Land­kreis Kulm­bach: Bekannt­ma­chung – Impf­ver­bot Bovi­ne-Virus-Diar­rhoe-Virus (BVD)-Impfung

Symbolbild Rinderstall

Die Bovi­ne-Virus-Diar­rhoe-Virus (BVDV)-Infektion ist eine geli­ste­te Tier­seu­che der Rin­der. Eine BVDV-Infek­ti­on ver­läuft in immun­kom­pe­ten­ten Rin­dern in der Regel unauf­fäl­lig oder führt zu mil­den Krank­heits­sym­pto­men wie Durch­fall, Fie­ber und Schleim­haut­ver­än­de­run­gen in der Maul­höh­le. Aus­nah­men stel­len hoch­vi­ru­len­te BVDV-Stäm­me dar, die zu schwe­ren Erkran­kun­gen mit hoher Sterb­lich­keit füh­ren kön­nen. Träch­ti­ge Rin­der geben das Virus auf ihre Nach­kom­men wei­ter und es kön­nen lebens­lang infi­zier­te Käl­ber ent­ste­hen. Bei die­sen Käl­bern tritt dann meist im Alter von sechs Mona­ten bis zwei Jah­ren die Krank­heit „Muco­sal Dise­a­se“ (MD) auf, die durch Fie­ber, Anore­xie und hoch­gra­di­ge, oft blu­ti­ge Durch­fäl­le gekenn­zeich­net ist und inner­halb von zwei Wochen töd­lich endet.

Seit dem 01.01.2011 wird die Tier­seu­che BVD in Deutsch­land staat­lich bekämpft. Seit­her ist ein kon­ti­nu­ier­li­cher Rück­gang der Zahl BVDV-infi­zier­ter Bestän­de zu ver­zeich­nen. Nun ist die voll­stän­di­ge Til­gung der Tier­seu­che BVD und die Aner­ken­nung Bay­erns als BVDV freie Regi­on im Sin­ne des Art. 36 der Ver­ord­nung (EU) Nr. 2016/429 das Ziel. Ein sol­cher Sta­tus ermög­licht es, durch ver­pflich­ten­de Zusatz­ga­ran­tien beim Ver­brin­gen von Rin­dern die Rin­der­be­stän­de in Bay­ern vor BVDV-Neu­in­fek­tio­nen zu schützen.

Die gün­sti­ge epi­de­mio­lo­gi­sche Situa­ti­on und die Tat­sa­che, dass der über­wie­gen­de Teil der Betrie­be in Bay­ern Imp­fun­gen gegen BVD nicht mehr durch­führt, erlau­ben den Erlass eines Impf­ver­bo­tes. Das Impf­ver­bot wird für ganz Bay­ern gel­ten. Die Krank­heit wird über den Nach­weis von Anti­kör­pern bei Rin­dern kon­trol­liert. Tie­re ent­wickeln Anti­kör­per nur durch die Imp­fung oder durch eine Erkran­kung. Durch das Impf­ver­bot zei­ge ein posi­ti­ver Test zukünf­tig immer einen Krank­heits­fall an, ohne wei­te­re Unter­su­chun­gen, es hilft also Krank­heits­fäl­le bes­ser zu erkennen.

Das Land­rats­amt Kulm­bach erlässt daher bei­gefüg­te All­ge­mein­ver­fü­gung. Die Imp­fung von Rin­dern gegen die Infek­ti­on mit dem BVD-Virus (BVDV) ist dem­nach ab dem 15. Mai 2021 im gesam­ten Gebiet des Land­krei­ses Kulm­bach ver­bo­ten. Und in Rin­der­be­stän­de dür­fen ab dem 15. Mai 2021 auch nur noch BVDV-unver­däch­ti­ge Rin­der ein­ge­stellt wer­den, die nicht gegen die BVDV-Infek­ti­on geimpft wor­den sind.