Holet­schek: „Rund 30.000 Impf­do­sen für Regio­nen mit nied­ri­ger Impf­quo­te in Arztpraxen“

Symbolbild Impfung

Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ster: Wir glei­chen regio­na­le Ungleich­ge­wich­te aus

Mit Impf­stoff-Son­der­kon­tin­gen­ten für 22 baye­ri­sche Stadt- und Land­krei­se treibt Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ster Klaus Holet­schek bay­ern­weit gleich­mä­ßi­ge Impf­quo­ten vor­an. Holet­schek sag­te am Mitt­woch in Mün­chen: „Wir wol­len, dass in ganz Bay­ern mög­lichst vie­le Men­schen ein Impf­an­ge­bot erhal­ten. Eini­ge Regio­nen haben eine gerin­ge­re Ärz­te­dich­te und ste­hen teils auch vor beson­de­ren struk­tu­rel­len Her­aus­for­de­run­gen. Des­halb haben wir dort eine gerin­ge­re Impf­quo­te in den Arzt­pra­xen und damit im Ergeb­nis ein gerin­ge­res Ange­bot an Schutzimpfungen.“

Holet­schek kri­ti­sier­te: „Das Bestell­sy­stem des Bun­des lässt die­se regio­na­len Gege­ben­hei­ten völ­lig außer Acht – das führt zu einer struk­tu­rel­len Benach­tei­li­gung die­ser Regio­nen bei den Imp­fun­gen in den Arzt­pra­xen. Wir sprin­gen jetzt ein, wo die Ver­tei­lung des Bun­des für Ungleich­ge­wicht sorgt.“

In der Sit­zung des Len­kungs­aus­schus­ses der Baye­ri­schen Impf­al­lianz am 5. Mai haben Ver­tre­ter der Ärz­te­schaft, der Apo­the­ker, des Baye­ri­schen Land­kreis­ta­ges und des Baye­ri­schen Städ­te­ta­ges die Fra­ge ein­ge­hend erör­tert. Alle waren sich einig, wei­te­re Mög­lich­kei­ten für Son­der­kon­tin­gen­te zu prüfen.

„Ich freue mich, dass wir schon jetzt Impf­do­sen zur Ver­fü­gung stel­len kön­nen. Das ist ein gutes Signal für einen gleich­mä­ßi­gen Impf­fort­schritt in ganz Bay­ern!“, sag­te der Staats­mi­ni­ster. Holet­schek ergänz­te: „Die Son­der­kon­tin­gen­te zei­gen auch, wie eng die Imp­fun­gen in den Arzt­praxen und in den Impf­zen­tren ver­zahnt sind. Bei­de Syste­me ergän­zen sich und sind die festen Säu­len, auf denen die Baye­ri­sche Impf­stra­te­gie steht.“ Der Mini­ster for­der­te zugleich den Bund auf, das Bestell­sy­stem der Ärz­te zu ver­bes­sern und Arzt­pra­xen in Regio­nen mit gerin­ge­rer Arzt­dich­te grö­ße­re Bestell­men­gen zu ermöglichen.

Ober­bür­ger­mei­ster Mar­kus Pan­ner­mayr, Vor­sit­zen­der des Baye­ri­schen Städ­te­tags, sag­te: „Da die Impf­quo­te der nie­der­ge­las­se­nen Ärz­te regio­nal unter­schied­lich ist, kann die Ver­tei­lung von Son­der­kon­tin­gen­ten an die Impf­zen­tren zu einer gleich­mä­ßi­gen Impf­quo­te bei­tra­gen. Uner­läss­lich bleibt aber, dass end­lich mehr Impf­stoff gelie­fert wird und noch mehr Ärz­te Imp­fun­gen durchführen.“

Chri­sti­an Bern­rei­ter, Prä­si­dent des Baye­ri­schen Land­kreis­tags, füg­te hin­zu: „Gleich­wer­ti­ge Lebens­be­din­gun­gen in ganz Bay­ern sind in allen Berei­chen unser gro­ßes Ziel. Hier­zu zählt gera­de in die­ser Zeit auch die gleich­mä­ßi­ge Ver­sor­gung mit Impf­stoff. Mein gro­ßer Dank gilt hier unse­rem Gesund­heits­mi­ni­ster Klaus Holet­schek, der unser Anlie­gen auf­ge­grif­fen und in die Tat umge­setzt hat. Die Ver­tei­lung von Son­der­kon­tin­gen­ten ist ein Bau­stein der Lösung!“

Der Mini­ster ergänz­te: „Wir stel­len rund 30.000 Impf­do­sen von John­son & John­son bereit. Sie gehen an die Impf­zen­tren in den kreis­frei­en Städ­ten und Land­krei­sen, die wir nach stren­gen Kri­te­ri­en aus­ge­wählt haben: Dazu gehö­ren die 7‑Ta­ge-Inzi­denz am Stich­tag 5. Mai und die Höhe der Abwei­chung der Impf­quo­te (Ärz­te pro Ein­woh­ner gemes­sen am baye­ri­schen Durch­schnitt bei den Arzt­imp­fun­gen eben­falls zum Stich­tag 5. Mai).“

Der Mini­ster füg­te hin­zu: „Berück­sich­tigt wird auch, ob Regio­nen bereits Son­der­zu­wei­sun­gen als Hochinzidenzgebiete/​Grenzregion erhal­ten haben, bezie­hungs­wei­se ob und in wel­chem Umfang sie Son­der­kon­tin­gen­te von Astra­Ze­ne­ca Mit­te April abge­ru­fen haben. Nach sorg­fäl­ti­ger Gewich­tung der Kri­te­ri­en kön­nen wir nun 22 Land­krei­se und kreis­freie Städ­te mit Son­der­lie­fe­run­gen versorgen.“

Je rund 1.600 Impf­do­sen gehen an Coburg (Krfr. St.), Coburg (Lkr.), Deg­gen­dorf (Lkr.), Dil­lin­gen a.d.Donau (Lkr.), Din­gol­fing-Land­au (Lkr.), Fürth (Krfr. St.), Günz­burg (Lkr.), Lands­hut (Lkr.), Mem­min­gen (Krfr. St.), Mühl­dorf a.Inn (Lkr.), Neu­burg-Schro­ben­hau­sen (Lkr.), Neu­markt i.d.OPf. (Lkr.), Rot­tal-Inn (Lkr.), Schwein­furt (Krfr. St.), Schwein­furt (Lkr.) und Unter­all­gäu (Lkr.). Je rund 800 Impf­do­sen gehen an Aich­ach-Fried­berg (Lkr.), Ans­bach (Lkr.), Eich­stätt (Lkr.), Haß­ber­ge (Lkr.), Lin­dau (Lkr.) und Kemp­ten (Krfr​.St.). Die Impf­do­sen kom­men am 14. Mai in den Impf­zen­tren an.

Gesund­heits­mi­ni­ster Holet­schek beton­te: „Die zusätz­li­chen Lie­fe­run­gen sind auf­grund einer bis­lang nicht ver­plan­ten Son­der­lie­fe­rung des Impf­stoffs von John­son & John­son mög­lich gewor­den. Wenn aus­rei­chend Impf­stoff zur Ver­fü­gung steht und auch die regu­lä­ren Zweit­imp­fun­gen in den Impf­zen­tren gesi­chert sind, wer­den wir wei­te­re Son­der­kon­tin­gen­te prü­fen. Ich freue mich, dass wir so rasch eine erste gute Lösung gefun­den haben. Für ganz Bay­ern ist das ein gutes Signal!“