Green­peace OG Bay­reuth for­dert gif­ti­ges EU-Mer­co­sur Han­dels­ab­kom­men zu stoppen

Ehren­amt­li­che demon­strie­ren bun­des­weit in mehr als 30 Städten

Am inter­na­tio­na­len Tag der Arten­viel­falt demon­strie­ren Green­peace-Ehren­amt­li­che heu­te ab 14 Uhr am Stern­platz für einen Stopp des EU-Mer­co­sur Han­dels­ab­kom­mens. An Info­stän­den in ins­ge­samt mehr als 30 Städ­ten wie Ham­burg, Ulm und Köln for­dern sie: “Detox now! Jetzt Han­del ent­gif­ten, Peter Alt­mai­er!”. Wird das geplan­te Han­dels­ab­kom­men mit den süd­ame­ri­ka­ni­schen Staa­ten beschlos­sen, sin­ken die Export­zöl­le auf Pesti­zi­de, die in der EU oft­mals ver­bo­ten sind. Ihr Absatz dürf­te dadurch stei­gen. “Es kann nicht sein, dass Wirt­schafts­mi­ni­ster Alt­mai­er ange­sichts der öko­lo­gi­schen Kri­se an so einem Kil­ler-Deal für Arten­viel­falt und Kli­ma fest­hält”, sagt, Con­stan­ze Fett, Spre­che­rin von Green­peace-Bay­reuth. “Die Bun­des­re­gie­rung muss das Abkom­men end­gül­tig ableh­nen.” Inter­es­sier­te kön­nen sich vor Ort über den Zusam­men­hang zwi­schen dem Han­dels­ab­kom­men und einem ver­stärk­ten Ein­satz der hoch­ge­fähr­li­chen Pesti­zi­de in Bra­si­li­en infor­mie­ren und direkt eine Green­peace-Peti­ti­on gegen das geplan­te Han­dels­ab­kom­men unterzeichnen.

Gif­ti­ger Kreis­lauf bringt expor­tier­te Pesti­zi­de auch zurück nach Deutschland

Green­peace ver­öf­fent­lich­te ver­gan­ge­nen Mitt­woch die Ergeb­nis­se einer Pesti­zid-Unter­su­chung. Sie zeigt: Von 70 gete­ste­ten Papa­yas, Man­gos, Melo­nen, Limet­ten und Fei­gen aus Bra­si­li­en ent­hiel­ten 59 Rück­stän­de von Pesti­zi­den. Unter den Wirk­stof­fen wur­den elf gefun­den, die in der EU nicht zuge­las­sen sind. Eini­ge der gefun­de­nen Wirk­stof­fe wer­den auch von Bay­er ver­trie­ben oder kön­nen BASF zuge­ord­net wer­den. In vie­len Pro­ben hat das akkre­di­tier­te und unab­hän­gi­ge Labor gan­ze Pesti­zid-Cock­tails nach­ge­wie­sen. Über die Hälf­te der Früch­te waren mehr­fach bela­stet, es fan­den sich bis zu neun ver­schie­de­ne Rück­stän­de auf einer Papaya.

Pesti­zi­de sind ein höchst pro­ble­ma­ti­sches Han­dels­gut. Sie bela­sten Böden und Gewäs­ser und scha­den ins­be­son­de­re den Men­schen, die sie anwen­den. Zudem ste­hen die Acker­gif­te in engem Zusam­men­hang mit dem welt­wei­ten Arten­ster­ben. Bra­si­li­en gehört zu den größ­ten Ver­brau­chern von Pesti­zi­den welt­weit – mit ver­hee­ren­den Fol­gen für die Bevöl­ke­rung, Umwelt und Arten­viel­falt. Davon pro­fi­tie­ren deut­sche Che­mie­kon­zer­ne wie Bay­er und BASF. Mehr als zwei Drit­tel der Wirk­stof­fe, die die deut­schen Unter­neh­men in Bra­si­li­en ver­kau­fen, sind als hoch­ge­fähr­li­che Pesti­zi­de eingestuft.

“Mit dem Abkom­men mani­fe­stiert sich eine höchst frag­wür­di­ge Pra­xis”, sagt Con­stan­ze Fett. “Mini­ster Alt­mai­er unter­stützt damit den Pro­fit von Che­mie­kon­zer­nen bei einem drecki­gen Geschäft. Was für die hei­mi­schen Fel­der und Äcker zu gif­tig ist, wird ins außer­eu­ro­päi­sche Aus­land verlagert.”