Prio­ri­sie­rung für Coro­na-Imp­fun­gen in Arzt­pra­xen aufgehoben

Symbolbild Impfung

Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ster: Nie­der­ge­las­se­ne Ärz­te kön­nen selbst priorisieren

Nie­der­ge­las­se­ne Ärz­te in Bay­ern kön­nen bei der Ver­imp­fung aller zuge­las­se­nen Coro­na-Impf­stof­fe unab­hän­gig von der in der Coro­na­vi­rus-Impf­ver­ord­nung fest­ge­leg­ten Rei­hen­fol­ge bei der Prio­ri­sie­rung frei ent­schei­den, wel­che Pati­en­ten zuerst geimpft wer­den. Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ster Klaus Holet­schek sag­te am Mitt­woch in Mün­chen: „Die Prio­ri­sie­rung wird in den Pra­xen im Lau­fe der näch­sten Woche auf­ge­ho­ben. Impf­stof­fe kön­nen dann in den Arzt­pra­xen allen Per­so­nen – je nach Impf­stoff ab 16 bzw. ab 18 Jah­ren – ange­bo­ten wer­den. Die Ärz­te ken­nen ihre Pati­en­ten und kön­nen am besten ein­schät­zen, wer die Coro­na-Schutz­imp­fung am drin­gend­sten braucht. Die­se Ent­schei­dung sorgt für eine noch fle­xi­ble­re und rasche­re Ver­imp­fung der vor­han­de­nen Impf­stof­fe. Wir set­zen damit auch auf das beson­de­re Ver­trau­ens­ver­hält­nis zwi­schen Arzt und Patient.“

Der Gesund­heits­mi­ni­ster ergänz­te: „Wir geben die Prio­ri­sie­rung in den Arzt­pra­xen frei, um eine zeit­na­he Ver­wen­dung vor­han­de­ner Impf­stof­fe sicher­zu­stel­len und den Ärz­ten eine effi­zi­en­te Orga­ni­sa­ti­on der Imp­fun­gen zu ermög­li­chen. Neben den Impf­zen­tren haben sich die Haus- und Fach­ärz­te rasch als trag­fä­hi­ge und lei­stungs­fä­hi­ge Säu­le der Baye­ri­schen Impf­stra­te­gie erwiesen.“

Holet­schek füg­te hin­zu: „Ich bit­te aber auch alle Bür­ger um Ver­ständ­nis, dass in den Pra­xen zunächst anste­hen­de Zweit­imp­fun­gen durch­ge­führt wer­den müs­sen und dass die Umset­zung der neu­en Stra­te­gie auch in den Pra­xen noch etwas Vor­lauf braucht. Vie­le Ärz­te sagen mir, dass sie selbst auf ihre Pati­en­ten mit Impf­an­ge­bo­ten zuge­hen. Klar ist auch: Wir haben dadurch kei­ne ein­zi­ge Dose mehr an Impf­stoff zu Ver­fü­gung! Impf­stoff ist immer noch ein sehr knap­pes Gut – auch wenn in den kom­men­den Wochen stei­gen­de Impf­stoff­men­gen für die Arzt­pra­xen vom Bund ange­kün­digt wurden.“

Der Mini­ster füg­te hin­zu: „Bei den baye­ri­schen Impf­zen­tren behal­ten wir die Prio­ri­sie­rung bis auf Wei­te­res bei. In allen baye­ri­schen Impf­zen­tren erhal­ten in der Regel bereits Men­schen aus der Prio­ri­sie­rungs­grup­pe 3 ein Impf­an­ge­bot. Hier­von pro­fi­tie­ren vor allem die 60- bis 69-Jäh­ri­gen. Das ist ein gro­ßer Erfolg! Die­se Ent­wick­lung zeigt mir, wie gut die Baye­ri­sche Impf­stra­te­gie auf­geht. Die über 70-Jäh­ri­gen sind bereits weit­ge­hend geimpft oder ihnen wur­de zumin­dest ein Impf­ter­min ange­bo­ten. Selbst­ver­ständ­lich wer­den auch wei­ter­hin in allen Impf­zen­tren Per­so­nen der ersten bzw. zwei­ten Prio­ri­sie­rungs­grup­pe geimpft, wenn die­se sich jetzt erst für eine Imp­fung ent­schei­den und sich in Bay­IM­CO regi­strie­ren, oder wenn sie die ihnen ange­bo­te­nen Ter­mi­ne annehmen.“

Zur Prio­ri­sie­rungs­grup­pe 3 gehö­ren nicht nur die 60- bis 69-Jäh­ri­gen, son­dern etwa auch Lehr­kräf­te an Gym­na­si­en, Real- und Mit­tel­schu­len, Beschäf­tig­te im Lebens­mit­tel­ein­zel­han­del, Per­so­nen, die in beson­ders rele­van­ter Posi­ti­on in Ein­rich­tun­gen der kri­ti­schen Infra­struk­tur tätig sind, wie im Trans­port- und Ver­kehrs­we­sen und der Tele­kom­mu­ni­ka­ti­on, sowie Men­schen mit Erkran­kun­gen wie Rheu­ma, Dia­be­tes mel­li­tus oder Asth­ma ohne Komplikationen.

In Bay­ern haben ins­ge­samt 5.829.029 Men­schen eine Imp­fung erhal­ten (Stand 12. Mai), davon 4.587.055 eine Erst­imp­fung. Das heißt: Schon mehr als ein Drit­tel der Men­schen in Bay­ern wur­de erst­ge­impft. 1.241.974 Men­schen haben zudem bereits die Zweit­imp­fung erhal­ten. Von der Gesamt­zahl der Imp­fun­gen wur­den allein 1.413.207 Imp­fun­gen in den Arzt­pra­xen verabreicht.