Blick über den Zaun: 100 Jah­re Ener­gie für Bay­ern – Bay­ern­werk fei­ert run­den Geburtstag

Der Blick nach vorn ist auch ein Blick zurück – Vor genau 100 Jah­ren wur­de das Bay­ern­werk auf Initia­ti­ve von Oskar von Mil­ler gegründet.

Am 5. April ist Grün­dungs­tag des Bay­ern­werks – Unter­neh­men sieht sich heu­te wie damals in Vor­rei­ter­rol­le – Ener­gie­zu­kunft for­dert Entwicklung

Vor genau 100 Jah­ren wur­de das Bay­ern­werk auf Initia­ti­ve von Oskar von Mil­ler gegrün­det. Die Visi­on des Grün­dungs­va­ters und berühm­ten Ener­gie­pio­niers war es, Strom aus Was­ser­kraft über bay­ern­wei­te Net­ze zu ver­tei­len. Mit dem Bay­ern­werk nahm sie eine kon­kre­te Form an. Es war am 5. April 1921, als die Grün­dung des Unter­neh­mens auf Initia­ti­ve von Oskar von Mil­ler in Mün­chen schrift­lich besie­gelt wurde.

100 Jah­re Bay­ern­werk sind für das heu­ti­ge Ener­gie­un­ter­neh­men mit Sitz in Regens­burg vor allem ein Anlass, nach vor­ne zu schau­en: „Oskar von Mil­ler hat sich die Elek­tri­fi­zie­rung Bay­erns zur Lebens­auf­ga­be gemacht und mit dem Bay­ern­werk das gesell­schaft­li­che Leben ver­än­dert. 100 Jah­re spä­ter geht es wie­der um grund­le­gen­de Ver­än­de­run­gen unse­rer Ener­gie­ver­sor­gung. Wie­der lau­tet die Auf­ga­be, ein neu­es Ener­gie­sy­stem zu schaf­fen, das auf Basis Erneu­er­ba­rer Ener­gien ein nach­hal­ti­ges Leben ermög­licht. Wie­der spie­len Ener­gie­net­ze eine zen­tra­le Rol­le. Und wie­der sehen wir uns als heu­ti­ges Bay­ern­werk in der Ver­pflich­tung, Ener­gie­zu­kunft zu gestal­ten“, rich­tet Rei­mund Got­zel, Vor­stands­vor­sit­zen­der der Bay­ern­werk AG, den Blick in die Zukunft.

Jahr­zehnt der Ver­än­de­rung – eine CO2-freie Ener­gie­zu­kunft im Blick

Das Ener­gie­sy­stem der Zukunft ver­netzt die Gesell­schaft. „Schon jetzt haben wir mehr als 300.000 rege­ne­ra­ti­ve Erzeu­gungs­an­la­gen in unser Netz inte­griert und es wer­den stän­dig mehr. Das ist aber nur eine Sei­te. Eine CO2-freie Zukunft errei­chen wir nur, wenn meh­re­re Sek­to­ren wie Erzeu­gung, Mobi­li­tät und der Lebens­raum der Men­schen inein­an­der­grei­fen. Digi­ta­li­sie­rung, Moder­ni­sie­rung und der Aus­bau unse­rer Strom­net­ze spie­len dabei eine ganz ent­schei­den­de Rol­le. Die Ener­gie­zu­kunft braucht eine inno­va­ti­ve Infra­struk­tur. Und die ent­steht jetzt“, sagt Dr. Egon West­phal, Tech­nik­vor­stand des Bayernwerks.

Per­so­nal­vor­stand Andre­as Lad­da betont, dass man sich am Anfang eines Jahr­zehnts der Ver­än­de­rung befin­de. „Die rasan­ten tech­no­lo­gi­schen und gesell­schaft­li­chen Ver­än­de­run­gen müs­sen wir in unse­rer Arbeits­welt beglei­ten. Für unse­re Zukunft brau­chen wir attrak­ti­ve, moder­ne, fle­xi­ble und digi­ta­le Arbeits­mög­lich­kei­ten. Dass das Bay­ern­werk über so vie­le Jahr­zehn­te Pio­nier­ar­beit lei­stet, liegt auch an den hoch moti­vier­ten Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern. Unse­re Ener­gie lebt stark von deren Nähe zur Regi­on. Das zeich­net uns aus“, erläu­tert Andre­as Lad­da, Per­so­nal­vor­stand beim Bayernwerk.

Der Blick nach vorn ist auch ein Blick zurück

Im Lau­fe der hun­dert­jäh­ri­gen Geschich­te des Bay­ern­werks kam es zu immer grö­ße­ren Zusam­men­schlüs­sen. Als im Jahr 2000 VIAG und VEBA zu E.ON fusio­nier­ten, ent­stand aus dem Bay­ern­werk und Preu­ssen­Elek­tra gemein­sam E.ON Ener­gie. Der Name „Bay­ern­werk“ war für eini­ge Zeit sogar ganz aus den Köp­fen der Men­schen ver­schwun­den. Im Jahr 2013 wur­de die E.ON Bay­ern AG offi­zi­ell umfir­miert und es schlug die Geburts­stun­de des „neu­en“ Bay­ern­werks. Seit­dem arbei­tet das Unter­neh­men an der Ener­gie­wen­de Bay­erns. „Dezen­tra­li­sie­rung“ heißt eines der Schlag­wor­te der Ener­gie­zu­kunft. Das betrifft nicht nur die Unter­neh­mens­or­ga­ni­sa­ti­on, son­dern auch die Logi­stik der Ener­gie­ver­sor­gung. Wenn Ener­gie in Zukunft zu einem gro­ßen Teil aus Son­ne, Wind oder Bio­mas­se ent­ste­hen soll, braucht es zahl­rei­che klei­ne Anla­gen, die über das gan­ze Land ver­teilt sind. „Wie sei­ner­zeit Oskar von Mil­ler befin­den auch wir uns im Auf­bruch“, sagt Dr. Egon West­phal. „Im Grun­de gehen wir zurück zu den Anfän­gen, denn auch damals gab es vie­le ein­zel­ne Kraft­wer­ke, aus denen erst spä­ter grö­ße­re Ver­bän­de wur­den“, ergänzt Rei­mund Got­zel. Heu­te ist die Bay­ern­werk AG Dach­ge­sell­schaft für die Toch­ter­un­ter­neh­men Bay­ern­werk Netz GmbH, Bay­ern­werk Natur GmbH und wei­te­re Toch­ter­ge­sell­schaf­ten. Mit sei­nen Ener­gie­net­zen ver­sorgt das Unter­neh­men rund sie­ben Mil­lio­nen Men­schen in Bay­ern mit Ener­gie. Das Strom­netz umfasst 156.000 Kilo­me­ter, das Gas­netz 6.000 Kilo­me­ter und das Stra­ßen­be­leuch­tungs­netz 34.600 Kilo­me­ter. In den Ener­gie­net­zen ver­teilt das Unter­neh­men zu 70 Pro­zent elek­tri­sche Ener­gie aus erneu­er­ba­ren Quellen.

Oskar von Mil­ler, der Pionier

Der 1855 gebo­re­ne Oskar von Mil­ler hat­te sich schon früh als Bau­in­ge­nieur und Elek­tro­tech­ni­ker einen Namen gemacht. Beson­de­re Auf­merk­sam­keit wur­de ihm zuteil, als er zusam­men mit sei­nem fran­zö­si­schen Kol­le­gen Mar­cel Deprez 1882 die erste elek­tro­tech­ni­sche Aus­stel­lung in Mün­chen orga­ni­sier­te, bei der die erste Fern­über­tra­gung von Stark­strom über ein Gleich­strom­netz von Mies­bach bis zum Glas­pa­last in Mün­chen gelang. Mit dem Strom soll­te über eine Pum­pe ein künst­li­cher Was­ser­fall in der Aus­stel­lung in Gang gesetzt wer­den. Mit die­ser Stern­stun­de der Ener­gie­ver­sor­gung lei­tet auch die Publi­ka­ti­on „100 Jah­re Ener­gie – Bay­ern­werk“ in ver­schie­de­ne Essays zur Ener­gie­ge­schich­te ein. Dort heißt es dazu: „Es war 11 Uhr abends am 25. Sep­tem­ber 1882. Die Besu­cher hat­ten die Elek­tri­zi­täts­aus­stel­lung im ein­drucks­vol­len Münch­ner Glas­pa­last bereits ver­las­sen. Die bun­ten Glüh­bir­nen im mäch­ti­gen Thea­ter­bau waren erlo­schen, auch die nach­ge­bau­te Biblio­thek, das Restau­rant und die Kapel­le lagen im Dun­keln. Nur in einer Ecke herrsch­te Auf­merk­sam­keit und Betrieb­sam­keit. Eine klei­ne Grup­pe stand um einen hell erleuch­te­ten künst­li­chen Fel­sen, umge­ben von hohen Bäu­men. Die Zuschau­er hiel­ten gespannt den Atem an. Und plötz­lich – begann der Motor sich zu dre­hen, die Pum­pe arbei­te­te und Was­ser­fall ergoss sich über den Fel­sen. Begei­stert und erleich­tert fie­len sich zwei Inge­nieu­re in die Arme, was für ein Durch­bruch!“ Die Elek­tri­fi­zie­rung Bay­erns hat­te sich von Mil­ler zur Lebens­auf­ga­be gemacht. Schon um die vor­letz­te Jahr­hun­dert­wen­de hat­te er der baye­ri­schen Staats­re­gie­rung ent­spre­chen­de Plä­ne vor­ge­legt. Mit dem Wal­chen­see­kraft­werk ent­stand das damals größ­te Hoch­druck­spei­cher­kraft­werk der Welt. Als es im Janu­ar 1924 den ersten Strom erzeug­te, wur­de die­ser über 1.100 Kilo­me­ter lan­ge Lei­tun­gen in ganz Bay­ern ver­teilt. Noch heu­te wird dem Grün­der­va­ter beim Bay­ern­werk Rech­nung getra­gen. So trägt etwa eine der jüng­sten Inno­va­tio­nen des Ener­gie­ver­sor­gers, ein mobi­ler Spei­cher­con­tai­ner aus den Akkus eini­ger Elek­tro-Test­fahr­zeu­ge, den Namen „Oskar II.“.

Kurz­pro­fil Bay­ern­werk AG:

2021 ist Jubi­lä­ums­jahr: Seit 100 Jah­ren steht der Name Bay­ern­werk für Ener­gie in Bay­ern. Die Bay­ern­werk AG steu­ert die Unter­neh­men der Bay­ern­werk-Grup­pe. Gemein­sam mit den Men­schen in Bay­ern gestal­tet die Unter­neh­mens­grup­pe die Ener­gie­zu­kunft im Frei­staat aktiv mit und sorgt dafür, dass immer mehr Ener­gie aus erneu­er­ba­ren Quel­len zur Ver­fü­gung steht. Die Bay­ern­werk-Grup­pe setzt sich mit inno­va­ti­ven Lösun­gen, moder­ne und siche­re Ener­gie­net­ze, Elek­tro­mo­bi­li­tät, dezen­tra­le Ener­gie­er­zeu­gung oder für die Trink­was­ser­ver­sor­gung und Abwas­ser­ent­sor­gung ein. Ein star­ker Fokus liegt dar­auf, die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger in Bay­ern bei ihrer per­sön­li­chen Ener­gie­wen­de zu unter­stüt­zen. Die Unter­neh­men der Bay­ern­werk Grup­pe för­dern die Wirt­schafts­kraft und Lebens­qua­li­tät in den baye­ri­schen Regionen.

Sitz der Bay­ern­werk AG ist Regens­burg. Das Unter­neh­men ist eine 100-pro­zen­ti­ge Toch­ter des E.ON-Konzerns.

Kurz­pro­fil Bay­ern­werk Netz GmbH:

2021 ist Jubi­lä­ums­jahr: Seit 100 Jah­ren steht der Name Bay­ern­werk für eine siche­re und zuver­läs­si­ge Ener­gie­ver­sor­gung im Frei­staat. Die Bay­ern­werk Netz GmbH nimmt dabei als Netz­be­trei­ber eine Schlüs­sel­rol­le ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Ener­gie aus erneu­er­ba­ren Quel­len zur Ver­fü­gung steht, braucht es ein moder­nes, intel­li­gen­tes Strom­netz. Des­halb setzt das Unter­neh­men auf Digi­ta­li­sie­rung und Inno­va­ti­on, unter­stützt zahl­rei­che wis­sen­schaft­li­che Pro­jek­te und arbei­tet syste­ma­tisch am Aus­bau der Ener­gie­net­ze. Die Bay­ern­werk Netz GmbH ver­sorgt ins­ge­samt rund sie­ben Mil­lio­nen Men­schen mit Ener­gie. Sie ist in den baye­ri­schen Regio­nen Unter- und Ober­fran­ken, Ober­pfalz sowie Nie­der- und Ober­bay­ern aktiv und damit der größ­te regio­na­le Ver­teil­netz­be­trei­ber in Bay­ern: Das Strom­netz umfasst 156.000 Kilo­me­ter, sein Gas­netz 6.000 Kilo­me­ter und das Stra­ßen­be­leuch­tungs­netz 34.600 Kilo­me­ter. In den Ener­gie­net­zen ver­teilt das Unter­neh­men zu 70 Pro­zent elek­tri­sche Ener­gie aus erneu­er­ba­ren Quel­len. Dafür sor­gen 300.000 dezen­tra­le Erzeu­gungs­an­la­gen, die in das Netz des Bay­ern­werks Öko­strom ein­spei­sen. In Nord- und Ost­bay­ern ver­sorgt das Unter­neh­men Kun­den auch über sein Erd­gas­netz. Die Bay­ern­werk Netz GmbH ist an mehr als 20 Stand­or­ten im Land präsent.

Sitz der Bay­ern­werk Netz GmbH ist Regens­burg. Das Unter­neh­men ist eine 100-pro­zen­ti­ge Toch­ter der Bay­ern­werk AG.

Kurz­pro­fil Bay­ern­werk Natur GmbH:

Die Bay­ern­werk Natur GmbH ent­wickelt dezen­tra­le, maß­ge­schnei­der­te Ener­gie­lö­sun­gen und betreibt rund 180 ener­gie­ef­fi­zi­en­te und rege­ne­ra­ti­ve Kraft­werks­an­la­gen wie Bio­mas­se­heiz­wer­ke, Bio­gas- und Bio-Erd­gas­an­la­gen, Block­heiz­kraft­wer­ke, Wär­me­pum­pen­an­la­gen, Geo­ther­mie­an­la­gen, Pel­let­hei­zun­gen, Gas- und Dampf­tur­bi­nen­heiz­kraft­wer­ke sowie Wind- und Klein­was­ser­kraft­an­la­gen. Auch in der Wär­me­ver­sor­gung bie­tet die Bay­ern­werk Natur kun­den­ori­en­tier­te Lösun­gen an.

Sitz der Bay­ern­werk Natur GmbH ist Unter­schleiß­heim. Das Unter­neh­men ist eine 100-pro­zen­ti­ge Toch­ter der Bay­ern­werk AG.