Die Bam­ber­ger Gärt­ner und das grü­ne Erbe Bam­bergs sind bedroht

Der geplan­te Bahn­aus­bau gefähr­det die Exi­stenz vieler Bam­ber­ger Gärt­ner­be­trie­be. Die Deut­sche Bahn AG (DB) hat das 3. Plan­fest­stel­lungsver­fah­ren zum Bahn­aus­bau Bamberg eröff­net.

Vie­len Bam­ber­ger Gar­ten­bau­be­trie­ben drohen durch die damit ver­bun­denen Bau­maß­nah­men erheb­li­che Behin­de­run­gen bei Pro­dukti­on und Ver­kauf und sogar ein groß­flä­chi­ger Ver­lust ihrer ein­zig­ar­ti­gen Kul­turflä­chen. Damit wer­den sie akut in ihrer Exi­stenz bedroht. Durch den Bahn­aus­bau kommt es zu mas­si­ven Ein­grif­fen in den Grundwasserhaushalt.

Hier­durch wird sowohl die Was­ser­qua­li­tät als auch die ‑quan­ti­tät stark beein­träch­tigt. Es besteht die Gefahr, dass die Gar­ten­bau­flä­chen je nach Bau­maß­nah­me ent­we­der nicht mehr be- oder ent­wäs­sert wer­den kön­nen und so vertrock­nen oder „ver­sump­fen“. In Nord- und Süd­flur wer­den zudem Flä­chen dau­er­haft ent­eig­net oder von der DB für bis zu 10 Jah­ren für Trans­port und Lage­rung in Anspruch genommen.

Dadurch wird häu­fig der Boden dau­er­haft ver­dich­tet und geht so unwie­derbring­lich als Anbau­flä­che ver­lo­ren. Zufahr­ten zu den Fel­dern wer­den abge­schnit­ten. Mit dem star­ken Bau­stel­len­ver­kehr auf unbefestigten

Wegen ent­steht eine hohe Staubemis­si­on, die die Ern­te kon­ta­mi­niert und unver­käuf­lich wer­den lässt. Aber auch in der Innen­stadt wer­den die Gärt­ner­be­triebe, wie der gesam­te Ein­zel­han­del, stark beein­träch­tigt. Durch Stra­ßen­sper­run­gen und Umlei­tun­gen wer­den die Erreich­bar­keit der Gärt­ne­rei­en für Kun­den und Lie­fe­ran­ten sowie inter­ne Betriebs­ab­läufe stark erschwert. 

Exi­stenz­be­drohen­de Umsatz­ein­bu­ßen sind die Fol­ge. Durch die Tief­bau­ar­bei­ten droht im inner­städ­ti­schen Bereich ein Absin­ken des Grund­wasser­spie­gels und damit das Trocken­fal­len der betriebswich­ti­gen Gärtnereibrunnen. 

Zusam­men­fas­send füh­ren die Fol­gen des geplan­ten Bahnaus­bau­es nahe­zu unwei­ger­lich zu einer wei­te­ren Bedro­hung oder gar dem Ver­lust gärtne­ri­scher Exi­sten­zen. Damit ver­liert Bam­berg wich­ti­ge Garan­ten für eine gesun­de, umwelt­freund­li­che und nachhal­ti­ge Nah­ver­sor­gung. Gera­de in der aktu­el­len Pan­demie zeigt sich aber, wie wich­tig die­se für die Ver­brau­cher sind. Last but not least geht mit jeder Betriebs­auf­ga­be ein wich­ti­ger Teil der Bam­ber­ger Gärtner­kul­tur und damit des Welt­erbes Bam­berg unwie­derbring­lich verloren.

Die Bam­ber­ger Gärt­ner sind durch die klein­struk­tu­rierten Flä­chen und die Beson­der­hei­ten der Stadt­la­ge bereits stark in ihrer Wett­be­werbs­fähigkeit ein­ge­schränkt. Des­halb darf sie der Bahn­aus­bau kei­nes­falls noch wei­ter benach­tei­ligen. Des­halb for­dert die „Inter­es­sen­ge­mein­schaft Bam­berger Gärt­ner e.V.“ als Ver­tre­ter von 18 Bam­ber­ger Gärt­ner­be­trie­ben, die aktu­el­le Planung zu über­ar­bei­ten und dabei die Belan­ge der Gärt­ner deut­lich mehr zu berücksich­ti­gen.