Bam­ber­ger Frak­ti­on BaLi-PAR­TEI for­dert die Aberken­nung der Ehren­bür­ger­schaft Hindenburgs

Die Frak­ti­on BaLI-PAR­TEI stellt im Bam­ber­ger Stadt­rat den Antrag zur Aberken­nung der Ehren­bür­ger­schaft Paul (von Benecken­dorff und) von Hindenburgs.

Frak­ti­ons­mit­glied und Stadt­rat Hein­rich Schwimm­beck führt dazu aus: „Das Ehren­bür­ger­recht ist die bedeu­tend­ste Aus­zeich­nung Bam­bergs. Der Stadt­rat ver­leiht es an Per­sön­lich­kei­ten, die sich in her­vor­ra­gen­der Wei­se um die Stadt ver­dient gemacht haben. Aber 1933 wur­de die Liste der Bam­ber­ger Ehrenbürger*Innen auf Vor­schlag der NSDAP im Stadt­rat um die Per­so­nen Paul von Hin­den­burg und Adolf Hit­ler erweitert.“

Am 30. Janu­ar 1933 hat­te Hin­den­burg Hit­ler zum Reichs­kanz­ler ernannt. Neue­re geschichts­wis­sen­schaft­li­che For­schun­gen bele­gen, dass Hin­den­burg dabei im Voll­be­sitz sei­ner gei­sti­gen Kräf­te war. „Hin­ter Hit­lers Ernen­nung steck­te“ – wie sein Bio­graph Wolf­ram Pyta es for­mu­liert – „eine ratio­na­le Ent­schei­dung Hin­den­burgs. Er sah die Chan­ce, statt einer allein auf die prä­si­dia­le Macht gestütz­ten auto­ri­tä­ren Regie­rung sei­ne Visi­on von der ‚Volks­ge­mein­schaft‘ zu ver­wirk­li­chen.“ In der Fol­ge­zeit unter­schrieb Hin­den­burg die Not­ver­ord­nun­gen und Geset­ze, die den Reichs­tag ent­mach­te­ten, die Grund­rech­te auf­ho­ben und der neu­en Regie­rung neue Macht­mit­tel in die Hand gaben.

Schwimm­beck wei­ter: „Hit­ler wur­de die Bam­ber­ger Ehren­bür­ger­schaft 1946 aberkannt und heu­te 75 Jah­re spä­ter wird es Zeit auch sei­nem „Steig­bü­gel­hal­ter“ die­se Ehre zu ent­zie­hen. Wir gehen damit den­sel­ben Weg zahl­rei­cher ande­rer Städ­te und Kom­mu­nen, wie z.B. Dort­mund, Kiel, Köln, Leip­zig, Mün­chen, Coburg, Ber­lin und Stuttgart.“

„Gera­de jetzt wo wir eine Debat­te um die Stel­le des/​der Anti­se­mi­tis­mus­be­auf­trag­ten der Stadt haben, soll­ten wir nicht auf­hö­ren uns und unse­re Geschich­te zu hin­ter­fra­gen und kri­tisch zu beur­tei­len“, so Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Ste­phan Kett­ner. Wei­ter führt er aus, dass ein bun­tes und Welt­of­fe­nes Welt­kul­tur­er­be wie Bam­berg eines ist unver­ein­bar mit einer Per­son Hin­den­burg und deren Wer­te sei. Sei­ne Taten sei­en mora­lisch ver­werf­lich und es ver­bie­te sich eine sol­che Per­son mit den ande­ren Träger*Innen der Ehrenbürger*Innenwürde auf eine Ebe­ne zu stellen.