Stein-Schild­krö­te auf der Bam­ber­ger Erbain­sel erin­nert an Tschernobyl

Gedenken an die Atomkatastrophe von Tschernobyl: Nanne Wienands (Bund Naturschutz), Oberbürgermeister Andreas Starke, MdL Ursula Sowa, Udo Benker-Wienands (Bund Naturschutz) und Kulturreferentin Ulrike Siebenhaar. Foto: Stadt Bamberg
Gedenken an die Atomkatastrophe von Tschernobyl: Nanne Wienands (Bund Naturschutz), Oberbürgermeister Andreas Starke, MdL Ursula Sowa, Udo Benker-Wienands (Bund Naturschutz) und Kulturreferentin Ulrike Siebenhaar. Foto: Stadt Bamberg

Kunst­werk ist seit 10 Jah­ren ein mah­nen­des Sym­bol für nuklea­re Katastrophe

Sie liegt auf dem Rücken und stram­pelt mit den Bei­nen: Bewusst hat der süd­ko­rea­ni­sche Künst­ler Jin Mo Kang sein Denk­mal in die­ser hilf­lo­sen Pose gestal­tet. Vor zehn Jah­ren hat sei­ne Stein­schild­krö­te im Zuge der Lan­des­gar­ten­schau ihren Platz am Reg­nit­zu­fer nahe der Frie­dens­brücke erhalten.

Jeder der Anwe­sen­den im Erba­park wuss­te noch genau, in wel­cher Lebens­pha­se er sich im April 1986 befun­den hat­te – wel­che Gedan­ken durch den Kopf schwirr­ten, als die Nach­richt vom Reak­tor­un­fall in der heu­ti­gen Ukrai­ne die Run­de mach­te. Anläss­lich einer Gedenk­ak­ti­on, zu der die Bam­ber­ger Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Ursu­la Sowa gela­den hat­te, wur­den die­se Erin­ne­run­gen noch ein­mal wach. Zumal sich weni­ge Tage vor der Ein­wei­hung des Denk­mals im März 2011 mit Fuku­shi­ma eine wei­te­re Nukle­ar­ka­ta­stro­phe ereig­net hatte.

Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke dank­te beim Vor-Ort-Ter­min dem Bund Natur­schutz Bay­ern und nament­lich Nan­ne und Udo Ben­ker-Wienands als trei­ben­de Kräf­te hin­ter dem stei­ner­nen Denk­mal. „Auf die­sem Wege wur­de etwas Blei­ben­des für die Stadt geschaf­fen.“ Die Kreis­grup­pe Hof des Bund Natur­schutz in Bay­ern e.V. hat­te 1988 einen bun­des­wei­ten Künst­ler­wett­be­werb „Ein Denk­mal für Tscher­no­byl“ aus­ge­schrie­ben, aus dem der inter­na­tio­nal bekann­te Bild­hau­er Jin Mo Kang als Sie­ger her­vor­ge­gan­gen war.

Die Gedenk­ak­ti­on fand unter den aktu­ell gel­ten­den Coro­na-Schutz­maß­nah­men statt.