Land­kreis Lich­ten­fels erhielt Besuch von Gene­ral­arzt Dr. Most

„Ich habe einen her­vor­ra­gen­den Ein­druck vom Ein­satz in Lichtenfels“

Gene­ral­arzt Dr. Bru­no Most, stell­ver­tre­ten­der Kom­man­deur des Kom­man­dos Sani­täts­dienst­li­che Ein­satz­un­ter­stüt­zung in Wei­ßen­fels und Beauf­trag­ter für die zivil-mili­tä­ri­sche Zusam­men­ar­beit des Sani­täts­dien­stes der Bun­des­wehr, infor­miert sich über Ein­satz der Soldat/​innen im Land­kreis Lichtenfels

„Für unse­re Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter ist die Unter­stüt­zung der Bun­des­wehr bei der Bewäl­ti­gung der Coro­na-Pan­de­mie eine äußerst wert­vol­le Hil­fe. Die Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten zei­gen hier bei uns einen groß­ar­ti­gen Auf­tritt und lei­sten zuver­läs­sig und enga­giert Dienst für unse­re Bür­ge­rin­nen und Bür­ger“, wür­dig­te Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner am Diens­tag den Ein­satz am Diens­tag aus gege­be­nen Anlass: Gene­ral­arzt Dr. Bru­no Most, stell­ver­tre­ten­der Kom­man­deur des Kom­man­dos Sani­täts­dienst­li­che Ein­satz­un­ter­stüt­zung in Wei­ßen­fels und Beauf­trag­ter für die zivil-mili­tä­ri­sche Zusam­men­ar­beit des Sani­täts­dien­stes der Bun­des­wehr, mach­te sich vor Ort ein Bild vom Ein­satz „sei­ner“ Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten im Land­kreis und im Impf­zen­trum des Land­krei­ses Lich­ten­fels. Beglei­tet wur­de von Oberst­arzt Dr. Tobi­as Gam­ber­ger, Kom­man­deur des Sani­täts­re­gi­ments „Nie­der­bay­ern“ in Feldkirchen.

„Das Motto der Bundeswehr: ‚Wir.Dienen.Deutschland.“ war noch nie so greif- und erlebbar wie in der Corona-Pandemie“: Generalarzt Dr. Bruno Most (vorne Mitte) informierte sich bei Landrat Christian Meißner und dem Leiter des Kreisverbindungskommandos für zivilmilitärische Zusammenarbeit (KVK) Lichtenfels, Oberstleutnant der Reserve Matthias Einwag, über den Einsatz der Bundeswehr im Landkreis Lichtenfels. Des Weiteren im Bild (von rechts): der stellvertretende Leiter des KVK, Thomas Lang, Oberstarzt Tobias Gamberger, Dr. Stefan Middeldorf vom KVK, Oberstabsgefreiter Nico Seidel, Major der Reserve, Tristan Rinker, und Oberstabsfeldwebel der Reserve, Thomas Will. Foto: Landratsamt Lichtenfels/Heidi Bauer

„Das Mot­to der Bun­des­wehr: ‚Wir.Dienen.Deutschland.“ war noch nie so greif- und erleb­bar wie in der Coro­na-Pan­de­mie“: Gene­ral­arzt Dr. Bru­no Most (vor­ne Mit­te) infor­mier­te sich bei Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner und dem Lei­ter des Kreis­ver­bin­dungs­kom­man­dos für zivil­mi­li­tä­ri­sche Zusam­men­ar­beit (KVK) Lich­ten­fels, Oberst­leut­nant der Reser­ve Mat­thi­as Ein­wag, über den Ein­satz der Bun­des­wehr im Land­kreis Lich­ten­fels. Des Wei­te­ren im Bild (von rechts): der stell­ver­tre­ten­de Lei­ter des KVK, Tho­mas Lang, Oberst­arzt Tobi­as Gam­ber­ger, Dr. Ste­fan Mid­del­dorf vom KVK, Ober­st­abs­ge­frei­ter Nico Sei­del, Major der Reser­ve, Tri­stan Rin­ker, und Ober­stabs­feld­we­bel der Reser­ve, Tho­mas Will. Foto: Land­rats­amt Lichtenfels/​Heidi Bauer

„In Lich­ten­fels ist der Ein­satz unse­rer Leu­te her­vor­ra­gend orga­ni­siert“, lob­te der Gene­ral­arzt. „Unse­rer Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten sind ent­spre­chend ihrer Qua­li­fi­ka­ti­on ein­ge­setzt und bestens in den Orga­ni­sa­ti­ons­ab­lauf inte­griert. Ich freue mich, dass die Zusam­men­ar­beit so gut funk­tio­niert“, sag­te Dr. Bru­no Most. Er sei seit 40 Jah­ren Sol­dat, doch noch nie zuvor sei das Mot­to der Bun­des­wehr „Wir.Dienen.Deutschland.“ so greif- und erleb­bar gewe­sen wie in den ver­gan­ge­nen 15 Monaten.

Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner erläu­ter­te: „Die fort­lau­fend hohen Covid-19-Infek­ti­ons­zah­len, die Nach­ver­fol­gung der Infek­ti­ons­ket­ten, Tests und Imp­fun­gen haben die per­so­nel­len Kapa­zi­tä­ten beim und im Land­kreis an die Gren­zen gebracht. Ohne den enga­gier­ten Ein­satz der Bun­des­wehr­sol­da­tin­nen und ‑sol­da­ten wäre der Kampf gegen die Pan­de­mie sehr viel schwie­ri­ger. Sie machen hier einen aus­ge­zeich­ne­ten Job und wir – wie auch unse­re Bür­ge­rin­nen und Bür­ger – schät­zen ihre Arbeit sehr. Wir sind außer­or­dent­lich dank­bar für die Unter­stüt­zung.“ Der Ein­satz sei auch ein wich­ti­ges Signal: Zei­ge er doch, dass man sich in Kri­sen­si­tua­tio­nen auf die Hil­fe der Bun­des­wehr ver­las­sen könne.

Der Land­rat infor­mier­te über den Ver­lauf der Pan­de­mie im Land­kreis Lich­ten­fels und die Arbeits­wei­se inner­halb der Füh­rungs­grup­pe Kata­stro­phen­schutz (FüGK), in die auch das Kreis­ver­bin­dungs­kom­man­do Lich­ten­fels (KVK) mit ein­ge­bun­den ist. Einen Über­blick gab Meiß­ner über den fort­lau­fen­den Auf­bau der „Corona“-Infrastruktur in den ver­gan­ge­nen 15 Mona­ten inklu­si­ve der Test­zen­tren und des Impf­zen­trums des Land­krei­ses Lichtenfels.

Spit­zen­rei­ter bei den Impfungen

Mit Blick auf die Impf­zah­len stell­te Chri­sti­an Meiß­ner her­aus, dass der Land­kreis Lich­ten­fels wei­ter­hin signi­fi­kant über dem baye­ri­schen und bun­des­wei­ten Durch­schnitt lie­ge und als einer der klei­ne­ren bun­des­weit seit Wochen eine Spit­zen­po­si­ti­on ein­nimmt. Die Zahl der Imp­fun­gen soll laut Land­rat wei­ter­hin mit Nach­druck vor­an­ge­bracht werden.

Ins­ge­samt hat der Land­kreis Lich­ten­fels über das Kreis­ver­bin­dungs­kom­man­do (KVK) 27 Anträ­ge auf Hil­fe­lei­stung durch die Bun­des­wehr gestellt. Seit Novem­ber 2020 waren 70 Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten im Land­kreis im Ein­satz und wur­den fort­lau­fend immer wie­der von ihren Ein­hei­ten aus­ge­wech­selt. Aktu­ell sind 16 Soldat/​innen im Land­kreis tätig: acht in der nach­ver­fol­gung von Infek­ti­ons­ket­ten als so genann­te Tra­cer für das Gesund­heits­amt sowie acht Soldat/​innen (dar­un­ter fünf Sani­täts­fach­kräf­te des Sani­täts­lehr­re­gi­ments 1 aus Feld­kir­chen und drei unter­stüt­zen­de Kräf­te von der 1. Kom­pa­nie des Pan­zer­ba­tail­lons 104 aus Pfreimd) im Impf­zen­trum, ließ der Land­rat wissen.

Zwei Mit­ar­bei­ter des Land­rats­am­tes, die gleich­zei­tig als Reser­vi­sten im KVK aktiv sind, berei­ten die Anträ­ge auf Hil­fe­lei­stung vor, die dann über den stell­ver­tre­ten­den Lei­ter des KVK an das Lage­zen­trum im Lan­des­kom­man­do Bay­ern der Bun­des­wehr wei­ter­ge­lei­tet wer­den. Die Ein­tei­lung der Sol­da­ten obliegt der jewei­li­gen Orga­ni­sa­ti­ons­ein­heit im Landratsamt.

Wie Major d.R. Tri­stan Rin­ker erläu­ter­te, hat ins­be­son­de­re Haupt­feld­we­bel d.R. Mark Gut­ge­sell dem Land­kreis bei der Pan­de­mie­be­kämp­fung wert­vol­le Dien­ste gelei­stet: Der 55-jäh­ri­ge Bad Staf­fel­stei­ner pass­te die digi­ta­le Soft­ware Sor­mas, die vom Helm­holtz-Zen­trum für die Infek­ti­ons­for­schung ent­wickelt wur­de, auf die loka­len Bedürf­nis­se des Land­krei­ses an und schrieb zusam­men mit zwei Mit­ar­bei­tern des Land­rats­am­tes sowie zwei Kame­ra­den des IT-Batail­lons 293 aus Mur­nau ein ent­spre­chen­des Handbuch.

Im Impf­zen­trum gab die stell­ver­tre­ten­de ärzt­li­che Lei­te­rin, Dr. Nora Bel­ler, einen Über­blick über die Ent­wick­lung in den ver­gan­ge­nen Mona­ten. Der Oberst­arzt erkun­dig­te sich detail­liert, wie und in wel­chem Umfang die Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten hier tätig sind. Dabei such­te er gezielt das Gespräch mit „sei­nen“ Leu­ten und frag­te jede/​n ein­zel­nen nach Wer­de­gang und Auf­ga­ben. Die Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten trü­gen bei die­sem Ein­satz gro­ße Ver­ant­wor­tung auf ihren Schul­tern, so Dr. Most. Er sag­te ihnen, „dan­ke dafür, dass Sie unse­rem Land in der schwer­sten Kri­se seit dem zwei­ten Welt­krieg helfen!“

Hin­ter­grund

Kom­man­do Sani­täts­dienst­li­che Ein­satz­un­ter­stüt­zung (Quel­le: Bundeswehr)

Das Kom­man­do Sani­täts­dienst­li­che Ein­satz­un­ter­stüt­zung hat pri­mär die lei­ten­de Funk­ti­on für alle Ein­sät­ze mit Betei­li­gung des Sani­täts­dien­stes. Es führt die Sani­täts­re­gi­men­ter, das Kom­man­do Schnel­le Ein­satz­kräf­te Sani­täts­dienst sowie die Ver­sor­gungs- und Instand­set­zungs­zen­tren Sani­täts­ma­te­ri­al trup­pen­dienst­lich. Der Kern­auf­trag des Kom­man­dos Sani­täts­dienst­li­che Ein­satz­un­ter­stüt­zung ist die Rol­le als Leit­kom­man­do für alle Ein­sät­ze des Sani­täts­dien­stes der Bun­des­wehr. Die Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten des Kom­man­dos steu­ern und koor­di­nie­ren sowohl die Auf­stel­lung der sani­täts­dienst­li­chen Antei­le als auch deren Ein­satz­vor­be­rei­tung. Des Wei­te­ren wer­tet das Kom­man­do die Ein­sät­ze aus und berei­tet die Ein­sät­ze nach. Ein wei­te­rer Schwer­punkt ist die Rol­le eines Fach­kom­man­dos für den sani­täts­dienst­li­chen Anteil in der zivil-mili­tä­ri­schen Zusam­men­ar­beit. Damit hat es eine Bera­tungs- und Bereit­stel­lungs­auf­ga­be für die Hil­fe­lei­stung des Sani­täts­dien­stes im Kata­stro­phen- und Bevölkerungsschutz.

Die drit­te Haupt­auf­ga­be begrün­det sich in der Rol­le einer Kom­man­do­be­hör­de. Dem Wei­ßen­fel­ser Kom­man­do unter­ste­hen Ver­bän­de und Dienst­stel­len, ver­teilt in ganz Deutsch­land. Für die­se Ein­hei­ten hat das Kom­man­do einen Truppenführungsauftrag.