IG BAU Ober­fran­ken for­dert bes­se­ren Schutz von Ern­te­hel­fern – Hohe Corona-Infektionsgefahr

Die Indu­strie­ge­werk­schaft Bau­en-Agrar-Umwelt (IG BAU) Ober­fran­ken hat die Ein­hal­tung der Arbeits­schutz- und Hygie­ne­vor­schrif­ten in der Land­wirt­schaft ange­mahnt. „Sai­son­be­schäf­tig­te in der Regi­on, die in der Ern­te und Aus­saat arbei­ten, tra­gen ein beson­ders hohes Risi­ko, an Covid-19 zu erkran­ken. Ein Groß­teil der Ern­te­hel­fer ist nach wie vor in Gemein­schafts­un­ter­künf­ten unter­ge­bracht. Genau­so gefähr­lich ist es, wenn Beschäf­tig­te in Sam­mel­trans­por­ten zu den Fel­dern gefah­ren wer­den“, kri­ti­siert IG BAU-Bezirks­vor­sit­zen­der Gerald Nick­las. Die Unter­neh­men müss­ten alles dafür tun, dass die Bran­che nicht zum Coro­na-Hot­spot wer­de. Außer­dem sei­en ver­stärk­te Arbeits­schutz- und Hygie­ne­kon­trol­len der Behör­den not­wen­dig. Sai­son­be­schäf­tig­te dürf­ten nicht unge­schütz­ter sein als Men­schen, die in Büros oder auf Bau­stel­len arbei­te­ten. Nach Anga­ben der Arbeits­agen­tur beschäf­tigt die Land­wirt­schaft bei­spiels­wei­se im Land­kreis Kulm­bach rund 170 Menschen.

„Meh­re­re Coro­na-Aus­brü­che in der Fleisch­bran­che, aber auch auf Bau­ern­hö­fen haben im ver­gan­ge­nen Jahr gezeigt, wie wich­tig der Arbeits- und Gesund­heits­schutz in der Pan­de­mie ist“, so Nick­las. Die über­wie­gend aus Ost­eu­ro­pa stam­men­den Sai­son­kräf­te sorg­ten dafür, dass in den Super­märk­ten Spar­gel, Erd­bee­ren und Gur­ken nicht aus­gin­gen. Dabei arbei­te­ten sie zu nied­ri­gen Löh­nen und häu­fig ohne Kran­ken­ver­si­che­rungs­schutz. Nach einer neu­en Rege­lung kön­nen Ern­te­hel­fer in die­sem Jahr 102 statt wie bis­lang 70 Tage lang sozi­al­ver­si­che­rungs­frei in der Land­wirt­schaft arbei­ten, was sie in ihrer sozia­len Absi­che­rung schlech­ter­stellt, kri­ti­siert die Gewerkschaft.