Uehl­feld: MdL Gabi Schmidt lehnt Kom­pe­tenz­ver­la­ge­rung ab

Uehl­feld. Die Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Gabi Schmidt (Freie Wäh­ler) kri­ti­siert mit deut­li­chen Wor­ten die Kom­pe­tenz­ver­la­ge­rung, die bei der Bekämp­fung der Coro­na-Pan­de­mie geplant ist: „Wir haben über ein Jahr in den deut­schen Land­ta­gen in unzäh­li­gen Son­der­sit­zun­gen dar­um gerun­gen, jeweils die beste Lösung für das jewei­li­ge Bun­des­land zu fin­den. Dass die Ent­schei­dun­gen dar­über künf­tig in Ber­lin gefun­den wer­den sol­len, leh­ne ich strikt ab. Denn wir vor Ort wis­sen bes­ser, was pas­sie­ren muss, um der Pan­de­mie in Bay­ern Ein­halt zu gebieten.“

Obwohl die Men­schen coro­nabe­dingt Tag für Tag vie­le Ent­beh­run­gen und Ein­schnit­te in Kauf neh­men müss­ten, wür­den die Maß­nah­men aktu­ell trotz allem noch eine brei­te Akzep­tanz in der Bevöl­ke­rung fin­den. Ver­dan­ken sei dies auch der Tat­sa­che, dass bis­lang Bun­des­län­der und Bun­des­re­gie­rung gemein­sam nach Stra­te­gien gesucht hät­ten: „Mit der geplan­ten Ände­rung der Infek­ti­ons­schutz­ge­set­zes wür­de die­se brei­te Kon­sens­lö­sung jedoch außer Kraft gesetzt. Die Län­der ver­lie­ren Kom­pe­ten­zen, die Selbst­be­stim­mung der Län­der und Kom­mu­nen wird ausgehebelt.“

Dabei habe die Coro­na-Kri­se doch bereits wie­der­holt vor Augen geführt, dass der Bund allein nicht die rich­ti­ge Ebe­ne sei, um prag­ma­ti­sche und sinn­vol­le Ent­schei­dun­gen vor Ort zu tref­fen. Die Län­der könn­ten in vie­len Fäl­len fle­xi­bler handeln.

„Ich bin daher über­zeugt, dass die geplan­te Macht­ver­la­ge­rung auch zu einem enor­men Akzep­tanz­ver­lust füh­ren wird, weil sich vie­le Men­schen unzu­rei­chend reprä­sen­tiert füh­len.“ In den Griff zu bekom­men sei die Pan­de­mie aber nur, wenn die Maß­nah­men auf brei­te Zustim­mung sto­ßen und des­halb dann auch befolgt wer­den. „Die­se Kom­pe­tenz­ver­la­ge­rung ist des­halb brand­ge­fähr­lich und mir ist schlei­er­haft, war­um baye­ri­sche Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te die­sen Plan mittragen.“