Forch­hei­mer Kli­ma­fol­gen­pro­jekt „Stadt-Kli­ma-Wan­del 21“ – Bericht von der Auftaktveranstaltung

Wer­den wir in Forch­heim bis 2040 Hit­zesom­mer wie in Nord­afri­ka haben? Wie kann eine Anpas­sung unse­rer Städ­te an die Fol­gen des Kli­ma­wan­dels aussehen?

Unter die­ser Fra­ge­stel­lung lud die Kreis­grup­pe Forch­heim des Bund Natur­schutz in Bay­ern e.V. zur Auf­takt­ver­an­stal­tung der gleich­na­mi­gen Zoom-Web­i­nar-Rei­he ein. In sei­nem Gruß­wort wies der Schirm­herr der Ver­an­stal­tung, Herr Staats­mi­ni­ster Thor­sten Glau­ber, auf die Not­wen­dig­keit der bau­li­chen Anpas­sung hin. Bewoh­ner der Städ­te und Kom­mu­nen müs­sen vor Hit­ze geschützt und Regen­was­ser nach­hal­tig ver­wen­det wer­den. Dies kann gelin­gen, wenn Nie­der­schlags­was­ser nicht abge­lei­tet, son­dern orts­nah auf der Flä­che ver­sickert, um Stadt­bäu­me, Grün­flä­chen und Gebäu­de­be­grü­nung zu ver­sor­gen. Die Ver­dun­stungs­lei­stung die­ser grü­nen Infra­struk­tur sorgt für eine Abküh­lung von som­mer­li­chen Tem­pe­ra­tur­spit­zen in den Häu­sern. Durch die gleich­zei­ti­ge Kom­bi­na­ti­on mit Foto­vol­ta­ik auf Dach­flä­chen kann ein hoher Selbst­ver­sor­gungs­grad der Stadt­be­völ­ke­rung mit Ener­gie erreicht wer­den. Ober­bür­ger­mei­ster Dr. Uwe Kirsch­stein wies auf die Ansät­ze und Pro­jek­te hin, die die Stadt Forch­heim im Hin­blick auf die Dis­kus­si­on um eine Ver­bes­se­rung des Stadt­kli­mas in Zei­ten des Kli­ma­wan­dels ange­scho­ben habe. Sein Bei­spiel, das neue Wohn­ge­biet im Stadt­teil Ker­s­bach, zei­ge in vor­bild­li­cher Wei­se, wie die Prin­zi­pi­en des Kli­ma­schut­zes in die Bau­leit­pla­nung inte­grier­bar seien.

Herr Hol­ger Mül­ler hat­te im Jahr 2017 den Auf­trag der Stadt Forch­heim, ein Kli­ma­gut­ach­ten zu erstel­len und hat­te des­halb eini­ge loka­le Aspek­te parat. In sei­nem Impuls­re­fe­rat ging er auf eini­ge wich­ti­ge Punk­te ein. Grund­sätz­lich sind es die nächt­li­che Kalt­luft­strö­me ent­lang des Tal­ver­lau­fes von Reg­nitz- und Wie­sent­tal, wel­che den Luft­aus­tausch und damit Küh­lung bei Hit­ze­la­gen in der Stadt gewähr­lei­sten. Die­se natür­li­chen, doku­men­tier­ten Lüf­tungs­we­ge dürf­ten nicht wei­ter leicht­fer­tig durch Quer­ver­bau­ung behin­dert wer­den. Bestehen­de Wär­me­inseln, durch Ver­bau­ung von der abküh­len­den Wir­kung der nächt­li­chen Kalt­luft­strö­mung abge­schnit­ten, z.B. um die Alt­stadt her­um, kön­nen durch die Anla­ge von Grün­zü­gen und begrün­ten Ver­sicke­rungs­mul­den abge­kühlt wer­den. Dies schaf­fe gleich­zei­tig Schutz vor den in Zukunft zuneh­men­den Starkregen.

Im Dis­kus­si­ons­teil gin­gen die Zuhö­rer der Ver­an­stal­tung auf The­men wie die Not­wen­dig­keit, im Stadt­be­reich Groß­bäu­me zu schüt­zen, den zu erwar­ten­den Tem­pe­ra­tur­an­stieg in der Stadt und die bau­li­chen Mög­lich­kei­ten zur Min­de­rung von nega­ti­ven Kli­ma­fol­gen ein. Die Fra­ge nach der Betrof­fen­heit der näch­sten Gene­ra­tio­nen beant­wor­tet Frau Kat­ja Kör­ber von der Umwelt­sta­ti­on Lias­gru­be. Als Koope­ra­ti­ons­part­ner des Bund Natur­schutz bie­tet die­ses Umwelt-Lehr­in­sti­tut Kur­se für Kin­der­gar­ten- und Schul­kin­der an, um schon in frü­hem Alter das Wis­sen um die Aspek­te des Kli­ma­wan­dels und die Wich­tig­keit von eige­nem Han­deln zu unter­strei­chen. Denn – so resü­mier­te der Vor­sit­zen­de der Kreis­grup­pe Forch­heim, Dr. Ulrich Buch­holz, in sei­nem Schluss­wort – wir wis­sen nicht exakt, wel­che Schä­den wann auf­tre­ten wer­den, wir wis­sen aber, dass wir Gegen­maß­nah­men ergrei­fen müs­sen – jetzt und hier.

Die Rei­he wird fort­ge­setzt mit der Zoom-Ver­an­stal­tung „Kli­ma­wan­del und mensch­li­che Gesund­heit“ am 19. Mai 2021, 19:00h.

Refe­ren­tin: Dr. med. Ursu­la Hahn, Ver­ein Medi­zin und Gesund­heit Erlan­gen e.V., Deut­sche Alli­anz Kli­ma­schutz und Gesund­heit (KLUG).

Anmel­dung auf der Home­page der Kreis­grup­pe Forch­heim des Bund Natur­schutz unter
https://​forch​heim​.bund​-natur​schutz​.de/​v​e​r​a​n​s​t​a​l​t​u​n​gen