Bam­ber­ger BUND Natur­schutz hakt nach: „Solar­pflicht für Neu­bau­ten muss kommen“

Symbolbild Solaranlage

Kürz­lich hat der BUND Natur­schutz Bam­berg (BN) in einem offe­nen Brief die Land­kreis-Gemein­den auf­ge­for­dert, bei Neu­bau­ten die Anbrin­gung von Solar­an­la­gen ver­pflich­tend vor­zu­schrei­ben. Lei­der scheint hier­zu die Bereit­schaft bis­her nicht all­zu groß zu sein. Des­halb hakt der BUND Natur­schutz Bam­berg bei dem The­ma noch ein­mal nach, um den Gemein­de­ver­tre­tern die Vor­be­hal­te gegen die Ein­füh­rung einer Solar­pflicht zu nehmen.

„Die Solar­an­la­ge auf dem Dach ist eine der umwelt­ver­träg­lich­sten Mög­lich­kei­ten der Ener­gie­er­zeu­gung. Sie wird von Bür­gern selbst gestal­tet, schafft loka­le Arbeits­plät­ze und för­dert die dezen­tra­le, kri­sen­si­che­re Ener­gie­ver­sor­gung der Zukunft“, so Mar­tin Bücker, Vor­sit­zen­der des BN Bam­berg. Das Tem­po beim Aus­bau der Pho­to­vol­ta­ik müs­se deut­lich erhöht wer­den. Dies wer­de nur mit einer Pho­to­vol­ta­ik-Pflicht für Neu­bau­ten gelin­gen. Auf den Dächern könn­te knapp die Hälf­te unse­res gesam­ten Strom­ver­brauchs erzeugt werden.

Nach den Vor­stel­lun­gen des BUND Natur­schutz wür­de eine Solar­pflicht nur bei Dächern grei­fen, bei denen eine Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge auch wirt­schaft­lich betrie­ben wer­den kann. Die Eigen­tü­mer müs­sen dabei nicht zwin­gend selbst inve­stie­ren, son­dern könn­ten zum Bei­spiel die Dach­flä­che auch an Betrei­ber von Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen verpachten

Wäh­rend die Gemein­den in der Regi­on Bam­berg noch zögern, füh­ren immer mehr Bun­des­län­der die Solar­pflicht ein. In unter­schied­li­chen Aus­prä­gun­gen gibt es sie bereits in Nie­der­sach­sen, Baden-Würt­tem­berg, Ber­lin, Ham­burg und Bre­men. Und in Bay­ern? Bereits im Juli 2020 hat Mini­ster­prä­si­dent Söder für Bay­ern eine Solar­pflicht ab 2021 für gewerb­li­che Neu­bau­ten und ab 2022 für pri­va­te Neu­bau­ten ange­kün­digt. „Doch nach der schnel­len und lau­ten Söder-Schlag­zei­le ist lei­der nichts pas­siert. Bis­lang stat­te­te der Frei­staat nicht ein­mal sei­ne eige­nen Gebäu­de nen­nens­wert mit Pho­to­vol­ta­ik aus,“ bedau­ert Erich Spran­ger, stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der des BN Bam­berg. In einem Spie­gel-Inter­view for­der­te Söder kürz­lich sogar eine bun­des­wei­te Solar­pflicht für alle Neu­bau­ten und für staat­li­che Gebäu­de auch im Bestand. „Wir begrü­ßen Söders For­de­rung. Sie scheint aber wider­sprüch­lich. Denn der Mini­ster­prä­si­dent hat die Solar­pflicht noch nicht ein­mal in Bay­ern umge­setzt. Auch hat die CSU auf Bun­des­ebe­ne in den ver­gan­ge­nen 15 Jah­ren die Pho­to­vol­ta­ik aus­ge­bremst und immer wei­te­ren büro­kra­ti­schen Auf­la­gen der PV-Nut­zung stets zuge­stimmt.“ In einer bay­ern­wei­ten Unter­schrif­ten­ak­ti­on for­dert des­halb der BUND Natur­schutz Mini­ster­prä­si­dent Söder auf, sei­ne Ankün­di­gun­gen in Bay­ern end­lich umzu­set­zen. Die For­de­run­gen der Kam­pa­gne „Solar­of­fen­si­ve statt Schnecken­tem­po“ kön­nen auf der Inter­net­sei­te www​.bund​-natur​schutz​.de/​a​k​t​i​o​n​e​n​/​s​o​l​a​r​o​f​f​e​n​s​ive unter­schrie­ben werden.