Bam­ber­ger Land­kreis­bier „36 Kreis­la“ wird mit „Gol­de­ner Bier­Idee“ ausgezeichnet

Landrat Johann Kalb mit der bayer. Bierkönigin Sabine-Anna Ullrich und der oberfränkischen Bierkönigin Christina Pollnik beim Anstich am 30. September 2017 (Quelle: Rudolf Mader)
Landrat Johann Kalb mit der bayer. Bierkönigin Sabine-Anna Ullrich und der oberfränkischen Bierkönigin Christina Pollnik beim Anstich am 30. September 2017 (Quelle: Rudolf Mader)

Das Land­kreis­bier „36 Kreis­la“ gewinnt die „Gol­de­ne Bier­Idee“ – das haben jetzt der Baye­ri­sche Brau­er­bund e. V. und der Baye­ri­sche Hotel- und Gast­stät­ten­ver­band e. V. bekannt gege­ben. Die Aus­zeich­nung wür­digt Per­so­nen oder Initia­ti­ven, die sich in beson­de­rer Wei­se um die Prä­sen­ta­ti­on baye­ri­scher Bier­spe­zia­li­tä­ten ver­dient gemacht haben. „Ich freue mich, dass unser Land­kreis­bier ‚36 Kreis­la‘ und damit auch die betei­lig­ten Braue­rei­en die­se hoch­ka­rä­ti­ge Aus­zeich­nung ver­lie­hen bekom­men. Ich dan­ke dem Baye­ri­schen Brau­er­bund und dem Baye­ri­sche Hotel- und Gast­stät­ten­ver­band für die­se Aner­ken­nung und ich dan­ke ganz beson­ders unse­ren Brau­ern. Ohne ihre außer­or­dent­li­che Fach­kom­pe­tenz wäre die Rea­li­sie­rung des Land­kreis­bie­res erst gar nicht mög­lich gewe­sen“, so Land­rat Johann Kalb.

„36 Kreis­la“ – Die kon­kre­te Idee

Der Land­kreis Bam­berg ist von einer über die Jahr­hun­der­te gewach­se­nen Bier­kul­tur geprägt, die sich in der höch­sten Pri­vat­braue­rei­dich­te welt­weit wider­spie­gelt. Noch heu­te exi­stie­ren rund 65 Braue­rei­en im Land­kreis, meist fami­li­en­ge­führt, hand­werk­lich geprägt und viel­fäl­tig im Ange­bot ihrer Bier­sor­ten. Um die­se welt­weit ein­ma­li­ge Viel­falt zu erhal­ten und zu stär­ken, hat­te der Bam­ber­ger Land­rat Johann Kalb 2014 die Idee, ein eige­nes Land­kreis­bier zu ent­wickeln. „Unse­ren Land­kreis zeich­net die größ­te Braue­rei­dich­te und damit eine außer­ge­wöhn­li­che Viel­falt der Bie­re aus“, so Kalb. Die­ses Allein­stel­lungs­merk­mal müs­se erhal­ten wer­den. Das schlie­ße jedoch kei­nes­wegs aus, dass Braue­rei­en zusam­men­ar­bei­ten und sich gegen­sei­tig unter­stüt­zen. Nicht nur klei­ne­re Fami­li­en­be­trie­be könn­ten so pro­fi­tie­ren. Auch die Zusam­men­ar­beit im Brau­er­ver­bund sei wich­tig, um gemein­sam stark zu sein. „Es ist mein Bestre­ben, die Regi­on Bam­berg nach­hal­tig zu stär­ken und so unse­re Brau­kul­tur, unse­re Iden­ti­tät, aber auch Arbeits­plät­ze und unse­ren Wohl­stand lang­fri­stig zu sichern.“ Hei­mi­sche Brau­er kön­nen sich beim Land­kreis Bam­berg für das Land­kreis­bier „bewer­ben“ und gemein­sam ein tra­di­tio­nel­les, regio­nal­ty­pi­sches Bier ent­wickeln. Die­ses Bier wird dann zum tra­di­tio­nel­len Brau­er­sil­ve­ster am 30. Sep­tem­ber ange­zapft. Das Bier ist nur bei den betei­lig­ten Braue­rei­en für End­kun­den erhält­lich. So wird gewähr­lei­stet, dass mit dem „36 Kreis­la“ nur ein­mal im Jahr ein beson­de­res Bier mit klei­nen Char­gen auf dem Markt kommt, um kei­ne Kon­kur­renz zu den eta­blier­ten Bier­sor­ten der Brau­er zu sein.

36 Kreis­la“ – die bis­he­ri­gen Sude

Seit 2015 wur­den bereits sie­ben ver­schie­de­ne Bier­ty­pen von regio­na­len Brau­ern entwickelt:

  • 2015: Das erste „36 Kreis­la“ war ein tra­di­tio­nel­les Märzen­bier, ein­ge­braut von den Braue­rei­en Kund­mül­ler in Wei­her, Gra­s­ser in Hup­pen­dorf und Drei Kro­nen in Scheßlitz.
  • 2016 folg­te der „Jubel­bock“, der von den Braue­rei­en Sau­er in Roß­dorf am Forst, Bin­kert in Brei­ten­güß­bach und der Brauma­nu­fak­tur Hertl in Thüng­feld ein­ge­braut wur­de. Das Früh­jahrs­stark­bier wur­de spe­zi­ell zum Rein­heits­ge­bots-Jubi­lä­um im April 2016 kreiert.
  • Im Herbst 2016 folg­te dann ein Klas­si­ker: Das „Frän­kisch Hell“ wur­de von den Braue­rei­en Kraus (Hirschaid), Hart­mann (Wür­gau), Knob­lach (Scham­mels­dorf) und Griess (Geisfeld) eingebraut.
  • Im Herbst 2017 haben die drei Braue­rei­en „Wag­ner“ aus Kem­mern, Mer­ken­dorf und Ober­haid gemein­sam ein Voll­bier gebraut, das in der Her­stel­lung ein­zig­ar­tig ist. Mit dem Was­ser aus der Quel­le „Peter und Paul“ aus Kem­mern, der Ger­ste aus Ober­haid, dem Hop­fen aus Kem­mern ent­hält es aus­schließ­lich regio­na­le Pro­duk­te als Zutaten.
  • 2018 kam es dann zu einem ech­ten frän­ki­schen Klas­si­ker: Ein hefe­trü­bes Kel­ler­bier war ein Gemein­schafts­sud der Braue­rei Aichin­ger (Hei­li­gen­stadt i.OFr.), Hüb­ner (Stein­feld) und Ott (Ober­lein­lei­ter).
  • 2019 brau­ten die Braue­rei­en Mod­schied­ler und St. Geor­gen­bräu aus But­ten­heim anläss­lich des 90. Jubi­lä­ums des Land­krei­ses Bam­berg ein „Fest­bier“.
  • 2020 folg­te ein „Lager-Gold“, gebraut vom Schwa­nen­bräu aus Ebing, dem Freu­den­ecker Fischer­bräu, dem Son­nen­bräu aus Mürs­bach und der Braue­rei End­res aus Höfen.

„36 Kreis­la“ – Ausblick

Nach dem sieb­ten Gemein­schafts­sud von ver­schie­de­nen Land­kreis­braue­rei­en ist aber noch lan­ge nicht Schluss. Die Liste der Brau­er, die gemein­sam ein „36 Kreis­la“ Land­kreis­bier brau­en wol­len, wird immer län­ger und für die kom­men­den Jah­re haben schon zahl­rei­che Braue­rei­en ihr Inter­es­se ange­mel­det. Für Land­rat Kalb zeigt sich, dass sei­ne mit dem Pro­jekt „Land­kreis­bier“ ver­bun­de­ne Inten­si­on auch wei­ter­hin so gro­ße Reso­nanz fin­det. Die hohe Bereit­schaft der Braue­rei­en, sich zu betei­li­gen und die posi­ti­ve Reso­nanz in der Bevöl­ke­rung bele­gen, dass der Land­kreis Bam­berg sei­ne Posi­ti­on als der Land­kreis mit der größ­ten Braue­rei­dich­te der Welt wei­ter­hin behaup­ten wird.

Gol­de­ne BierIdee

Die vom Baye­ri­schen Brau­er­bund e. V. und dem Baye­ri­sche Hotel- und Gast­stät­ten­ver­band e. V. 1999 ins Leben geru­fe­ne Aus­zeich­nung „Gol­de­ne Bier­Idee“ wür­digt beson­de­re Ver­dien­ste um die baye­ri­sche Brau­wirt­schaft und deren Erzeug­nis­se. Gleich­zei­tig soll die „Gol­de­ne Bier­Idee“ für alle Freun­de der Bier- und Brau­kul­tur Bay­erns Ansporn sein, attrak­ti­ve, ori­gi­nel­le und moder­ne For­men eines tra­di­ti­ons­rei­chen Kul­tur­gu­tes und sei­ner zahl­rei­chen Spe­zia­li­tä­ten wei­ter zu ent­wickeln. Mit der „Gol­de­nen Bier­Idee“ signa­li­siert die Brau­er­zunft, dass jahr­hun­der­te­lan­ge Tra­di­tio­nen bewusst gepflegt wer­den und zeit­gleich mit Inno­va­tio­nen und neu­en Pro­dukt­ideen dem gesell­schaft­li­chen Wan­del, neu­em Kon­sum­ver­hal­ten und Markt­an­for­de­run­gen fle­xi­bel ent­ge­gen­tre­ten werden.