„Unge­schütz­te Ver­kehrs­teil­neh­mer“ – Ein Schwer­punkt des neu­en Ver­kehrs­si­cher­heits­pro­gramms 2030

Symbolbild Polizei

OBER­FRAN­KEN. Die unge­schütz­ten Ver­kehrs­teil­neh­mer stel­len im bay­ern­wei­ten Ver­kehrs­si­cher­heits­pro­gramm 2030 „Bay­ern mobil – sicher ans Ziel“ einen Schwer­punkt dar. Ziel ist es, vor allem töd­li­che Ver­kehrs­un­fäl­le, als auch sol­che mit schwe­ren Ver­let­zungs­fol­gen, mög­lichst weit zu sen­ken. Das Poli­zei­prä­si­di­um Ober­fran­ken setzt sich stark für die­se Ziel­set­zung ein und nimmt an den vor­ge­se­he­nen Kon­troll­ak­tio­nen teil.

„Die Unver­sehrt­heit aller Ver­kehrs­teil­neh­mer steht im Mit­tel­punkt. Den Schutz von Rad­fah­rern sowie der schwäch­sten Ver­kehrs­teil­neh­mer wie Kin­der, Fuß­gän­ger, Senio­ren und Men­schen mit Behin­de­rung machen wir uns zur Kern­auf­ga­be.“ Die Aus­sa­ge des Baye­ri­schen Innen­mi­ni­sters Joa­chim Herr­mann unter­streicht die Wich­tig­keit sich die­ser defi­nier­ten Ziel­grup­pe im Ver­kehrs­si­cher­heits­pro­gramm 2030 zu widmen.

Ein Ver­gleich der Unfallzahlen

Ein Blick in das ver­gan­ge­ne und durch die Coro­na Pan­de­mie gepräg­te Jahr 2020 zeigt auch für den Bereich Ober­fran­ken Ände­run­gen im Stra­ßen­ver­kehrs- und Frei­zeit­ver­hal­ten der Bür­ger auf. Ins­ge­samt ver­zeich­ne­te die ober­frän­ki­sche Poli­zei zwar weni­ger Fahr­rad­un­fäl­le, jedoch deut­lich mehr Ver­kehrs­un­fäl­le mit Pedelecs, also Fahr­rä­dern mit elek­tro­mo­to­ri­scher Tret­un­ter­stüt­zung. Im gesam­ten Regie­rungs­be­zirk ereig­ne­ten sich im ver­gan­ge­nen Jahr 1.196 Ver­kehrs­un­fäl­le unter Betei­li­gung von Fahr­rad- oder Pedelec-Fah­rern. Dies stellt einen Anstieg um rund 8,4 Pro­zent im Ver­gleich zum Jahr 2019 dar. Betrach­tet man nur die 231 Unfäl­le mit Pedelecs, bil­det sich dies­be­züg­lich in der ober­frän­ki­schen Ver­kehrs­un­fall­sta­ti­stik sogar ein Anstieg um fast 70 Pro­zent ab.

Ein wert­vol­ler Ver­kehrs­si­cher­heits­bau­stein wer­den daher geziel­te Kon­troll­ak­tio­nen zur Über­wa­chung und Sen­si­bi­li­sie­rung von Fahr­rad- und Pedelec-Fah­rern sowie deren Fahr­zeu­gen sein. Beson­ders im Monat Mai, in dem erfah­rungs­ge­mäß vie­le Men­schen vom Auto­mo­bil auf das Fahr­rad umstei­gen und sich auch das Aus­flugs­ver­hal­ten ändert, führt die ober­frän­ki­sche Poli­zei ent­spre­chen­de Kon­troll­ta­ge durch.

Die Poli­zei Ober­fran­ken nimmt am bun­des­wei­ten Kon­troll­tag teil

Am 5. Mai fin­det der bun­des­wei­te Akti­ons­tag „sicher.mobil.leben Rad­fah­ren­de im Blick“ statt. Die Kon­troll­ak­ti­on beginnt län­der­über­grei­fend um 6 Uhr mor­gens und dau­ert bis 24 Uhr an. Auch die ober­frän­ki­schen Poli­zei­in­spek­tio­nen füh­ren an die­sem Tag mobi­le Ver­kehrs­kon­trol­len in ihrem Zustän­dig­keits­be­reich durch, kom­men mit den Ver­kehrs­teil­neh­mern ins Gespräch und sen­si­bi­li­sie­ren hin­sicht­lich der Gefah­ren. Ziel des Akti­ons­ta­ges ist eine nach­hal­ti­ge Redu­zie­rung der Anzahl der getö­te­ten und schwer­ver­letz­ten Rad­fah­rer durch Maß­nah­men der Ver­kehrs­über­wa­chung und der Ver­kehrs­un­fall­prä­ven­ti­on. Zudem soll eine Stei­ge­rung der Nor­men­treue aller Ver­kehrs­teil­neh­mer in Bezug auf den Rad­ver­kehr erreicht wer­den. An der Ver­kehrs­si­cher­heits­ak­ti­on betei­li­gen sich bun­des­weit neben dem Ver­kehrs­si­cher­heits­rat und der Ver­kehrs­wacht, auch der ADFC und der ADAC.

Recht­li­che Neue­run­gen in Bezug auf den Radverkehr

Bei die­sen Kon­troll­ak­tio­nen wird auch ein Haupt­au­gen­merk auf die Ein­hal­tung von gesetz­li­chen Neue­run­gen gelegt. Mit der StVO-Novel­le zum 28. April 2020 tra­ten vor allem für Kraft­fahr­zeug­füh­rer neue Rege­lun­gen in Kraft. Das Ziel, die Sicher­heit des Rad­fah­rers zu stär­ken, wird durch den ein­zu­hal­ten­den Über­hol­ab­stand von 1,5 Metern inner­orts oder 2 Metern außer­orts sowie dem Fah­ren mit Schritt­ge­schwin­dig­keit beim Rechts­ab­bie­gen von Kraft­fahr­zeu­gen über 3,5 Ton­nen zuläs­si­ger Gesamt­mas­se deutlich.

Mit ein paar ein­fa­chen Ver­hal­tens­tipps immer gesund ankommen

Neben den ange­spro­che­nen Kon­troll­ak­tio­nen möch­te die ober­frän­ki­sche Poli­zei auch mit hilf­rei­chen Tipps für mehr Sicher­heit im Stra­ßen­ver­kehr sor­gen. Zwi­schen dem rei­nen Stra­ßen­ver­kehr und den unge­schütz­ten Ver­kehrs­teil­neh­mern besteht kein Span­nungs­feld, wenn sich bei­de Sei­ten an die „Spiel­re­geln“ halten.

Auf Sei­ten der Rad­fah­rer gilt es für die aus­rei­chen­de Sicht­bar­keit zu sor­gen. Tra­gen sie deut­lich erkenn­ba­re Klei­dung und beach­ten Sie die Vor­schrif­ten zu licht­tech­ni­schen Ein­rich­tun­gen! Hal­ten Sie ihren Fokus stän­dig auf den Ver­kehr gerich­tet! Jede Ablen­kung, zum Bei­spiel durch Kopf­hö­rer oder dem Han­dy, erhöht das Unfallrisiko.

Aber auch auf Sei­ten der Auto­fah­rer sen­si­bi­li­siert die ober­frän­ki­sche Poli­zei. Hal­ten Sie nicht auf Fahr­rad­schutz­strei­fen und beach­ten Sie Park­ver­bo­te! Hal­ten Sie den vor­ge­schrie­be­nen Abstand beim Über­ho­len ein!

Im Stra­ßen­ver­kehr gilt das glei­che Recht für alle! Eine siche­re Teil­nah­me am Stra­ßen­ver­kehr lebt von gegen­sei­ti­ger Rück­sicht­nah­me und dem Bewusst­sein, dass nie­mand bevor­rech­tigt ist.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum bay­ern­wei­ten Prä­ven­ti­ons­pro­gramm und ergän­zen­de Ver­hal­tens­tipps sind auf der Inter­net­sei­te www​.sicher​mo​bil​.bay​ern​.de ersichtlich.