Eber­mann­stadt: Poser im Blick – Poli­zi­sten kon­trol­lie­ren Motorradfahrer

Check der Auspuffanlage, Foto: Polizei
Check der Auspuffanlage, Foto: Polizei

EBER­MANN­STADT, LKR. FORCH­HEIM. Zum Start der Motor­rad­sai­son nah­men am Sonn­tag, bei idea­lem Biker­wet­ter, Poli­zi­sten in der Frän­ki­schen Schweiz bei Eber­mann­stadt die moto­ri­sier­ten Zwei­rad­fah­rer unter die Lupe. Die Bilanz der rund vier­stün­di­gen Kon­troll­ak­ti­on ist erfreu­lich: bis auf weni­ge Aus­nah­men, hielt sich der Groß­teil der Motor­rad­fah­rer an das Tem­po­li­mit und sowohl Fah­rer als auch Maschi­ne konn­ten die Kon­troll­stel­le nahe der Burg Feu­er­stein ohne Bean­stan­dung wie­der verlassen.

Die Poli­zei­be­am­ten aus Eber­mann­stadt rich­te­ten am Sonn­tag, zwi­schen 10 Uhr und 14 Uhr, die Kon­troll­stel­le an der bei Motor­rad­fah­rern beson­ders belieb­ten Berg­strecke zur Burg Feu­er­stein ein. Unter­stüt­zung erhiel­ten sie dabei von Spe­zia­li­sten der ober­frän­ki­schen Motor­rad­kon­troll­grup­pe und Beam­ten der Ver­kehrs­po­li­zei Bam­berg. Ins­be­son­de­re hat­ten es die Poli­zi­sten auf Motor­rad­po­ser abge­se­hen, die durch eine rasan­te Fahr­wei­se und ille­ga­le Umbau­ten an den Zwei­rä­dern nach Auf­merk­sam­keit und Aner­ken­nung inner­halb der Sze­ne suchen. Zusätz­li­chen Ansporn erfah­ren sol­che Fah­rer, wenn sie sich ent­lang der Strecke, von den Park­plät­zen aus, gegen­sei­tig anfeu­ern und sogar Video­clips über ihre wag­hal­si­gen Fahr­ten fer­ti­gen, die sie anschlie­ßend in Chats oder auf ein­schlä­gi­gen Platt­for­men im Inter­net veröffentlichen.

Raser im Visier

Mit ihren Geschwin­dig­keits­mess­ge­rä­ten hat­ten die Poli­zi­sten des­halb ins­be­son­de­re die Raser im Visier, die auf der engen und kur­ven­rei­chen Strecke an ihre fah­re­ri­schen Gren­zen gin­gen und das Tem­po­li­mit igno­rier­ten. In den bei­den ver­gan­ge­nen Jah­ren ereig­ne­ten sich auf die­ser Strecke 23 Ver­kehrs­un­fäl­le mit moto­ri­sier­ten Zwei­rad­fah­rern. Ein jun­ger Motor­rad­fah­rer kam 2019 ums Leben und ins­ge­samt 22 Per­so­nen erlit­ten zum Teil schwe­re Ver­let­zun­gen. Wer am Sonn­tag zu schnell unter­wegs war, wur­de von den Beam­ten direkt an der Kon­troll­stel­le bei der Burg Feu­er­stein gestoppt.

Spe­zia­li­sten der Motor­rad­kon­troll­grup­pe im Einsatz

Unab­hän­gig von den Tem­po­sün­dern kon­zen­trier­ten sich die Beam­ten der Motor­rad­kon­troll­grup­pe mit ihrem Fach­wis­sen beson­ders auf tech­ni­sche Ver­än­de­run­gen an den Maschi­nen. Ver­stärkt durch unnüt­zes Hin- und Her­fah­ren, ver­ur­sa­chen Mani­pu­la­tio­nen an der Aus­puff­an­la­ge zum Teil immense Lärm­be­lä­sti­gun­gen zum Leid vie­ler Anwoh­ner. Des­halb muss­ten Biker, deren Motor­rä­der nicht den gesetz­li­chen Vor­schrif­ten ent­spra­chen, ein Ver­war­nung- oder Buß­geld beglei­chen und die fest­ge­stell­ten Män­gel ent­we­der an Ort und Stel­le behe­ben oder ihr Zwei­rad zeit­nah in einer Werk­statt repa­rie­ren lassen.

Tipps für die Saison

Bei vie­len infor­ma­ti­ven Gesprä­chen konn­ten die Poli­zi­sten den Fah­rern zum Start in die Motor­rad­sai­son auch wert­vol­le Tipps an die Hand geben. Die mei­sten Biker konn­ten ihre Fahrt anschlie­ßend ohne Bean­stan­dung fort­set­zen. Bei 14 Motor­rä­dern stell­ten die Beam­ten aller­dings tech­ni­sche Män­gel fest, die ein Ver­war­nungs- oder Buß­geld zur Fol­ge hat­ten. Ein Fah­rer hat­te die Aus­puff­an­la­ge sei­nes Bikes der­art ver­än­dert, dass er sein Motor­rad an Ort und Stel­le abstel­len muss­te. Ihn erwar­tet ein hohes Bußgeld.

Eini­ge fuh­ren zu schnell

Elf Fah­rer, die die Beam­ten an den bei­den ein­ge­rich­te­ten Geschwin­dig­keits­mess­stel­len im Visier hat­ten, waren zu schnell unter­wegs. Den trau­ri­gen Höchst­wert erreich­te ein Motor­rad­fah­rer, der mit 95 Sachen bei erlaub­ten 70 Stun­den­ki­lo­me­tern unter­wegs war. Ihn erwar­ten 70 Euro Buß­geld und ein Punkt im Ver­kehrs­zen­tral­re­gi­ster. Die ober­frän­ki­sche Poli­zei plant in den kom­men­den Som­mer­mo­na­ten wei­te­re mobi­le Zwei­rad­kon­trol­len, die gezielt im gesam­ten Regie­rungs­be­zirk durch­ge­führt werden.