„Fun­da­ment Bai­er­s­dorf“ – Ret­tung in der Corona-Pandemie

Hemalata Edwards kämpft in der Corona-Pandemie um das Überleben der zwei Waisenhäuser in Südindien. / Foto: Privat

Hemala­ta Edwards kämpft in der Coro­na-Pan­de­mie um das Über­le­ben der zwei Wai­sen­häu­ser in Süd­in­di­en. / Foto: Privat

Die Pfar­rei und die Fami­lie Castelhun hat ein Dan­kes­brief der Wai­sen­häu­ser in Süd­in­di­en erreicht

Pasto­rin Chri­sti­ne Jahn von der evan­ge­li­schen Pfarr­ge­mein­de Bai­er­s­dorf und die Fami­lie Castelhun in Bräu­nings­hof hat ein Dan­kes­brief von Hemala­ta Edwards, der Lei­te­rin der zwei Wai­sen­häu­ser Webbs und Zion Home in Süd­in­di­en, erreicht. Ohne die Hil­fen aus der Pfar­rei und der Leser­schaft der ört­li­chen Medi­en – auch nach einem Spen­den­auf­ruf in die­ser Zei­tung – hät­te sie die bei­den Hei­me und die Für­sor­ge für die Kin­der in der Coro­na-Pand­mie nicht auf­recht­erhal­ten kön­nen. Und Hemala­ta betont: „Die Gemein­de Bai­er­s­dorf und die Fami­lie Castelhun sind unser Fundament“.

Zeit­wei­se leben bis zu 225 Kin­der im Webbs Home auf dem Land und 60 Kin­der im Zion Home in Chen­nai (frü­her Madras). Seit März 2020 hat sich das Leben dort durch Covid 19 sehr ver­än­dert. Alle Hygie­ne­maß­nah­men wur­den durch­ge­führt, Essens­pa­ke­te ver­teilt, medi­zi­ni­sche Camps in den Dör­fern errich­tet und Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen durch­ge­führt. Zu Beginn des Lock­downs wur­den die Kin­der, soweit mög­lich, nach Hau­se geschickt. Als man glaub­te, das Schlimm­ste sei über­stan­den, so berich­tet Hemala­ta, wur­de am 22. März 2021 der zwei­te Lock­down ver­kün­det. Noch am 21. März konn­ten konn­ten vie­le Kin­der im Bil­dungs­zen­trum ihre Prü­fun­gen ablegen.

Zwi­schen den Lock­downs wur­de das Land von einer wei­te­ren Kata­stro­phe heim­ge­sucht. Ein Zyklon zer­stör­te Ern­ten, spül­te Stra­ßen und Häu­ser hin­weg. Dank der von Die­ter Castelhun koor­di­nier­ten Hil­fen konn­ten die Schä­den an den Ein­rich­tun­gen der Hei­me repa­riert wer­den, so dass man mit den Kin­dern eine schö­ne Weih­nacht fei­ern konnte.

Das Zion Tech­ni­cal Insti­tu­te ist mit der­zeit 22 Stu­den­ten voll in Betrieb. Die Leh­rer wer­ben in den Schu­len der umlie­gen­den Dör­fer, damit mög­lichst vie­le Jugend­li­che ein Aus­bil­dung beim ZTI begin­nen kön­nen. Aller­dings hät­ten vie­le Eltern Angst, ihre Kin­der zur Aus­bil­dung zu schicken, da es an Schu­len vie­le Infek­ti­ons­fäl­le gibt und die Ansteckungs­ge­fahr in den Bus­sen groß ist.

35 Jah­re Hil­fe aus Franken

Mit gro­ßer Dank­bar­keit blickt Hemala­ta Edwards auf 35 Jah­re zurück, in denen „Gebe­te und Hil­fen“ aus Fran­ken es ermög­licht hät­ten, die bei­den Hei­me zu füh­ren. So kön­ne man „vie­len der armen, ver­zwei­fel­ten und ver­nach­läs­sig­ten Wai­sen und Halb­wai­sen, unab­hän­gig von Geschlecht, Kaste, Reli­gi­on und Haut­far­be, ein bes­se­res Leben und eine gute Schul­bil­dung zukom­men las­sen“. Das sei eine gro­ße Lei­stung, betont Hemala­ta, denn vie­le Kin­der wur­den auf die­se Wei­se von Armut, Bet­te­lei und ille­ga­len Akti­vi­tä­ten bewahrt und sie kön­nen als Erwach­se­ne ein wür­di­ges Leben führen.

Ein dank­ba­res Geden­ken gel­te der vor zwei Jah­ren ver­stor­be­nen Irm­gard Castelhun. „Sie war uns ein Engel und eine Stüt­ze“, sagt Hemala­ta. Sie war Trä­ge­rin des Bun­des­ver­dienst­kreu­zes. Eine Aus­zeich­nung, die mitt­ler­wei­le auch ihrem Ehe­mann Die­ter Castelhun zuer­kannt wor­den ist.