Jetzt Wie­de­hopf auf dem Durch­zug beobachten

Wiedehopf. Foto: Harald Landsrath/Pixabay
Wiedehopf

Unver­wech­sel­ba­re Vögel kön­nen der­zeit auch in baye­ri­schen Gär­ten auf­tau­chen – Aktu­el­le Sich­tun­gen dem LBV melden

In den letz­ten Tagen wur­den dem LBV erste durch­zie­hen­de Wie­de­hop­fe zum Bei­spiel in Schwa­ben, Ober­bay­ern, Nie­der­bay­ern und Fran­ken gemel­det. Eine ech­te Sen­sa­ti­on, denn der unver­wech­sel­ba­re, etwa specht­gro­ße oran­ge-schwar­ze Vogel mit der mar­kan­ten Feder­hau­be und dem lan­gen Schna­bel ist in Bay­ern sehr sel­ten und vom Aus­ster­ben bedroht. Auf der Rück­kehr aus den Über­win­te­rungs­ge­bie­ten in Afri­ka nach Mit­tel­eu­ro­pa sind durch­zie­hen­de Wie­de­hop­fe im April und Mai auch im Frei­staat immer wie­der zu beob­ach­ten. „Auf dem Durch­zug ist alles mög­lich. Der Wie­de­hopf kann der­zeit auch völ­lig uner­war­tet eine kur­ze Pau­se in baye­ri­schen Haus­gär­ten ein­le­gen“, sagt der LBV-Orni­tho­lo­ge Dr. Tho­mas Rödl. Wer in den kom­men­den Wochen einen der mar­kan­ten Vögel sieht, soll sei­ne Beob­ach­tung dem LBV im Inter­net mel­den unter www​.lbv​.de/​w​i​e​d​e​h​o​p​f​-​m​e​l​den.

Aktu­el­le Sich­tun­gen kom­men aus den Land­krei­sen Augs­burg, Donau-Ries (Schwa­ben), Mün­chen, Gar­misch-Paten­kir­chen (Ober­bay­ern), Lands­hut (Nie­der­bay­ern), Erlan­gen-Höch­stadt (Mit­tel­fran­ken), Coburg (Ober­fran­ken) und Würz­burg (Unter­fran­ken). Wer einen Wie­de­hopf sieht und dem LBV mel­det, den bit­ten die Naturschützer*innen im Online-For­mu­lar fol­gen­de „W‑Fragen“ zu beant­wor­ten: Wer hat Wann, Wo und Wie vie­le Wie­de­hop­fe beob­ach­tet? „Es ist außer­dem wich­tig zu wis­sen, ob der Wie­de­hopf ruft und even­tu­ell län­ger als einen Tag am sel­ben Ort ver­weilt. Denn nur wenn sich ein Wie­de­hopf in einem Lebens­raum wohl­fühlt, ertönt sein unver­kenn­bar dump­fer ‚hup-hup-hup‘-Ruf, um ein Weib­chen anzu­locken“, erklärt Tho­mas Rödl.

Der Wie­de­hopf ist einer der auf­fäl­lig­sten Vögel Euro­pas und auf Groß­in­sek­ten als Nah­rung ange­wie­sen. Die Aus­wir­kun­gen des Insek­ten­ster­bens tref­fen ihn des­halb beson­ders stark. Letz­tes Jahr wur­den dem LBV über 1.000 Sich­tun­gen gemel­det. 2021 wur­den bereits seit Ende März erste, in Rich­tung Nord­osten durch­zie­hen­de Vögel in Bay­ern beob­ach­tet. Bis jetzt waren es schon über 30 Mel­dun­gen. „Wir hof­fen, dass nun end­lich auch wie­der ein­zel­ne der durch­zie­hen­den Wie­de­hop­fe in Bay­ern blei­ben und ver­su­chen, bei uns zu brü­ten. Wenn sie mal bei uns gebrü­tet haben, ste­hen die Chan­cen sehr gut, dass sie auch im Fol­ge­jahr wie­der­kom­men“, so Rödl. In den letz­ten Jah­ren haben im gesam­ten Frei­staat nur sehr unre­gel­mä­ßig ver­ein­zel­te Paa­re gebrü­tet. „In Mit­tel­fran­ken gab es 2020 einen Brut­ver­such. Auch wenn die Jung­vö­gel lei­der nicht flüg­ge wur­den, ist das ein viel­ver­spre­chen­der Anfang“, sagt der LBV-Ornithologe.

Um bes­se­re Vor­aus­set­zun­gen für sei­ne Wie­der­an­sie­de­lung zu schaf­fen, führt der LBV seit meh­re­ren Jah­ren ein Schutz­pro­jekt für den Wie­de­hopf durch. „Nur durch den Erhalt intak­ter Lebens­räu­me wie Streu­obst­wie­sen fin­det der Wie­de­hopf hier genug Nist­mög­lich­kei­ten und Nah­rung. So wer­den auch wir ihn hof­fent­lich wie­der öfter beob­ach­ten kön­nen“, sagt Tho­mas Rödl. Im LBV-Schutz­pro­jekt wer­den unter ande­rem in geeig­ne­ten Lebens­räu­men Nist­kä­sten für den Wie­de­hopf auf­ge­hängt. Denn der scheue Vogel brü­tet ger­ne in gro­ßen, aber sel­ten gewor­de­nen Baumhöhlen.

Jetzt Wie­de­hopf dem LBV melden

Sich­tun­gen, Fotos und Vide­os kön­nen über die neue Mel­de­sei­te dem LBV gemel­det wer­den unter www​.lbv​.de/​w​i​e​d​e​h​o​p​f​-​m​e​l​den. Auf­grund der hohen Reso­nanz aus dem Früh­jahr 2020, kön­nen wir Mel­dun­gen per E‑Mail lei­der nicht mehr berücksichtigen.

Zu Fra­gen rund um den Wie­de­hopf und allen wei­te­ren The­men, die Vögel, Wild­tie­re und Gar­ten betref­fen, bie­tet der baye­ri­sche Natur­schutz­ver­band ab sofort kosten­lo­se Bera­tung am LBV-Natur­te­le­fon an unter 09174/4775–5000.