Son­der­aus­stel­lung im Cobur­ger Pup­pen­mu­se­um: „100 Jah­re Pup­pen aus dem baye­ri­schen Pup­pen­dorf Mönchröden“

Leihgaben der Engel-Puppen GmbH © Coburger Puppenmuseum
Leihgaben der Engel-Puppen GmbH © Coburger Puppenmuseum

Die Aus­stel­lung „1920 – 2020: 100 Jah­re Pup­pen aus dem baye­ri­schen Pup­pen­dorf Mönchrö­den“ soll­te eigent­lich schon im Mai 2020 eröff­net wer­den und ein Bei­trag des Pup­pen­mu­se­ums zum Jubi­lä­um „100 Jah­re Coburg bei Bay­ern“ sein. Wegen der Pan­de­mie wur­de die Schau ver­scho­ben, aber auch der neue Ter­min für die Eröff­nung im Herbst 2020 fiel dem Lock­down zum Opfer. Seit ver­gan­ge­nem Sams­tag sind nun die Türen zur Son­der­aus­stel­lung geöffnet.

Die lan­ge War­te­zeit hat ihr jedoch auch gut­ge­tan. „So konn­te ich im ver­gan­ge­nen Som­mer noch eini­ge Inter­views mit Zeit­zeu­gen aus der Pup­pen­in­du­strie in Mönchrö­den füh­ren und so die recht dürf­ti­ge Lite­ra­tur- und Quel­len­la­ge etwas aus­glei­chen“, berich­tet Kura­to­rin Chri­sti­ne Spil­ler. Gehol­fen hat ihr dabei Kreis­hei­mat­pfle­ge­rin Ingrid Ott, die auch im Hei­mat­ver­ein Röden­tal aktiv ist, selbst aus einem Pup­pen­be­trieb stammt und somit aus­ge­zeich­ne­te Kon­tak­te her­stel­len konn­te. Auch bei den noch ansäs­si­gen Unter­neh­men stieß Chri­sti­ne Spil­ler auf gro­ßes Ent­ge­gen­kom­men und konn­te sich über Inter­views und Leih­ga­ben der Engel-Pup­pen GmbH, der Götz Pup­pen­ma­nu­fak­tur und von Zapf Crea­ti­on freuen.

Aus dem Mate­ri­al ist ein Quer­schnitt durch 100 Jah­re Pup­pen­her­stel­lung ent­stan­den, der dazu ein­lädt, die baye­ri­sche Sei­te der Spiel­zeug­re­gi­on genau­er zu erkun­den. Ihre Ent­wick­lung begann in den 1920er Jah­ren, just nach­dem sich das Her­zog­tum Coburg 1920 dem Frei­staat Bay­ern ange­schlos­sen hat­te. Der Schwer­punkt liegt auf den Kunst­stoff­pup­pen der 1950er bis 1990er Jah­re und damit auf der Blü­te­zeit der hie­si­gen Pup­pen­in­du­strie. „Lil­li“, die Vor­gän­ge­rin der Bar­bie­pup­pe, stammt eben­so von hier, wie das „Kul­ler­trän­chen“, die „Baby Born“ oder Figu­ren wie Main­zel­männ­chen sowie Wumm und Wen­de­lin. Sogar die berühm­ten Hum­mel-Figu­ren gab es als Puppen.

Die Besucher*innen kön­nen sich auf rund 160 Pup­pen der größ­ten Röden­ta­ler Pup­pen­fa­bri­ken Max Zapf/​Zapf Crea­ti­on, Götz Pup­pen­ma­nu­fak­tur, Engel-Pup­pen, 3‑M-Pup­pen, Ema­so, Goe­bel, Edmund Knoch, Hans Völk und Wil­helm Trach­ten­pup­pen freu­en. „Mit Sicher­heit wer­den die Gäste das ein oder ande­re Stück aus ihrer Kind­heit wie­der­erken­nen, aber eben­so Neu­es ent­decken und über­rascht sein, was in unse­rer unmit­tel­ba­ren Nach­bar­schaft alles her­ge­stellt wur­de und wird“, macht Chri­sti­ne Spil­ler neugierig.

Sofern der Inzi­denz­wert wei­ter­hin unter 100 bleibt, kann die Aus­stel­lung auch an den Oster­fei­er­ta­gen jeweils von 11.00 bis 16.00 Uhr besucht wer­den. Ter­mi­ne sind kurz­fri­stig per Tele­fon (09561/89–1480) oder direkt vor Ort mög­lich. Am Kar­frei­tag bleibt das Muse­um geschlossen.