Gar­ten­tipp der Baye­ri­schen Gar­ten­aka­de­mie: Fel­sen­bir­ne berei­chert natur­na­hen Garten

Felsenbirne. Foto: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim
Felsenbirne. Foto: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim

Blü­ten­meer im Früh­ling, lecke­re Früch­te im Som­mer und Nähr­holz für Bie­nen und Hum­meln – Pfle­ge­leich­tes Wildobst

Die küh­len Tem­pe­ra­tu­ren der ver­gan­ge­nen Wochen haben die Vege­ta­ti­on ver­zö­gert. Doch kön­nen wir uns lan­ge an den blü­hen­den Früh­jahrs­blü­hern erfreu­en. Auf­fal­lend wei­ße Blü­ten­wol­ken zie­ren nun Parks und Haus­gär­ten, Klein- und Vor­gär­ten wäh­rend noch Tul­pen und Trau­ben­hya­zin­then üppi­ge Farb­kleck­se zau­bern. Die Fach­leu­te der Baye­ri­schen Gar­ten­aka­de­mie stel­len den blü­ten­rei­chen Strauch oder Klein­baum vor.

Als eine „Vier-Jah­res­zei­ten-Pflan­ze“ bie­tet die Fel­sen­bir­ne (Ame­lan­chier) zu jeder Zeit Attrak­ti­ves: Blü­te, Frucht, Herbst­fär­bung und Wuchs­form. Zudem trägt die­ses robu­ste Gehölz zur Bio­di­ver­si­tät bei und berei­chert einen natur­na­hen Garten.

Aus Blü­ten wer­den Früchte

Die Fel­sen­bir­ne ziert mit auf­fäl­lig wei­ßen stern­för­mi­gen Blü­ten, die im April und Mai, meist in Trau­ben von fünf bis acht Ein­zel­blü­ten end­stän­dig an den Zwei­gen sit­zen. Die Blü­ten­fül­le sticht beson­ders her­vor, weil die Blü­ten schon vor dem Lau­bau­s­trieb erschei­nen. Die­ser ist bron­ze- oder kup­fer­far­ben und leicht behaart, bevor sich dann die satt­grü­nen rund­li­chen Laub­blät­ter bil­den. Die Blü­ten sind selbst­frucht­bar. Des­halb bringt auch ein ein­zel­ner Strauch im Gar­ten Früch­te her­vor. Wie auch vie­le ande­re Rosen­ge­wäch­se ist die Fel­sen­bir­ne ein Nähr­ge­hölz für (Wild-)Bienen und Hummeln.

Von Juni bis in den August hin­ein rei­fen schließ­lich erb­sen­gro­ße run­de Früch­te. Zunächst sind sie hell­rot und fär­ben sich bis zur Rei­fe blau­schwarz mit bläu­li­cher Berei­fung. Voll­reif schmecken sie süß, ein biss­chen wie Hei­del­bee­ren. Die Früch­te rei­fen jedoch nicht alle gleich­zei­tig und müs­sen daher immer wie­der durch­ge­pflückt wer­den. Des­we­gen eig­nen sie sich wun­der­bar als stän­di­ge Nasch­frucht zum Roh­ver­zehr oder im Müs­li, aber auch als Kom­pott, Mus oder in Mischung als Fruchtaufstrich.

Wer die klei­nen Früch­te lie­ber trock­net, ver­wen­det sie als Korin­then­er­satz. Doch auch Vögel, vor allem Amseln, lie­ben die „schna­bel­ge­rech­ten“ Früch­te. Wo die gefie­der­ten Tie­re jedoch ande­res Obst bevor­zu­gen, trock­nen die Früch­te sogar am Strauch ein und kön­nen dann als „Trocken­früch­te“ gepflückt wer­den. Grö­ße­re Früch­te brin­gen spe­zi­el­le Frucht­sor­ten wie ‘Prin­ce Wil­liam‘, ‘North­li­ne‘, ‘Smo­ky‘ und ‘Bal­le­ri­na‘ her­vor, die zudem kom­pak­ter wach­sen. Als „Wild­obst“ sind sie in gut sor­tier­ten Baum­schu­len erhältlich.

Attrak­tiv das gan­ze Jahr

Wei­ße Blü­ten im Früh­jahr, süße Früch­te im Som­mer – der Herbst bie­tet ein wei­te­res High­light: Gold­gelb, oran­ge­rot bis schar­lach­rot leuch­ten die Blät­ter schon von wei­tem: Indi­an Sum­mer im eige­nen Gar­ten! Schließ­lich laub­los im Win­ter erkennt man den Wuchs­cha­rak­ter der Pflan­ze. Ent­we­der wächst die Fel­sen­bir­ne als locker auf­ge­bau­ter viel­stäm­mi­ger Strauch oder als klein­kro­niger Baum mit gut ver­zweig­ten, dün­nen Ästen.
Die Fel­sen­bir­ne passt in vie­le Gär­ten, denn mit dem Stand­ort ist sie recht genüg­sam. Wäh­rend trocke­ne Böden tole­riert wer­den, eig­nen sich dau­er­feuch­te und ver­dich­te­te Böden nicht. Ein son­ni­ger Platz bringt mehr Frucht­ertrag als im Halb­schat­ten. Frö­ste scha­den der Pflan­ze in der Regel nicht und selbst die Blü­ten erle­ben kaum Spätfrostschäden.

Die Fel­sen­bir­ne ist pfle­ge­leicht. Durch gele­gent­li­ches Aus­lich­ten (Her­aus­schnei­den der älte­sten Trie­be) wird die Pflan­ze ver­jüngt. So för­dert man das Wachs­tum und den Blü­ten­an­satz. Zu hohe Äste las­sen sich durch Ablei­ten im Wuchs reduzieren.

Isol­de Keil-Vier­hei­lig, Baye­ri­sche Gartenakademie

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