Erz­bi­schof Schick zu Pfing­sten: „Wir brau­chen einen mora­li­schen Kompass“

Erzbischof Ludwig Schick
em. Erzbischof Ludwig Schick

Erz­bi­schof Schick ver­ur­teilt in der Bot­schaft zum Pfingst­fest indi­vi­du­el­le und natio­na­le Impfdrängler

Das Pfingst­fest macht laut Erz­bi­schof Lud­wig Schick bewusst, dass der Hei­li­ge Geist der Wahr­heit über die gan­ze Mensch­heit aus­ge­gos­sen ist. „Es erin­nert auch an den not­wen­di­gen mora­li­schen Kom­pass in jedem Men­schen welt­weit, den wir in unse­rer Zeit so sehr ver­mis­sen“, beton­te Schick am Frei­tag anläss­lich des Pfingst­fe­stes, an dem an die Sen­dung des Hei­li­gen Gei­stes gedacht wird. Der Hei­li­ge Geist wir­ke uni­ver­sell und ver­bin­de die gan­ze Mensch­heit in der Wahr­heit. Der Hei­li­ge Geist sei in der gan­zen Schöp­fung vor­han­den und ver­bin­de alle Geschöp­fe im Stre­ben nach Ein­heit, Wahr­heit und Lie­be. Der Geist lei­te und voll­ende jeden Men­schen, er voll­ende die gan­ze Schöp­fung in einem neu­en Him­mel und einer neu­en Erde.

Der mora­li­sche Kom­pass feh­le zum Bei­spiel bei Impf­dräng­lern, „die vor Lug und Trug nicht zurück­schrecken und selbst Päs­se fäl­schen für ihre indi­vi­dua­li­sti­schen Vor­tei­le“, so Schick. Auch in Poli­tik und Wirt­schaft sei ein mora­li­scher Kom­pass nötig, wo sich etli­che mit Trick­se­rei­en bei Geschäf­ten mit Mas­ken und Test­ma­te­ria­li­en unge­recht berei­chert hät­ten. Eben­so bei der Ver­tei­lung der Impf­stof­fe welt­weit dürf­ten die rei­chen Län­der nicht zu kol­lek­ti­ven Impf­dräng­lern wer­den und die armen Län­der abhän­gen. „Der Geist der Ein­heit in Wahr­heit und Lie­be lässt das nicht zu“, so der Erzbischof

Schick wies auch auf den Nah­ost-Kon­flikt hin. „Der Hei­li­ge Geist der Ein­heit gibt uns die Kraft, uns gegen­sei­tig als gleich­wer­tig und gleich­be­rech­tigt anzu­er­ken­nen. Dar­an man­gelt es jetzt im Hei­li­gen Land zwi­schen Juden und Ara­bern, die aus­drück­lich im Pfingst­be­richt der Apo­stel­ge­schich­te genannt wer­den. Die Aner­ken­nung der glei­chen Wür­de und Rech­te sei die Vor­aus­set­zung für Gerech­tig­keit und Frie­de überall.

„Ostern ist das wich­tig­ste Fest der Chri­sten­heit. Pfing­sten ist der Höhe­punkt und die Voll­endung des gött­li­chen Wir­kens für sei­ne gelieb­te Mensch­heit und die gan­ze Schöp­fung“, fuhr der Erz­bi­schof fort. „Er erneu­ert und schenkt den Hei­li­gen Geist, aus dem wir leben kön­nen und sol­len, um die Zukunft zu gestalten.“

Das Pfingst­fest, mit dem die 50-tägi­ge Oster­zeit endet, gilt als Geburts­fest der Kirche.