Bro­se Bam­berg star­tet gegen den Tabel­len­füh­rer in den Saisonendspurt

symbolbild basketball

Fünf Spie­le in zehn Tagen

Bro­se Bam­berg ist am 31. Spiel­tag der easy­Cre­dit Bas­ket­ball Bun­des­li­ga Gast­ge­ber für die MHP RIE­SEN Lud­wigs­burg. Spiel­be­ginn der von der LVM Ver­si­che­rung prä­sen­tier­ten Par­tie des Tabel­len­ach­ten gegen den ‑ersten ist am Frei­tag um 20.30 Uhr. Magen­taSport über­trägt die Begeg­nung live und exklu­siv auf sei­nen Platt­for­men. Durch die Sen­dung führt Hans Fin­ger, Kom­men­ta­tor ist Ste­fan Koch.

Die MHP RIE­SEN Lud­wigs­burg sind zwei­fels­oh­ne das Team der Sai­son und eilen von Ver­eins­re­kord zu Ver­eins­re­kord. Momen­tan ste­hen sie bei 28 Sie­gen aus 30 Spie­len, mehr gab es in der Bun­des­li­ga­ge­schich­te bis­her noch nie. Sie sind aktu­ell seit acht Begeg­nun­gen unge­schla­gen und benö­ti­gen nur noch einen Erfolg, um die Haupt­run­de sicher als Tabel­len­füh­rer abzu­schlie­ßen. Zwi­schen­zeit­lich gab es eine Serie von 18 Sie­gen in Fol­ge und bereits nach Spiel­tag 23 die Play­off-Qua­li­fi­ka­ti­on. Es ist also schon jetzt eine Sai­son für die schwä­bi­schen Geschichts­bü­cher. Zuletzt muss­ten die FRA­PORT SKY­LI­NERS das Lud­wigs­bur­ger Tem­po­spiel ein­drucks­voll über sich erge­hen las­sen. Die Mann­schaft um John Patrick kann­te mit den frisch aus der Qua­ran­tä­ne gekom­me­nen Hes­sen kein Par­don und gewann am Ende mehr als unge­fähr­det mit 106:69 – das vier­te Mal in der Sai­son übri­gens, dass die drei­stel­li­ge Mar­ke geknackt wer­den konn­te. Und das, obwohl ihr Bester, BBL-MVP-Kan­di­dat Jaleen Smith, ver­let­zungs­be­dingt pas­sen muss­te. Dafür spran­gen ande­re, vor allem die jun­gen Spie­ler ein. Fünf Lud­wigs­bur­ger punk­te­ten zwei­stel­lig, Desi Rodri­guez am war Tops­corer mit 19 Zäh­lern. Auch Bro­se muss­te die­se Sai­son bereits zwei Nie­der­la­gen gegen die Barock­städ­ter hin­neh­men. Im Pokal zu Beginn der Spiel­zeit gab es ein emp­find­li­ches 72:99, das Hin­spiel ging mit 75:83 ver­lo­ren. Doch auch die Schwa­ben sind nicht kom­plett unver­wund­bar. Es ist zwar schon ein paar Wochen her, jedoch muss­ten sie sich Mit­te März in Crails­heim mit 58:68 geschla­gen geben. Vor allem aber offen­siv ist Lud­wigs­burg die­se Sai­son eine Macht, kam bis­lang auf im Schnitt 89,2 erziel­te Punk­te pro Spiel – Platz zwei in der BBL. Dabei haben die Patrick-Jungs rich­tig schnel­le Hän­de, steh­len durch­schnitt­lich acht Mal in der Par­tie ihrem Geg­ner den Ball. Fünf Schwa­ben punk­te­ten bis­lang im Schnitt zwei­stel­lig, allen vor­an Jaleen Smith mit 16,5 Zäh­lern. Der Auf­bau­spie­ler ist zudem bester Reboun­der (5,6) und bester Assist­ge­ber (5,5). Jor­dan Hulls ist der gefähr­lich­ste Drei­er­schüt­ze der Mann­schaft. Er traf bis­lang nahe­zu jeden zwei­ten sei­ner Ver­su­che von jen­seits der 6,75m-Linie. Im Hin­spiel war er mit 26 Punk­ten nicht nur Tops­corer, son­dern ver­senk­te auch ins­ge­samt sechs Wür­fe aus der Distanz.

Bro­se Bam­berg hat­te eine unge­wohnt lan­ge Pau­se. Neun Tage lie­gen zwi­schen der letz­ten Par­tie in Würz­burg und der kom­men­den gegen Lud­wigs­burg. Das Spiel gegen Göt­tin­gen, das eigent­lich auf ver­gan­ge­nen Sonn­tag ter­mi­niert war, muss­te ja bekannt­lich durch die Qua­ran­tä­ne der Gäste auf 7. Mai ver­scho­ben wer­den. Daher gab es für Johan Roi­jak­kers – ganz unge­wohnt – viel Gele­gen­heit zum Trai­nie­ren. Dabei wur­de die Nie­der­la­ge in Würz­burg genau ana­ly­siert. Nach einem star­ken ersten Vier­tel brach Bro­se im zwei­ten Abschnitt ein, kas­sier­te 31 Punk­te allei­ne in den zwei­ten zehn Minu­ten. Durch die Nie­der­la­ge wächst auch etwas der Druck auf das Team, denn die Play­offs sind noch nicht in ganz trocke­nen Tüchern. Daher wäre es natür­lich her­vor­ra­gend fürs Selbst­be­wusst­sein, könn­te die Mann­schaft gegen Lud­wigs­burg ein Zei­chen set­zen. Dass sie dazu in der Lage ist, hat Bro­se bereits gegen Ber­lin und zwei Mal Ulm bewie­sen – bei­des Mann­schaf­ten, die in der Tabel­le vor Bam­berg ste­hen. Mehr denn je wird es am Frei­tag dar­auf ankom­men, dass Bro­se eine über 40 Minu­ten sta­bi­le Ver­tei­di­gung an den Tag legt, sich kei­ne Ver­schnauf­pau­sen nimmt. Die wer­den, das haben vie­le Par­tien in der Sai­son bereits schmerz­haft gezeigt, meist umge­hend bestraft. Offen­siv kann Bam­berg immer ein Spiel gewin­nen. Auch das hat in die­ser Sai­son bereits mehr­fach bestens geklappt. Die Mann­schaft gehört mit 48,9 Pro­zent getrof­fe­ner Wür­fe zu den Top5 der Liga, aus dem Zwei­er­be­reich mit 58,8 Pro­zent Tref­fer­quo­te ist Bro­se gar liga­weit auf Platz zwei. Bester Bam­ber­ger Wer­fer ist bis­lang Devon Hall mit im Schnitt 14,7 Punk­ten. David Kra­vish ist mit durch­schnitt­lich 8,3 Bro­ses bester Reboun­der, Ben­net Hundt mit 4,4 der beste Assistgeber.

Domi­nic Lock­hart: „Über die Qua­li­tä­ten Lud­wigs­burgs braucht man nicht dis­ku­tie­ren. Sie ste­hen zurecht da, wo sie ste­hen. Und den­noch, man kann sie schla­gen, das haben ande­re Teams bereits bewie­sen. Dazu ist es aber nötig, dass man ihre Offen­si­ve nicht zur Ent­fal­tung kom­men lässt. Das bedeu­tet für uns, dass wir ab Sekun­de eins voll fokus­siert ins Spiel gehen, sie stän­dig unse­ren Atem spü­ren las­sen müs­sen. Nur so wer­den wir eine Chan­ce haben.“

Die BBL hält für das Wochen­en­de einen Dop­pel­spiel­tag bereit. Nach der Par­tie am Frei­tag geht es für Bro­se Bam­berg direkt einen Tag spä­ter nach Braun­schweig, wo am Sonn­tag­nach­mit­tag (15 Uhr) das Spiel gegen die Bas­ket­ball Löwen ansteht. Die letz­te Haupt­run­den­wo­che hat es dann eben­falls noch­mals in sich. Mit Gie­ßen (Diens­tag), Göt­tin­gen (Frei­tag) und Crails­heim (Sonn­tag) ste­hen noch drei Par­tien inner­halb von sechs Tagen auf dem Programm.