Was gilt im Land­kreis Bay­reuth? Coro­na-Infek­ti­ons­schutz­maß­nah­men und „Bun­des­not­brem­se“

Symbolbild Corona Mundschutz

Auf wel­cher Grund­la­ge beru­hen die Änderungen?

Mit Wir­kung zum 23. April 2021 trat die durch den Bund beschlos­se­ne Ände­rung des Infek­ti­ons­schutz­ge­set­zes (sog. „Bun­des­not­brem­se“) in Kraft. Im Gleich­lauf wur­de eben­falls die 12. Baye­ri­schen Infek­ti­ons­schutz­maß­nah­men­ver­ord­nung geän­dert. Das Staats­mi­ni­ste­ri­um für Gesund­heit und Pfle­ge hat den Land­kreis Bay­reuth mit Bekannt­ma­chung vom 23. April 2021 erst­ma­lig in den Inzi­denz­be­reich zwi­schen 150 und 200 eingestuft.

Wann kann es Locke­run­gen geben?

Eine Locke­rung für die inzi­denz­be­zo­ge­nen Rege­lun­gen erfolgt gemäß § 3 Nr. 2 der 12.

BayIfMSV, wenn der Land­kreis für min­de­stens 5 Tage den maß­geb­li­chen Inzi­denz­wert unun­ter­bro­chen unter­schrei­tet. Der Land­kreis Bay­reuth gibt dies am 5. Tag der Unter­schrei­tung bekannt. Die Maß­nah­me gilt dann am über­näch­sten dar­auf­fol­gen­den Tag.

Wel­che Ände­run­gen gelten?

Ab dem 24.04.2021 gel­ten nun­mehr für den Land­kreis Bay­reuth fol­gen­de Regelungen:

1. Inzi­denz­ab­hän­gi­ge Regelungen

Kon­takt­be­schrän­kun­gen (§ 4 der 12. BayIfSMV)

Die wech­sel­sei­ti­ge, unent­gelt­li­che, nicht geschäfts­mä­ßi­ge Beauf­sich­ti­gung von Kin­dern unter 14 Jah­ren in festen, fami­li­är oder nach­bar­schaft­lich orga­ni­sier­ten Betreu­ungs­ge­mein­schaf­ten für Kin­der aus höch­sten zwei Haus­stän­den ist unter­sagt. Alle wei­te­ren Kon­takt­be­schrän­kun­gen blei­ben unver­än­dert bestehen.

Sport­aus­übung (§ 10 der 12. BayIfMSV)

Die Aus­übung von Indi­vi­du­al­sport­ar­ten ist nur allein, zu zweit oder mit den Ange­hö­ri­gen des eige­nen Haus­stands erlaubt. Zuvor war die Aus­übung des Indi­vi­du­al­sports mit den Ange­hö­ri­gen des eige­nen Haus­stands sowie zusätz­lich einer wei­te­ren Per­son erlaubt.

Han­dels- und Dienst­lei­stungs­be­trie­be, Märk­te (§ 12 der 12. BayIfSMV)

Für Betrie­be, die gemäß § 12 Abs. 1 Satz 2 erlaub­tes Sor­ti­ment ver­kau­fen (z. B. Lebens­mit­tel­han­del, Direkt­ver­mark­tung, Dro­ge­rien, etc.) ist nach § 12 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 Halb­satz 2 der 12. BayIfSMV nur noch ein Kun­de je 20 m² für die ersten 800 m² der Ver­kaufs­flä­che sowie zusätz­lich ein Kun­de je 40 m² für den 800 m² über­stei­gen­den Teil der Ver­kaufs­flä­che zuläs­sig. Zuvor war nach § 12 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 Halb­satz 1 der 12. BayIfSMV ein Kun­de je 10 m² für die ersten 800 m² der Ver­kaufs­flä­che sowie zusätz­lich ein Kun­de je 20 m² für den 800 m² über­stei­gen­den Teil der Ver­kaufs­flä­che zulässig.

Nach § 12 Abs. 1 Satz 7 Nr. 3 der 12. BayIfSMV ist der Ein­lass von ein­zel­nen Kun­den in Geschäf­te ver­bo­ten. Zuvor war der Ein­lass von ein­zel­nen Kun­den in Geschäf­te nach vor­he­ri­ger Ter­min­bu­chung erlaubt, wenn ein nega­ti­ves Ergeb­nis vor­lag (POC-Anti­gen­test oder Selbst­test vor max. 24 Std, oder PCR-Test vor max. 48 Std.) . Der Gesetz­ge­ber hat dies­be­züg­lich den Inzi­denz­grenz­wert von 200 auf 150 gesenkt, sodass Geschäf­te, die bis­her Kun­den unter Vor­la­ge eines nega­ti­ven Tests ein­las­sen durf­ten, dies ab 24.04.2021 nicht mehr tun dürfen!

Kör­per­na­he Dienst­lei­stun­gen sind mit Aus­nah­me der Dienst­lei­stung von Fri­seu­ren und Fuß­pfle­ge nach wie vor unter­sagt. Das Per­so­nal ist nun zusätz­lich ver­pflich­tet bei einer 7- Tages-Inzi­denz von über 100 FFP2-Mas­ken im Rah­men der arbeits­schutz­recht­li­chen Bestim­mun­gen zu tra­gen. Die Inan­spruch­nah­me der Dienst­lei­stun­gen ist nur zuläs­sig, wenn der Kun­de ein nega­ti­ves Ergeb­nis eines vor höch­stens 24 Stun­den vor­ge­nom­me­nen PCR­Tests, POC-Anti­gen­tests oder Selbst­tests auf eine Infek­ti­on mit dem Coro­na­vi­rus SARS-CoV‑2 vor­legt und wenn der Zutritt durch vor­he­ri­ge Ter­min­re­ser­vie­rung gesteu­ert wird.

Auch Arzt­pra­xen, Zahn­arzt­pra­xen und son­sti­ge Pra­xen, soweit in ihnen medi­zi­ni­sche, the­ra­peu­ti­sche und pfle­ge­ri­sche Lei­stun­gen erbracht oder medi­zi­nisch not­wen­di­ge Behand­lun­gen ange­bo­ten wer­den, sind gemäß § 12 Abs. 3 Satz 2 der 12. BayIfSMV nun­mehr ver­pflich­tet, für das Per­so­nal FFP2-Mas­ken im Rah­men der arbeits­schutz­recht­li­chen Bestim­mun­gen zu verwenden.

Gastro­no­mie (§ 13 der 12. BayIfSMV)

Die Abga­be und Lie­fe­rung von mit­nah­me­fä­hi­gen Spei­sen und Geträn­ken zwi­schen 22 Uhr und 5 Uhr ist untersagt.

Schu­len und Tages­be­treu­ung für Kin­der, Jugend­li­che und jun­ge Voll­jäh­ri­ge (§§ 18 und 19 der 12. BayIfSMV)

Die Ent­schei­dung über die Schlie­ßung von Schu­len und Tages­be­treu­ungs­an­ge­bo­ten für Kin­der, Jugend­li­che und jun­ge Voll­jäh­ri­ge wird nicht mehr frei­täg­lich für die gesam­te näch­ste Woche fest­ge­legt, son­dern rich­tet sich nach dem all­ge­mei­nen Ver­fah­ren bei inzi­denz­ab­hän­gi­gen Rege­lun­gen in § 3 der 12. BayIfSMV.

Aktu­ell fin­det folg­lich bis auf Wei­te­res in der Jahr­gangs­stu­fe 4 der Grund­schul­stu­fe, der Jahr­gangs­stu­fe 11 der Gym­na­si­en und der Fach­ober­schu­len sowie in son­sti­gen Abschluss­klas­sen Prä­senz­un­ter­richt, soweit dabei der Min­dest­ab­stand von 1,5 m durch­ge­hend und zuver­läs­sig ein­ge­hal­ten wer­den kann, oder Wech­sel­un­ter­richt statt. In allen übri­gen Schul­ar­ten und Jahr­gangs­stu­fen wird Distanz­un­ter­richt durch­ge­führt. Der Betrieb von Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen, Kin­der­ta­ges­pfle­ge­stel­len, Feri­en­ta­ges­be­treu­ung und orga­ni­sier­ten Spiel­grup­pen für Kin­der ist unter­sagt. Rege­lun­gen zur Not­be­treu­ung wer­den vom Staats­mi­ni­ste­ri­um für Fami­lie, Arbeit und Sozia­les im Beneh­men mit dem Staats­mi­ni­ste­ri­um für Gesund­heit und Pfle­ge durch Bekannt­ma­chung erlassen.

Nächt­li­che Aus­gangs­sper­re (§ 26 der 12. BayIfSMV)

Fol­gen­de Aus­nah­men von der nächt­li­chen Aus­gangs­sper­re gel­ten nun zusätzlich:

  • all­ge­mein für bei Abwen­dung einer Gefahr für Leib, Leben oder Eigen­tum, ins­be­son­de­re eines medi­zi­ni­schen oder vete­ri­när­me­di­zi­ni­schen Not­falls oder ande­rer medi­zi­nisch unauf­schieb­ba­rer Behandlungen.
  • Erwei­ternd für die Berufs­aus­übung im Sin­ne des Art. 12 abs. 1 des Grund­ge­set­zes, soweit die­se nicht geson­dert ein­ge­schränkt ist, der Aus­übung des Dien­stes oder des Man­dats, der Bericht­erstat­tung durch Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter von Pres­se, Rund­funk, Film und ande­ren Medien.

2. Inzi­denz­un­ab­hän­gi­ge Regelungen

Per­so­nen­be­för­de­rung (§ 8 der 12. BayIfSMV)

Bei der Beför­de­rung von Per­so­nen im öffent­li­chen Per­so­nen­nah- oder Fern­ver­kehr ein­schließ­lich der ent­gelt­li­chen oder geschäfts­mä­ßi­gen Beför­de­rung von Per­so­nen mit Kraft­fahr­zeu­gen samt Taxen und Schü­ler­be­för­de­rung besteht für Fahr­gä­ste sowohl wäh­rend der Beför­de­rung als auch wäh­rend des Auf­ent­halts in einer zu dem jewei­li­gen Ver­kehr gehö­ren­den Ein­rich­tung FFP2-Mas­ken­pflicht. Für das Kon­troll- und Ser­vice­per­so­nal, soweit es in Kon­takt mit Fahr­gä­sten kommt, gilt die Pflicht zum Tra­gen einer medi­zi­ni­schen Gesichtsmaske.

Frei­zeit­ein­rich­tun­gen (§ 11 der 12. BayIfSMV)

Zu Frei­zeit­ein­rich­tun­gen aus § 11 Abs. 1 der 12. BayIfSMV gehö­ren eben­falls nament­lich benannt Indoor­spiel­plät­ze. Der Betrieb von Frei­zeit­ein­rich­tun­gen ist nach wie vor untersagt.

Gastro­no­mie (§ 13 der 12. BayIfSMV)Seite 4 von 4 Die Abga­be von Spei­sen und Geträn­ken zum Ver­zehr vor Ort ist in fol­gen­den Fäl­len aus­nahms­wei­se zulässig:

  • Spei­se­sä­le in medi­zi­ni­schen oder pfle­ge­ri­schen Ein­rich­tun­gen oder Ein­rich­tun­gen der Betreuung,
  • gastro­no­mi­sche Ange­bo­te in Beher­ber­gungs­be­trie­ben, die aus­schließ­lich der Bewir­tung der zuläs­sig beher­berg­ten Per­so­nen dienen,
  • Ange­bo­te, die für die Ver­sor­gung obdach­lo­ser Men­schen erfor­der­lich sind,
  • die Bewir­tung von Fern­bus- und Fern­fah­ren­den, die beruf­lich bedingt Waren, Güter oder Per­so­nen auf der Stra­ße beför­dern und dies jeweils durch eine Arbeit­ge­ber­be­schei­ni­gung nach­wei­sen können,
  • nicht-öffent­li­che Per­so­nal­re­stau­rants und nicht-öffent­li­che Kan­ti­nen, wenn deren Betrieb zur Auf­recht­erhal­tung der Arbeits­ab­läu­fe bezie­hungs­wei­se dem Betrieb der jewei­li­gen Ein­rich­tung zwin­gend erfor­der­lich ist, ins­be­son­de­re wenn eine indi­vi­du­el­le Spei­sen­ein­nah­me nicht in getrenn­ten Räu­men mög­lich ist.

Der Betrei­ber hat dabei sicher­zu­stel­len, dass ein Min­dest­ab­stand von 1,5 m zwi­schen allen Gästen, die nicht zu dem­sel­ben Haus­stand gehö­ren, gewähr­lei­stet ist sowie ein Schutz- und Hygie­ne­kon­zept aus­zu­ar­bei­ten und auf Ver­lan­gen der zustän­di­gen Kreis­ver­wal­tungs­be­hör­de vorzulegen.

Wo kann ich mich erkundigen?

Die baye­ri­sche Coro­na-Hot­line steht Ihnen von Mon­tag bis Frei­tag von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr und sams­tags von 10.00 Uhr bis 15.00 Uhr unter der Num­mer 089–122220 zur Verfügung.

Mon­tags bis frei­tags zwi­schen 8:30 Uhr und 13:30 Uhr kön­nen Sie sich zusätz­lich auf der Coro­na-Hot­line des Land­krei­ses Bay­reuth unter der Num­mer 0921–728700 (Durch­wahl 2) informieren.

Hilf­reich sind auch die fol­gen­den Websites: