Forch­hei­mer Grü­ne unter­stüt­zen wei­te­re 30 km/​h Begren­zung in der Bur­ker Straße

Die Grü­nen for­dern seit län­ge­rem die Höchst-Geschwin­dig­keit inner­orts gene­rell auf 30 Km/​h zu ver­rin­gern und die 50 km/​h als Aus­nah­me z.B. an Aus­fall­stra­ßen zuzu­las­sen. „Die vie­len Vor­tei­le die­ser Umkeh­rung sind hin­rei­chend belegt. Aber auch wenn der­zeit der poli­ti­sche Wil­le zu die­ser grund­sätz­li­chen Ver­bes­se­rung fehlt, soll­ten im Sin­ne der Bür­ger die schon bestehen­den Mög­lich­kei­ten genutzt wer­den, um dort, wo es sinn­voll und recht­lich ver­tret­bar ist, Geschwin­dig­keits­be­gren­zun­gen auf 30 km/​h, oder sogar weni­ger, anzu­ord­nen“ sagt Emme­rich Huber, Spre­cher der Grü­nen in Forch­heim. Und das, da ist sich Huber, selbst Anwalt, sicher, ist in der Bur­ker Stra­ße auch im Abschnitt zwi­schen der Still­stra­ße und bis Orts­en­de der Fall. Die­ser Bereich ist zum einen prak­tisch aus­schließ­lich Wohn­ge­biet mit über­wie­gen­der Bebau­ung unmit­tel­bar an der Stra­ße mit extrem unüber­sicht­li­chen Grund­stücks­aus­fahr­ten und zum ande­ren gibt es meh­re­re Gefah­ren­stel­len. Des­halb sehen die Grü­nen die Mög­lich­keit, daß die Stadt dort als Stra­ßen­ver­kehrs­be­hör­de gemäß § 45 StVO eine Begren­zung auf max. 30 km/​h anord­nen kann – wenn sie will. Damit ste­hen die Grü­nen übri­gens in Über­ein­stim­mung mit dem VCD-Forch­heim, der dort eben­falls die 30er-Begren­zung for­dert und für recht­lich zuläs­sig hält.

Der Grü­ne Orts­ver­band ver­weist auf beson­de­re Gefah­ren­stel­len. Zum einen auf die Bus­hal­te­stel­len „Am Schel­len­berg“. Ins­be­son­de­re an der Ost­sei­te, also Rich­tung Innen­stadt an der Que­rungs­hil­fe, ist der Bür­ger­steig inkl. Rand­stein nur 1,12m breit. Dazu Fabio­la Reges-Huber, Anwoh­ne­rin: „Wenn man an der Hal­te­stel­le steht und LKW oder die Rie­sentrek­ker mit Anhän­ger zwi­schen der Ver­kehrs­in­sel und dem Geh­steig durch­don­nern, drängt man sich unwill­kür­lich an den Zaun. Ich seh dort an der Hal­te­stel­le auch immer wie­der Kin­der ste­hen, die auf den Bus war­ten und da wird mir ganz mul­mig“. Die Aus­sa­ge der Stadt, dort sei kei­ne beson­de­re Gefah­ren­stel­le, zumal auch noch kei­ne Unfäl­le pas­siert sei­en, hält sie für gera­de­zu zynisch.

Eine wei­te­re beson­de­re Gefahr sehen die Grü­nen direkt an der Que­rungs­hil­fe. Denn, wenn man von Westen her zur gegen­über­lie­gen­den Hal­te­stel­le will, hat man wegen der Kur­ve ziem­lich genau 40 Meter Ein­sicht nach links in die Stra­ße, was dem nor­ma­len Anhal­te­weg aus 50 km/​h ent­spricht. Dazu Stef­fen Mül­ler-Eicht­may­er, bei den Grü­nen mit Ver­kehrs­fra­gen befaßt: „Schon eine ein­fa­che Weg-/Zeit­be­rech­nung zeigt, daß dort Fuß­gän­ger bei 50 Km/​h grund­sätz­lich gefähr­det sind. Bei 30 Km/​h wäre die Gefähr­dung ein­fach nicht vorhanden.“

Für Rad­fah­rer beson­ders gefähr­lich sehen die Grü­nen neben der all­ge­mei­nen Enge der Bur­ker Stra­ße ohne Rad­weg die Stel­le an der Que­rungs­hil­fe auf Höhe Kirsch­gar­ten. Rad­fah­rer müs­sen dort stadt­aus­wärts die Stra­ße nach links zum Rad­weg que­ren – bei oft mit über­höh­ter Geschwin­dig­keit aus der Kur­ve ent­ge­gen­kom­men­den Pkw. Vor allem aber endet dort Rich­tung Innen­stadt an unüber­sicht­li­cher Stel­le der Rad­weg, so daß sich Rad­ler an der Eng­stel­le in den flie­ßen­den Ver­kehr ein­fä­deln müssen.

Dass an den spe­zi­el­len Gefah­ren­stel­len noch nichts „Ern­stes“ pas­siert ist, liegt nach Ansicht der Grü­nen wohl dar­an, dass alle Anwoh­ner die­se Gefah­ren­stel­le ken­nen und ent­spre­chend aufpassen.

Was Huber an der gan­zen Sache beson­ders ärgert ist, daß es bereits eine kla­re Zusa­ge von der Stadt, bzw. direkt von OB Kirsch­stein aus Novem­ber 2019 gibt und die­ser Zusa­ge nicht nach­kom­men wird. Huber hat näm­lich die Beschrän­kung auf 30 km/​h, und zwar vom Krie­ger­denk­mal bis zur Ein­mün­dung Kirsch­gar­ten, für die Bur­ker Bür­ger­ver­samm­lung von Novem­ber 2019 schrift­lich bean­tragt und begrün­det und OB Kirsch­stein hat ihn kurz vor der Ver­samm­lung per­sön­lich infor­miert, die Beschrän­kung wer­de so umge­setzt. Genau das hat der OB dann auch bei der Ver­samm­lung am 5.11.2019 vor über 50 anwe­sen­den Bur­kern unter Applaus ver­kün­det. War­um dann tat­säch­lich eine 30er-Beschrän­kung nur bis zur Still­stra­ße erfolg­te und war­um die Stadt jetzt der­art mau­ert, kann Huber – und mit ihm wohl vie­le Anlie­ger – nicht nach­voll­zie­hen. Die Grü­nen for­dern, daß das, was offen­sicht­lich vie­ler­orts mög­lich ist – und zuge­sagt wur­de – nach Jah­ren des Abwie­gelns end­lich umge­setzt wird.