Micul­ka lässt die Sel­ber Wöl­fe jubeln

Selber Wölfe vs. Hannover Scorpions. Foto: Michael Ott
Selber Wölfe vs. Hannover Scorpions. Foto: Michael Ott

Sel­ber Wöl­fe vs. Han­no­ver Scor­pi­ons 4:3 n.P (2:2; 1:0; 0:1; 0:0)

Die­se Par­tie war nichts für schwa­che Ner­ven. Nach­dem unse­re Wöl­fe im ersten Drit­tel zwei­mal einen Rück­stand aus­glei­chen konn­ten, gin­gen sie im zwei­ten Spiel­ab­schnitt ver­dient in Füh­rung. Nach einer hek­ti­schen Pha­se mit eini­gen Nick­lig­kei­ten beru­hig­ten unse­re Wöl­fe das Spiel und stan­den defen­siv sicher.

Lei­der ver­pass­ten sie mit einem vier­ten Tref­fer den Deckel drauf­zu­ma­chen und die Gäste kamen kurz vor Ende der regu­lä­ren Spiel­zeit in Über­zahl noch zum Aus­gleich. Nach einer tor­lo­sen Ver­län­ge­rung muss­te das Penal­ty­schie­ßen ent­schei­den. Und da blieb Wöl­fe-Stür­mer Micul­ka kalt wie eine Hundeschnauze.

Rasan­ter Beginn

Der erste Spiel­ab­schnitt ließ weder für die Spie­ler als auch für die Zuschau­er an den hei­mi­schen Fern­seh­ge­rä­ten Zeit für Ver­schnauf­pau­sen. Das rasan­te Spiel wog hin und her mit reich­lich Tor­sze­nen auf bei­den Sei­ten. Dabei begann die Par­tie mit einer kal­ten Dusche für unse­re Wöl­fe: Bereits in der ersten Spiel­mi­nu­te eine zwei-auf-eins-Situa­ti­on für die Scor­pi­ons. Und die nutz­ten Pfen­nings und Wile­ni­us eis­kalt zum 0:1 aus. Kurz dar­auf eine wei­te­re hoch­ka­rä­ti­ge Chan­ce für die Gäste, doch dies­mal war Wei­de­kamp auf dem Posten. Nach­dem Hechtl und Snet­sin­ger noch knapp am Aus­gleich geschei­tert waren, war es Boi­ar­chi­nov, der unse­re Far­ben über den Aus­gleich jubeln ließ. Sei­nen Schuss sah der Scor­pi­ons-Goa­lie Jae­ger erst sehr spät. Nur weni­ge Sekun­den benö­tig­ten die Gäste für ihren ersten Über­zahl­tref­fer. Kozi­ols Tor­ab­schluss wur­de unglück­lich von einem unse­rer Spie­ler ins eige­ne Tor zur erneu­ten Gäste-Füh­rung abge­lenkt. Unse­re Wöl­fe zeig­ten sich unbe­ein­druckt und kre­ierten wei­ter Chan­cen. Zunächst ret­te­te Schmid in höch­ster Not vor Ver­elst und Gim­mels Schuss zisch­te nur knapp am Gehäu­se vor­bei. In der 19. Minu­te jedoch besorg­te Ham­mer­bau­er mit einem trocke­nen und plat­zier­ten Hand­ge­lenks­schuss den aber­ma­li­gen Aus­gleich für unse­re Wölfe.

Scor­pi­ons brin­gen Hek­tik in die Partie

Ab dem Mit­tel­ab­schnitt lie­ßen unse­re Wöl­fe den Gästen weni­ger Platz in der neu­tra­len Zone. Dies bedeu­te­te im Umkehr­schluss auch, dass Han­no­ver weni­ger Chan­cen für ihre über­fall­ar­ti­gen Tem­po­ge­gen­stö­ße bekam.

In der 24. Minu­te fass­te sich in Über­zahl Micul­ka ein Herz, lief um das Tor her­um, bemerk­te, dass Jae­ger aus sei­ner Posi­ti­on war und über­li­ste­te den Schluss­mann der Gäste per „Bau­ern­trick“ zur erst­ma­li­gen Füh­rung für unse­re Wöl­fe an die­sem Abend. Vier Minu­ten spä­ter zeich­ne­te sich Wei­de­kamp durch einen über­ra­gen­den Save mit dem Stock aus. Im Anschluss brach­ten die Gäste durch die ein oder ande­re Unsport­lich­keit Hek­tik in die Par­tie und ver­such­ten so Stra­fen gegen unse­re Wöl­fe zu pro­vo­zie­ren, was ihnen auch ein­mal durch eine Schau­spiel­ein­la­ge, auf die die sonst guten Unpar­tei­ischen her­ein­fie­len und gegen Snet­sin­ger eine Stra­fe aus­spra­chen, nicht gelang. Der wei­te­re Ver­lauf war geprägt von Nick­lig­kei­ten, aber auch immer wie­der von Tor­sze­nen, doch Zähl­ba­res brach­ten bei­de Teams bis zur zwei­ten Pau­sen­si­re­ne nicht mehr auf die Anzeigentafel.

Wöl­fe beru­hi­gen das Spiel, ver­pas­sen aber das vier­te Tor nachzulegen

Im letz­ten Drit­tel der regu­lä­ren Spiel­zeit stan­den unse­re Wöl­fe gewohnt defen­siv sicher, hiel­ten die Scor­pi­ons über­wie­gend weit weg aus der Gefah­ren­zo­ne und ver­such­ten immer wie­der selbst Chan­cen zu kre­ieren. In der 48. bzw. 49. Minu­te hat­ten Slavetin­sky und Ham­mer­bau­er bei zah­len­mä­ßi­ger Über­le­gen­heit den vier­ten Sel­ber Tref­fer eben­so auf dem Schlä­ger wie in der 52. Minu­te Schie­ner, der den frei­ste­hen­den Ham­mer­bau­er nicht gese­hen hat­te. Als drei­ein­halb Minu­ten vor Ende Gim­mel wegen einer Spiel­ver­zö­ge­rung die Straf­bank drück­te, ver­wer­te­te Wile­ni­us einen Abpral­ler und eine der weni­gen kla­ren Chan­cen für die Gäste zum Aus­gleich, wel­cher auch nach 60 Minu­ten Bestand hat­te. So muss­ten bei­de Teams erneut Über­stun­den leisten.

Micul­ka bringt nichts aus der Ruhe

Die Over­ti­me war an Span­nung kaum zu über­bie­ten. Bei­de Mann­schaf­ten hat­ten Chan­cen, das Spiel per „Sud­den Death“ für sich zu ent­schei­den. Doch Schüs­se unter ande­rem von Miglio und Micul­ka zisch­ten knapp am Tor vor­bei. In der 72. Minu­te hat­ten unse­re Wöl­fe eine hef­ti­ge Drang­pha­se der Scor­pi­ons zu über­ste­hen, doch auch die­se Her­aus­for­de­rung mei­ster­te unser Wolfs­ru­del. So kam es wie es kom­men muss­te, die Ent­schei­dung muss­te per Penal­ty­schie­ßen her­bei­ge­führt wer­den. Nach­dem zunächst auf unse­rer Sei­te Micul­ka sowie Boi­ar­chi­nov und für die Scor­pi­ons Wile­ni­us als auch Kozi­ol tra­fen, war es erneut Micul­ka, der­Sei­te 3 von 3 nach einem Fehl­ver­such von Wile­ni­us mit sei­nem zwei­ten ver­wan­del­ten Penal­ty die Par­tie für unse­re Far­ben entschied.

Mann­schafts­auf­stel­lun­gen und Statistik

  • Sel­ber Wöl­fe: Wei­de­kamp (König-Küm­pel) – Lin­den, Slavetin­sky, Ondrusch­ka, Sil­ber­mann, Gim­mel, Otte, (Wenisch), Klug­hardt – Zim­mer­mann, Micul­ka, Snet­sin­ger, Miglio, Gare, Deeg, Schie­ner, Ham­mer­bau­er, Boi­ar­chi­nov, Ver­elst, Gel­ke, Hechtl
  • Han­no­ver Scor­pi­ons: Jae­ger (Preuß) – Pietsch, Hein­rich, Pelei­kis, Reiß, Thom­son, Strak­hov – Schmid, Wile­ni­us, Pfen­nings, Glem­ser, Valery Trabuc­co, Kolu­paylo, Knaub, Kozi­ol, Kabitz­ky, Gro­sse, Marek, Arnold
  • Tore: 1. Min. 0:1 Wile­ni­us (Pfen­nings); 9. Min. 1:1 Boi­ar­chi­nov (Ham­mer­bau­er, Schie­ner); 10. Min. 1:2 Kozi­ol (Wile­ni­us; 5/4); 19. Min. 2:2 Ham­mer­bau­er (Lin­den, Slavetin­sky); 24. Min. 3:2 Micul­ka (Slaven­tin­sky, Lin­den; 5/4); 57. Min. 3:3 Wile­ni­us (Kozi­ol, Glem­ser; 5/4); 80. Min. 4:3 Micul­ka (Penal­ty)
  • Straf­zei­ten: Selb 12 + 10 Minu­ten Dis­zi­pli­nar­stra­fe für Miglio; Han­no­ver 12
  • Schieds­rich­ter: Flad, Goss­mann (Kozi­ol, Menz)
  • Zuschau­er: -