eu­ro­pas und in Est­land und Lett­land wur­den 65 Bau­pro­jek­te mit 2,5 Mil­lio­nen Euro, 570 Pro­jek­te der Kin­der- und Jugend­hil­fe mit 1,7 Mil­lio­nen Euro und 107 Pro­jek­te der Glau­bens­hil­fe mit 830.000 Euro unter­stützt. Durch die Ver­kehrs­hil­fe konn­ten 29 BONI-Bus­se für die Gemein­de­ar­beit mit 560.000 Euro geför­dert wer­den. In mis­sio­na­ri­sche Initia­ti­ven sowie in die reli­giö­se Bil­dungs­ar­beit flos­sen 1,9 Mil­lio­nen Euro, in die Pro­jekt­be­glei­tung 405.000 Euro, in die Unter­stüt­zung der Seel­sor­ge 147.000 Euro und in die zweck­ge­bun­de­ne För­de­rung 960.000 Euro. Aus zweck­ge­bun­de­nen Mit­teln des Dia­spo­ra-Kom­mis­sa­ri­ats wur­den rund 4,1 Mil­lio­nen Euro an Pro­jek­te in Nord­eu­ro­pa weitergeleitet.
„Das Boni­fa­ti­us­werk war und ist ein aus­ge­spro­chen wich­ti­ger Part­ner für uns in der Dia­spo­ra. Ohne des­sen kon­ti­nu­ier­li­che För­de­rung müss­ten wir uns noch mehr ein­schrän­ken. So aber hilft uns das, tat­säch­lich auch eine „schöp­fe­ri­sche Min­der­heit“ zu sein. Dafür sind wir sehr dank­bar“, sag­te der Bischof von Mag­de­burg, Dr. Ger­hard Fei­ge, der sich im aktu­el­len Jah­res­be­richt des Boni­fa­ti­us­wer­kes zur Bedeu­tung der Öku­me­ne im Bis­tum Mag­de­burg äußert.

Die För­de­rung der Pro­jek­te finan­ziert das Boni­fa­ti­us­werk durch Ein­nah­men aus Kol­lek­ten (2,77 Mil­lio­nen Euro), Spenden/​Beiträgen/​Vermächtnissen und Schen­kun­gen (7,49 Mil­lio­nen Euro) und aus Mit­teln des Dia­spo­ra-Kom­mis­sa­ri­ats. „Mit 14,35 Mil­lio­nen Euro ist unser Mit­tel­auf­kom­men um rund 930.000 gegen­über dem Vor­jahr zurück­ge­gan­gen. Die­se Ver­än­de­rung ent­fällt im Wesent­li­chen auf den Rück­gang der Kol­lek­ten, die um 43,9 Pro­zent (-2,2 Mil­lio­nen Euro) auf 2,775 Mil­lio­nen Euro gesun­ken sind. Erfreu­li­cher­wei­se konn­ten wir einen Zuwachs bei den Spen­den ohne Zweck­bin­dung um 848.000 Euro auf 2,99 Mil­lio­nen Euro ver­zeich­nen. Die Erträ­ge aus Erb­schaf­ten haben sich um rund 53,3 Pro­zent auf 2,6 Mil­lio­nen Euro erhöht“, schil­der­te Geschäfts­füh­rer Ingo Imen­käm­per die ver­än­der­te Ein­nah­men­si­tua­ti­on. Die Erst­kom­mu­ni­on­kin­der spen­de­ten 709.000 Euro und die Firm­be­wer­ber 353.000 Euro für Kin­der- und Jugend­hil­fe-Pro­jek­te. Die bun­des­wei­te Dia­spo­ra-Kol­lek­te erbrach­te 1,6 Mil­lio­nen Euro.

„Wir alle erle­ben star­ke Umbrü­che, im beruf­li­chen sowie im pri­va­ten Bereich. Das hat zur Fol­ge, dass sich auch das kirch­li­che Leben wei­ter­hin ver­än­dern wird. Hin­zu kommt der spür­ba­re Ver­trau­ens­ver­lust der Gesell­schaft in die Insti­tu­ti­on Kir­che. Als Boni­fa­ti­us­werk müs­sen wir uns die­sen gesell­schaft­li­chen und kirch­li­chen Her­aus­for­de­run­gen stel­len und immer wie­der neu aus­lo­ten, wie wir uns als Hilfs­werk in der Gesell­schaft und in der Kir­che gestal­te­risch und soli­da­risch ein­brin­gen kön­nen, um wei­ter­hin unse­ren Auf­trag zu erfül­len, die Men­schen und ein leben­di­ges Glau­bens­le­ben in der Dia­spo­ra zu unter­stüt­zen“, sag­te der Prä­si­dent des Boni­fa­ti­us­wer­kes, Heinz Paus.

Viel­ver­spre­chen­de Ansät­ze zei­ge das För­der­pro­gramm „Räu­me des Glau­bens eröff­nen“. „Seit zwei Jah­ren kön­nen sich katho­li­sche Gemein­den, Ein­rich­tun­gen und Initia­ti­ven mit ihren inno­va­ti­ven mis­sio­na­ri­schen Pro­jek­ten bei uns bewer­ben. In die­ser Zeit konn­ten wir 23 Pro­jek­te för­dern. Sie alle haben eine Gemein­sam­keit: Sie ermög­li­chen durch unter­schied­li­che krea­ti­ve Her­an­ge­hens­wei­sen neue For­men des Kir­che­seins“, sag­te Mon­si­gno­re Austen. Eine wei­te­re tol­le Initia­ti­ve sei das Prak­ti­kan­ten­pro­gramm „Prak­ti­kum im Nor­den“. Jähr­lich gehen etwa 20 jun­ge Men­schen für einen län­ge­ren Zeit­raum in eine katho­li­sche Gemein­de oder Ein­rich­tung in Nord­eu­ro­pa oder im Bal­ti­kum, um zu erle­ben, was es bedeu­tet in einer Min­der­heit sei­nen Glau­ben zu leben. „Im Mit­tel­punkt ste­hen die Begeg­nung und der Dia­log der Men­schen unter­ein­an­der und die För­de­rung der Per­sön­lich­keits­bil­dung der jun­gen Men­schen“, sag­te Austen.

Down­load­link: Den Jah­res­be­richt 2020 fin­den Sie auf der Inter­net­sei­te des Boni­fa­ti­us­wer­kes im Down­load­be­reich unter: https://​www​.boni​fa​ti​us​werk​.de/​d​e​/​d​o​w​n​l​o​ad/