Uni­ver­si­tät Bam­berg ist jetzt Part­ner­or­ga­ni­sa­ti­on von „Kli­schee­frei“

Symbolbild Bildung

Die Initia­ti­ve setzt sich für eine geschlech­ter­ge­rech­te Berufs- und Stu­di­en­wahl ein

„Die Uni­ver­si­tät Bam­berg setzt sich dafür ein, dass ihr Stu­di­en­fach­spek­trum allen Men­schen frei von Rol­len­ste­reo­ty­pen offen­steht“, sagt Prof. Dr. Kai Fisch­bach, Prä­si­dent der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg, bei der Unter­zeich­nung der „Klischeefrei“-Vereinbarung. Bei „Kli­schee­frei“ han­delt es sich um eine Initia­ti­ve, die jun­ge Men­schen dabei unter­stüt­zen möch­te, einen Beruf zu fin­den, der zu ihren Stär­ken und zu ihrer Lebens­pla­nung passt – und das frei von Geschlech­ter­kli­schees. Sie ver­folgt damit das Ziel, eine geschlech­ter­ge­rech­te Berufs- und Stu­di­en­wahl bun­des­weit zu eta­blie­ren. „Wir möch­ten jun­ge Men­schen dabei unter­stüt­zen, ihre indi­vi­du­el­len Poten­zia­le zu erken­nen und die für sie rich­ti­ge Stu­di­en­wahl zu tref­fen“, sagt Kai Fischbach.

Die Uni­ver­si­tät berät frei von Klischees

„Bis ins spä­te 19. Jahr­hun­dert wur­den Frau­en vom Stu­di­um aus­ge­schlos­sen, in allen Fächern. Das hat sich zum Glück geän­dert“, erklärt Prof. Dr. Chri­sti­ne Ger­hardt, Vize­prä­si­den­tin für Diver­si­tät und Inter­na­tio­na­les der Uni­ver­si­tät Bam­berg. Doch noch immer zei­gen Sta­ti­sti­ken, dass bei der Stu­di­en­wahl Geschlech­ter­ste­reo­ty­pe eine Rol­le spie­len: „Stu­den­tin­nen ent­schei­den sich häu­fi­ger für ein Fach aus den Literatur‑, Kul­tur- und Sprach­wis­sen­schaf­ten, wohin­ge­gen Stu­den­ten zu den MINT-Fächern ten­die­ren. Die Uni­ver­si­tät Bam­berg setzt sich dafür ein, die­se Kli­schees auf­zu­bre­chen, sodass Stu­di­en­in­ter­es­sier­te ihr Fach noch frei­er und ohne Wider­stän­de nach ihren per­sön­li­chen Stär­ken aus­wäh­len kön­nen“, so die Vizepräsidentin.

Eine beson­de­re Bedeu­tung kommt dabei der Zen­tra­len Stu­di­en­be­ra­tung zu, wel­che auch als Haupt­an­sprech­stel­le für die Initia­ti­ve „Kli­schee­frei“ an der Uni­ver­si­tät fun­giert. Dr. Katha­ri­na Kanitz lei­tet die Zen­tra­le Stu­di­en­be­ra­tung und betont: „Wir bie­ten allen Stu­di­en­in­ter­es­sier­ten und Stu­die­ren­den eine ergeb­nis­of­fe­ne sowie eine mög­lichst kli­schee­freie Bera­tung an. Dabei bekom­men die Men­schen, die bei uns Unter­stüt­zung und Hil­fe suchen, ver­läss­li­che Infor­ma­tio­nen, unab­hän­gig von den Inter­es­sen der Uni­ver­si­tät oder ande­ren Ein­rich­tun­gen. So kön­nen wir Stu­die­ren­de und Stu­di­en­in­ter­es­sier­te auf der Grund­la­ge einer pro­fes­sio­nel­len und unab­hän­gi­gen Bera­tung bei einer reflek­tier­ten Ent­schei­dung unterstützen.“

Ver­an­stal­tun­gen sol­len Vor­ur­tei­le gegen­über Stu­di­en­fä­chern abbauen

Die Uni­ver­si­tät enga­giert sich auch auf ande­ren Ebe­nen gegen Geschlech­ter­ste­reo­ty­pe bei der Stu­di­en­wahl. An der Fakul­tät Wirt­schafts­in­for­ma­tik und Ange­wand­te Infor­ma­tik (WIAI) gibt es dafür zum Bei­spiel jähr­lich den „Girls‘ Day“, an dem Mäd­chen ab 14 Jah­ren teil­neh­men kön­nen. Im Rah­men meh­re­rer infor­ma­ti­scher Work­shops haben die Mäd­chen Gele­gen­heit zu einem Schnup­per­stu­di­um im Bereich Infor­ma­tik. Das Men­to­ring-Pro­gramm „make IT“ bie­tet dar­über hin­aus allen ab der 10. Klas­se die Mög­lich­keit, sich über ein hal­bes Jahr lang einen Ein­druck vom Uni-All­tag all­ge­mein sowie von den Stu­di­en­gän­gen der WIAI zu bil­den, Fra­gen zu stel­len und even­tu­el­le Äng­ste und Vor­ur­tei­le gegen­über dem Fach abzubauen.

Neben der Uni­ver­si­tät Bam­berg sind bereits 32 wei­te­re Hoch­schu­len Part­ner­or­ga­ni­sa­tio­nen der Initia­ti­ve „Kli­schee­frei“. Außer­dem enga­gie­ren sich dafür ver­schie­de­ne ande­re Insti­tu­tio­nen, wie etwa Behör­den, Mini­ste­ri­en, Schu­len oder Unter­neh­men. Um eine geschlech­ter­sen­si­ble Berufs- und Stu­di­en­wahl bun­des­weit zu eta­blie­ren, wur­de ein Forum zen­tra­ler Akteu­rin­nen und Akteu­re mit einer Ser­vice­stel­le als Kern der Initia­ti­ve „Kli­schee­frei“ gebil­det. Dem Forum gehö­ren die zustän­di­gen Bun­des­mi­ni­ste­ri­en, die Bun­des­agen­tur für Arbeit, Sozi­al­part­ner und Ver­tre­tun­gen aus Län­dern, Wis­sen­schaft, Pra­xis und Wirt­schaft an.