Exper­te der Uni­ver­si­tät Bay­reuth besorgt: zusätz­li­che Pla­stik kann durch die Coro­na-Pan­de­mie in die Umwelt gelangen

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Ein­weg­ge­schirr von To-Go-Gerich­ten, Hand­schu­he, Mas­ken, Ver­packun­gen von Schnell- und Selbst­tests, Ver­packun­gen aus dem Online­shop­ping …- durch die Coro­na-Pan­de­mie explo­diert das Müll­auf­kom­men. Unsach­ge­mäß ent­sorgt, lan­det der Pla­stik­müll in unse­rer Umwelt, vom eige­nen Gar­ten bis in die Ozeane.

Aus dem gro­ßen Müll ent­steht mit der Zeit Mikro­pla­stik, das sich mitt­ler­wei­le über­all auf unse­rer Erde befin­det, von der Atmo­sphä­re bis in die Tief­see, von den Tro­pen bis zu den Polen. Da Mikro­pla­stik von Orga­nis­men über die Nah­rung auf­ge­nom­men oder auch ein­ge­at­met wer­den kann, besteht dadurch das poten­zi­el­le Risi­ko von weit­rei­chen­den gesund­heit­li­chen Aus­wir­kun­gen. Wel­che Effek­te Mikro­pla­stik aber auf die Gesund­heit unse­rer Umwelt und die des Men­schen hat, ist bis dato noch unzu­rei­chend erforscht. Denn Mikro­pla­stik ist kein ein­heit­li­cher Stoff, son­dern besteht aus einer Viel­zahl von unter­schied­li­chen Kunst­stoff­sor­ten mit ganz unter­schied­li­chen Eigen­schaf­ten. Wel­che die­ser Eigen­schaf­ten genau für gesund­heit­li­che Schä­den ver­ant­wort­lich sein kön­nen, muss inten­siv erforscht werden.

Pro­fes­sor Dr. Chri­sti­an Laforsch, Inha­ber des Lehr­stuhls Tier­öko­lo­gie I an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, ist aus­ge­wie­se­ner Fach­mann auf die­sem Gebiet. Die lang­jäh­ri­ge Exper­ti­se in der Mikro­pla­stik­for­schung an sei­nem Lehr­stuhl reicht von der Quan­ti­fi­zie­rung und Iden­ti­fi­zie­rung von Mikro­pla­stik aus Umwelt­pro­ben von aqua­ti­schen und ter­re­stri­schen Syste­men über die Metho­den­ent­wick­lung bis hin zu öko­to­xi­ko­lo­gi­schen Unter­su­chun­gen. Laforsch und sein Team sind in zahl­rei­che Pro­jek­te zur Unter­su­chung der Aus­wir­kun­gen und des Vor­kom­mens von Mikro­pla­stik auf natio­na­ler und inter­na­tio­na­ler Ebe­ne invol­viert. Er ist zudem Spre­cher des Son­der­for­schungs­be­reichs 1357 Mikro­pla­stik, der die Kom­ple­xi­tät des The­mas Mikro­pla­stik ganz­heit­lich adres­siert und mit mehr als 100 Wissenschaftler*innen die Ent­ste­hung, die Migra­ti­on und die Effek­te von Mikro­pla­stik erforscht und dabei auch neue Lösungs­an­sät­ze für die­ses immense Umwelt­pro­blem erarbeitet.