Johan­ni­ter-Mit­ar­bei­te­rin­nen in ober­frän­ki­schen Kin­der­ein­rich­tun­gen bil­den sich weiter

Kin­der­schutz wird großgeschrieben

In der momen­ta­nen Coro­na-Situa­ti­on ist das The­ma Kin­des­wohl­ge­fähr­dung beson­ders aktu­ell: Vier von fünf Kin­dern und Jugend­li­chen füh­len sich durch die Pan­de­mie bela­stet. Die Äng­ste und Sor­gen der Kin­der haben eben­so zuge­nom­men wie depres­si­ve Sym­pto­me und psy­cho­so­ma­ti­sche Beschwer­den. Das belegt die Copsy-Stu­die des Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums Ham­burg-Eppen­dorf aus dem Febru­ar 2021. Kin­der und Jugend­li­che berich­ten über ein schlech­te­res Ver­hält­nis zu ihren Freun­den und mehr Streit in den Fami­li­en. Dabei füh­len sich mitt­ler­wei­le auch vie­le Eltern über­la­stet und zei­gen ver­mehrt depres­si­ve Anzei­chen. Der sport­li­che Aus­gleich bleibt gleich­zei­tig auf der Strecke und Kin­der wie Eltern bewe­gen sich weni­ger und ernäh­ren sich ungesünder.

Doch wie erkennt man Kin­des­wohl­ge­fähr­dung? Wie han­delt man im Ver­dachts­fall? Und an wen kann man sich in so einem Fall wen­den? Mit Fra­gen wie die­sen beschäf­tig­ten sich 13 Johan­ni­ter-Mit­ar­bei­te­rin­nen aus der Kin­der­in­sel Recken­dorf sowie der Mit­tags­be­treu­ung Ober­tru­bach im Rah­men einer Fort­bil­dung der Fach­stel­le Kin­der­schutz der Johan­ni­ter in Bay­ern zum The­ma Kin­des­wohl­ge­fähr­dung. Schu­lun­gen wie die­se sind Teil des Kin­der­schutz­kon­zep­tes der Johan­ni­ter-Unfall-Hil­fe, das die Auf­merk­sam­keit aller Mit­ar­bei­ter schär­fen will für Situa­tio­nen, in denen Kin­der nicht aus­rei­chend geschützt sind.

Gelei­tet wur­de die Wei­ter­bil­dung von Ste­fa­nie Schmidt, Fach­kraft für Kin­der­schutz bei den Johan­ni­tern in Bay­ern. „Natür­lich ist das The­ma Kin­des­wohl­ge­fähr­dung nicht neu für uns, es ist aber wich­tig, sei­nen Blick immer wie­der zu schär­fen. Eine sol­che Wei­ter­bil­dung gibt neue Anstö­ße und sen­si­bi­li­siert uns wie­der neu für das The­ma“, so San­dra Stangl, Lei­te­rin der der Johan­ni­ter-Mit­tags­be­treu­ung in Ober­tru­bach. Viel Wert wird in der Fort­bil­dung auf Pra­xis­nä­he und Grup­pen­ar­beit gelegt. „Die Schu­lung ist für uns eine wich­ti­ge Grund­la­ge, auf der wir nun auf­bau­en kön­nen. Wir pla­nen zum Bei­spiel die Ein­füh­rung einer Ver­hal­ten­sam­pel und eines Schutz­kon­zepts, das in die päd­ago­gi­sche Kon­zep­ti­on unse­rer Ein­rich­tung inte­griert wer­den soll“, so Ange­la Eck­schmidt, Lei­te­rin der Johan­ni­ter-Kin­der­in­sel in Recken­dorf. Mit soge­nann­ten Ver­hal­ten­sam­peln wer­den zum Bei­spiel feste Regeln und Umgangs­for­men für die Ein­rich­tung gemein­sam fest­le­gen. Nur einer von meh­re­ren Schrit­ten, damit die Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen ein geschütz­ter Ort für Kin­der sind und bleiben.