Bay­reu­ther Stadt­wer­ke erneu­ern Lüf­tungs­an­la­ge des Stadtbades

Nichts geht mehr – Stadtbad-Chef Thomas Schmeer vor der alten Lüftungsanlage des Stadtbades.
Nichts geht mehr – Stadtbad-Chef Thomas Schmeer vor der alten Lüftungsanlage des Stadtbades.

Die Stadt­wer­ke Bay­reuth inve­stie­ren rund 250.000 Euro in eine neue Lüf­tungs­an­la­ge für das Stadt­bad. Die sorgt dafür, dass die Lüf­tung des Stadt­ba­des effi­zi­en­ter wird. Abge­schlos­sen wer­den die Arbei­ten vor­aus­sicht­lich im Herbst die­ses Jah­res – bis dahin bleibt das Bad geschlossen.

Seit einem Jahr liegt das Stadt­bad im Dorn­rös­chen­schlaf. Erst kam im März 2020 der Coro­na-Not­aus, dann folg­ten die har­ten Infek­ti­ons­schutz­auf­la­gen für Hal­len­bä­der, deret­we­gen an eine Öff­nung nicht zu den­ken war. Knack­punkt war die Lüf­tungs­an­la­ge, die mit einem hohen Frisch­luft­an­teil betrie­ben wer­den soll­te. Ein Anruf beim Her­stel­ler der 1996 ver­bau­ten Anla­ge schaff­te Klar­heit, erzählt Stadt­bad-Lei­ter Tho­mas Schmeer. „Die Anla­ge wäre kaputt­ge­gan­gen, weil sie dafür ein­fach nicht aus­ge­legt ist. Sie ist damals schon mit Wär­me­rück­ge­win­nung kon­zi­piert wor­den. Vor 25 Jah­ren war das längst noch nicht der Stan­dard, aber dass 2020 nicht das Ener­gie­spa­ren, son­dern der Schutz vor einem Virus im Mit­tel­punkt ste­hen wür­de, das konn­te nie­mand ahnen.“

Dem stimmt auch Harald Schmidt, Bäder­lei­ter bei den Stadt­wer­ken Bay­reuth, zu: „Wegen des Alters der Lüf­tungs­an­la­ge hat­ten wir ohne­hin geplant, sie zu erneu­ern. Das gehen wir jetzt an.“ Rund 250.000 Euro wird das die Stadt­wer­ke vor­aus­sicht­lich kosten. „Alle pla­ne­ri­schen Vor­ar­bei­ten sind bereits gelau­fen und der Bau­zei­ten­plan steht.“ Ende Mai wer­de das beauf­trag­te Fach­un­ter­neh­men mit den Arbei­ten begin­nen. Schmidt rech­ne damit, dass die rund­um erneu­er­te Lüf­tungs­an­la­ge nach dem Abschluss aller Test­läu­fe vor­aus­sicht­lich im Herbst ein­satz­be­reit ist. „Bis zu die­sem Zeit­punkt wer­den wir das Stadt­bad nicht öff­nen kön­nen – selbst wenn die Regie­rung die Öff­nung von Hal­len­bä­dern im Som­mer erlau­ben wür­den. Das liegt dar­an, dass wir ohne die Anla­ge die Luft in der Schwimm­hal­le nicht aus­rei­chend erwär­men kön­nen und wir die Feuch­tig­keit nicht aus dem Bad bekommen.“

Es sei trau­rig, dass die Stadt­wer­ke Bay­reuth seit mehr als einem Jahr kei­ne Besu­cher mehr im Stadt­bad begrü­ßen konn­ten, betont Harald Schmidt. „Das tut uns im Her­zen weh, aber der Infek­ti­ons­schutz steht in die­sen Zei­ten an ober­ster Stel­le.“ Um wenig­stens einen klei­nen Vor­teil aus der Situa­ti­on zie­hen zu kön­nen, haben die Stadt­wer­ke eini­ge Arbei­ten vor­ge­zo­gen. „Wir haben einen Groß­teil der Beleuch­tung auf LED umge­rü­stet“, sagt Stadt­bad-Chef Tho­mas Schmeer. Außer­dem habe das Unter­neh­men in die Gebäu­de­leit­tech­nik inve­stiert, wodurch die Mit­ar­bei­ter Stö­run­gen nun deut­lich frü­her erken­nen kön­nen. „Und wir haben sämt­li­che Duschen in der Klein­schwimm­hal­le und die dazu­ge­hö­ri­gen Rohr­lei­tun­gen erneu­ert, was wir eigent­lich erst spä­ter ein­ge­plant hatten.“

Im Herbst, wenn die neue Lüf­tungs­an­la­ge ihren Dienst antritt, wird sie wie­der auf dem Stand der Tech­nik sein. „Bis­lang muss­ten wir noch man­ches hän­disch erle­di­gen“, erklärt Stadt­bad-Chef Tho­mas Schmeer. „Die neue Anla­ge läuft auto­ma­ti­sier­ter.“ Zudem arbei­ten die neu­en Elek­tro­mo­to­ren, die die Ven­ti­la­to­ren antrei­ben, und die Kom­pres­so­ren, die für die Ent­feuch­tung der Luft zustän­dig sind, ener­gie­ef­fi­zi­en­ter. Und die neue Anla­ge kann dann auch Coro­na. „Ja, sie kann auch mit einem sehr hohen Frisch­luft­an­teil arbei­ten“, sagt Bäder­lei­ter Harald Schmidt. „Dar­auf haben wir vor dem Hin­ter­grund des ver­gan­ge­nen Jah­res natür­lich geach­tet, aber wir hof­fen, dass wir die­sen Modus nicht ein­set­zen müs­sen. Für den Kli­ma­schutz ist es eine Kata­stro­phe, so viel Ener­gie zum Fen­ster raus­zu­bla­sen. Ich hof­fe, wir haben Coro­na bald über­stan­den und kön­nen unse­ren Fokus dann wie­der aufs Ener­gie­spa­ren legen und end­lich wie­der Gäste in unse­rem schö­nen Stadt­bad begrüßen.“