Bay­reuth: Coro­na-Imp­fung für Krebs­pa­ti­en­ten – Jetzt Ter­min machen

Dr. Kiani / Foto: Privat

Dr. Kia­ni / Foto: Privat

Impf­zen­tren sol­len bei Krebs mit hoher Prio­ri­sie­rung impfen

Krebs und Coro­na – für Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten ist die­se Mischung unter Umstän­den lebens­ge­fähr­lich. „Wer an einer Krebs­er­kran­kung lei­det, trägt im Fal­le einer COVI­D19-Infek­ti­on ein mög­li­cher­wei­se deut­lich höhe­res Risi­ko für einen schwe­ren, viel­leicht sogar töd­li­chen Ver­lauf“, bestä­tigt Prof. Dr. Alex­an­der Kia­ni, Chef­arzt und Lei­ter des Onko­lo­gi­schen Zen­trums der Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH und rät daher Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten, sich zeit­nah bera­ten und imp­fen zu las­sen. Die Mög­lich­keit ist laut aktu­el­ler Coro­na-Impf­ver­ord­nung jetzt gegeben. 

Die zustän­di­gen Impf­zen­tren sind ange­wie­sen, Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten mit einer behand­lungs­be­dürf­ti­gen Krebs­er­kran­kung unab­hän­gig vom Alter mit hoher Prio­ri­tät zu impfen.

Krebs­pa­ti­en­tin­nen und ‑pati­en­ten soll­ten von die­ser Mög­lich­keit Gebrauch machen und bei Anmel­dung zur COVI­D19-Schutz­imp­fung expli­zit auf ihre Krebs­er­kran­kung hin­wei­sen, rät die Deut­sche Krebs­ge­sell­schaft. Alle der in Deutsch­land zuge­las­se­nen Impf­stof­fe sei­en für eine Imp­fung bei Krebs­pa­ti­en­ten geeignet.

Das gel­te ins­be­son­de­re für Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten, denen unmit­tel­bar eine Che­mo- oder Anti­kör­per­the­ra­pie bevor­steht, sagt auch Prof. Kia­ni. Soll­te eine Imp­fung noch vor Beginn einer Che­mo­the­ra­pie mög­lich sein, sei dies zu bevor­zu­gen. Aber auch unter lau­fen­der Che­mo­the­ra­pie wer­de eine Imp­fung emp­foh­len. Dies müs­se man abwä­gen und den opti­ma­len Zeit­punkt in Abspra­che mit den behan­deln­den Ärz­ten festlegen.

„Es ist zwar denk­bar, dass unter der The­ra­pie das kör­per­ei­ge­ne Immun­sy­stem geschwächt wird, sodass es auf eine Imp­fung nicht opti­mal reagie­ren kann.“ Geimpft wer­den sol­le aber trotz­dem. „Ein schwä­che­rer Schutz ist immer noch bes­ser als gar kein Schutz. Ein erhöh­tes Risi­ko durch die Imp­fung selbst besteht in die­ser Situa­ti­on nicht, weil es sich bei der Coro­na-Imp­fung nicht um Lebend­impf­stof­fe han­delt. Das gilt auch für die soge­nann­ten Vektor-Impfstoffe“.

Um pfle­ge­be­dürf­ti­ge Krebs­pa­ti­en­ten zu schüt­zen, bei denen eine erfolg­rei­che Imp­fung auf­grund einer lau­fen­den immun­sup­pres­si­ven The­ra­pie nicht rea­li­sier­bar ist, dür­fen sich zwei enge Kon­takt­per­so­nen prio­ri­siert imp­fen lassen.