Bro­se Bam­berg gewinnt gegen Sas­sa­ri, ver­passt aber den­noch das Final8

symbolbild basketball

Bro­se Bam­berg gewann am vor­letz­ten Play­off­spiel­tag der Bas­ket­ball Cham­pi­ons League mit 92:86 gegen Dina­mo Sas­sa­ri. Durch die zeit­glei­che Nie­der­la­ge von ERA Nym­burk in Sara­gos­sa hat Bro­se jedoch kei­ne Chan­ce mehr aufs Errei­chen des Final8. Und auch gegen Sas­sa­ri sah es in der ersten Halb­zeit nicht nach einem Erfolg aus, lag Bam­berg teil­wei­se mit 16 Punk­ten hin­ten (9:25, 8.). In den zwei­ten 20 Minu­ten leg­ten die Gast­ge­ber jedoch ein Come­back hin und dreh­ten das Spiel – erst­mals über­haupt in ihrer BCL-Geschich­te nach solch einem hohen Rück­stand. Bester Wer­fer war Miche­le Vita­li, der gegen sein Ex-Team 17 Punk­te erziel­te. Eben­falls beein­druckend: 29 Assists wur­den ver­teilt und 15 Offen­siv­re­bounds gesichert.

Johan Roi­jak­kers: „Glück­wunsch an mei­ne Mann­schaft und die gesam­te Orga­ni­sa­ti­on. Sas­sa­ri ist ein ita­lie­ni­sches Top­team, aktu­ell auf Platz vier der Lega A. Zu Beginn waren wir weder men­tal noch phy­sisch anwe­send. Das wur­de im zwei­ten Vier­tel etwas bes­ser. Da haben wir unse­re Ener­gie und unse­re Ver­tei­di­gung gefun­den. In der zwei­ten Halb­zeit hat dann wirk­lich jeder zum Team­er­folg bei­getra­gen. Alles in allem bin ich stolz auf unse­re euro­päi­sche Sai­son. Wir hat­ten tol­le Aus­wärts­sie­ge in Kar­si­ya­ka und Bil­bao. Zuhau­se in Bam­berg sind wir unge­schla­gen. Nor­ma­ler­wei­se, wenn du dei­ne Heim­spie­le gewinnst und einen Aus­wärts­sieg holst, dann kommst du wei­ter. Lei­der muss­ten wir unver­schul­det eines unse­rer Heim­spie­le aus­wärts spie­len, damit hat das lei­der alles nicht funktioniert.“

Es war anfangs schwe­re Bas­ket­ball­kost, die Bro­se Bam­berg zeig­te. Schnell lagen die Haus­her­ren mit fünf (0:5, 1.), kurz dar­auf gar mit zehn Punk­ten zurück (4:14, 4.). Zu kei­ner Zeit fand Bro­se ins Spiel, weder offen­siv, noch defen­siv. Auf 16 Zäh­ler wuchs der Rück­stand an, nach­dem Ste­fa­no Gen­ti­le fünf Punk­te in Fol­ge erzie­len durf­te (9:25, 8.). Zwei Drei­er von Domi­nic Lock­hart sorg­ten bis Vier­tel­en­de zumin­dest eini­ger­ma­ßen dafür, dass Bro­se im Spiel blieb. Nach zehn Minu­ten lagen die Bam­ber­ger aber den­noch mit 13 zurück, stand es 15:28.

So wirk­lich bes­ser wur­de es auch zu Beginn des zwei­ten Abschnitts nicht. Sas­sa­ri kam viel zu leicht zu ein­fa­chen Abschlüs­sen, Bro­se hin­ge­gen tat sich nach wie vor offen­siv schwer. Das änder­te sich nur lang­sam: zwei Drei­er von Miche­le Vita­li, einer von Chri­sti­an Seng­fel­der und einer von Devon Hall brach­ten offen­si­ve Ent­la­stung. Dazu als posi­ti­ver Licht­blick: She­von Thomp­son wur­de eini­ge Mal unter dem Korb gefun­den und konn­te erfolg­reich abschlie­ßen. Sei­ne sechs Punk­te in Abschnitt zwei, gepaart mit den erwähn­ten vier Drei­ern, sorg­ten mit dafür, dass der Halb­zeit­rück­stand „nur“ elf Punk­te betrug: 37:48.

In der Halb­zeit­pau­se fand Johan Roi­jak­kers die rich­ti­gen Wor­te, denn sei­ne Mann­schaft kam wie ver­wan­delt aus der Kabi­ne. Bro­se war nun fokus­siert, war nun phy­sisch prä­sent. Frei­wür­fe von Hall, dazu zwei Drei­er und noch einer von Fie­ler hin­ter­her – Bam­berg benö­tig­te drei­ein­halb Minu­ten, um aus dem Elf-Punk­te- einen Ein-Zäh­ler-Rück­stand zu machen: 52:53. Zum Aus­gleich oder gar zur Füh­rung reich­te es aber nicht, denn Sas­sa­ri erhol­te sich und kam sei­ner­seits zurück. Ein zwi­schen­zeit­li­cher 8:0‑Lauf brach­te die Gäste wie­der wei­ter weg und kurz vor Vier­tel­en­de mit neun vor (58:67, 28.). Die letz­ten Aktio­nen gehör­ten jedoch aus­schließ­lich den Haus­her­ren, die durch Thomp­son, Hall und einen Vita­li-Drei­er aber­mals auf zwei Zäh­ler ver­kürz­ten: 65:67.

Im Schluss­ab­schnitt war es dann eine aus­ge­gli­che­ne Par­tie zwei­er Mann­schaf­ten, die bei­de nur durch einen Sieg – zumin­dest theo­re­tisch – wei­ter­hin die Chan­ce auf den Final8-Ein­zug gehabt hät­ten. So wog das Spiel hin und her. Exakt 36 Minu­ten und 59 Sekun­den waren absol­viert, als Miche­le Vita­li durch zwei Frei­wür­fe die erste Bam­ber­ger Füh­rung über­haupt besorg­te: 79:78. Den Vor­sprung gaben die Haus­her­ren zwar noch ein­mal kurz­zei­tig her, aller­dings nach dem 86:86 andert­halb Minu­ten vor Ende stand Bro­se hin­ten sicher und hat­te vor­ne das For­tu­ne, das in der ersten Halb­zeit teil­wei­se fehl­te. Fie­ler per Dunk, dazu Frei­wür­fe von Hall, Kra­vish und zuletzt Lar­son bedeu­te­ten einen – für die Moral sehr wich­ti­gen – 92:86-Sieg.

Bro­se Bamberg:

Lock­hart 12, Ruoff, Fie­ler 7, Hall 16, Ogbe 2, Thomp­son 8, Vita­li 17, Hundt, Seng­fel­der 9, Kra­vish 15, Grütt­ner dnp, Lar­son 6