Rat­haus­Re­port der Stadt Erlan­gen vom 25. März 2021

Gelun­ge­ner Auf­takt für „Forum Erin­ne­rungs- und Zukunfts­ort HuPfla“

Ein breit besetz­tes, öffent­li­ches „Forum Erin­ne­rungs- und Zukunfts­ort Heil- und Pfle­ge­an­stalt Erlan­gen“ (HuP­fla) wird die Kon­zep­ti­on eines Lern- und Gedenk­orts für die Opfer der NS-„Euthanasie“ in Erlan­gen in Zukunft beglei­ten. In einer ersten Sit­zung tausch­ten sich Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter von Insti­tu­tio­nen, Ange­hö­ri­ge von Opfern, Initia­ti­ven, Ver­ei­nen und Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten aus der Stadt­ge­sell­schaft über den aktu­el­len Stand des Pro­jek­tes und ihre Erwar­tun­gen aus. In der Spit­ze ver­folg­ten über 200 Inter­es­sier­te das Gesche­hen über einen Live­stream. „Die­se gro­ße Reso­nanz freut uns sehr, weil wir als Stadt immer wie­der die Erfah­rung machen, dass breit ange­leg­te Mit­wir­kung unse­re Pro­jek­te bes­ser macht“, erläu­ter­te Anke Stei­nert-Neu­wirth, die Refe­ren­tin für Kul­tur, Bil­dung und Jugend der Stadt.

Das Forum soll fort­an bei wich­ti­gen Mei­len­stei­nen bera­tend ein­ge­bun­den wer­den. Grund­la­ge für die wei­te­ren inhalt­li­chen Pla­nun­gen ist das Rah­men­kon­zept, das der renom­mier­te Gedenk­stät­ten­ex­per­te Jörg Skrie­be­leit, Lei­ter der KZ-Gedenk­stät­te Flos­sen­bürg, und sein wis­sen­schaft­li­cher Mit­ar­bei­ter Juli­us Scharnetz­ky erar­bei­tet und im ver­gan­ge­nen Jahr prä­sen­tiert haben. Der Erin­ne­rungs- und Zukunfts­ort soll dem­nach unter ande­rem aus einem Doku­men­ta­ti­ons­zen­trum Geschich­te und Ethik der Medi­zin und Orten des Geden­kens und Erin­nerns auf dem ehe­ma­li­gen Anstalts­are­al und an Schau­plät­zen in der Innen­stadt bestehen. Es soll zugleich ein Ort der inklu­si­ven und par­ti­zi­pa­ti­ven Bil­dung aber auch ein Ort der For­schung ent­ste­hen. Ange­dacht sind dabei eine Doku­men­ta­ti­ons­stel­le zu NS-Medi­zin­ver­bre­chen in Fran­ken aber auch die Ver­an­ke­rung von Disa­bi­li­ty Stu­dies, also Stu­di­en zu und über Behin­de­rung. Ein Erlan­ger Ethik- und Zukunfts­fo­rum soll als Mög­lich­keit des Aus­tauschs eta­bliert wer­den. „Eine erste inhalt­li­che Auf­ga­be des Forums wird es sein, an der Ver­tie­fung des Rah­men­kon­zepts mit­zu­wir­ken“, so Doro­thea Ret­tig, wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin im Stadt­ar­chiv Erlan­gen. Kon­kret steht außer­dem die Aus­lo­bung eines städ­te­bau­li­chen und frei­raum­pla­ne­ri­schen Wett­be­werbs an. Sie soll noch in die­sem Jahr erfol­gen. „Auch bei der Erstel­lung der Aus­lo­bung set­zen wir auf die Mit­hil­fe des Forums und der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger“, so der städ­ti­sche Pla­nungs- und Bau­re­fe­rent Josef Weber, der die Grund­zü­ge des Wett­be­werbs vorstellte.

Par­al­lel dazu ist die Trä­ger­schaft zwi­schen der Stadt Erlan­gen, der Fried­rich-Alex­an­der-Uni­ver­si­tät Erlan­gen-Nürn­berg, dem Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum, den Bezir­ken Mit­tel­fran­ken und Ober­fran­ken, den Bezirks­kli­ni­ken Mit­tel­fran­ken sowie dem Frei­staat Bay­ern zu klä­ren und ein lang­fri­sti­ges Trä­ger­kon­zept zu erar­bei­ten. „Man ste­he in guten Gesprä­chen mit den Part­nern“, so Ober­bür­ger­mei­ster Flo­ri­an Janik. „Ich bin opti­mi­stisch, bis Anfang 2022 eine Trä­ger­schaft zu haben“, sag­te er. Die Trä­ger­schaft ent­schei­det über das Kon­zept, das Raum­pro­gramm und die Finan­zie­rung des Baus, des Unter­halts und des Betriebs. Zudem wird sie Bau­herr des Erin­ne­rungs- und Zukunfts­or­tes sein.

Ein Pro­to­koll der Auf­takt­sit­zung wird im Inter­net unter www​.erlan​gen​.de/​g​e​d​e​n​k​ort ver­öf­fent­licht. Unter der E‑Mail-Adres­se gedenken.​gestalten@​stadt.​erlangen.​de kön­nen auch wei­ter­hin Fra­gen oder Anre­gun­gen wei­ter­ge­ge­ben werden.

Start der Roh­bau­ar­bei­ten am Cam­pus Beruf­li­che Bildung

Mit dem neu­en Cam­pus Beruf­li­che Bil­dung Erlan­gen in der Drausnick­stra­ße geht die Stadt ihr der­zeit größ­tes Bau­pro­jekt an und nimmt dafür viel Geld in die Hand. Der bereits 2016 beschlos­se­ne Master­plan sieht vor, das bestehen­de Berufs­schul­ge­län­de an der Drausnick­stra­ße neu zu ord­nen und künf­tig auch die Wirt­schafts­schu­le auf dem Gelän­de anzusiedeln.

„Ich freue mich, dass wir die­ses Mam­mut­pro­jekt nun kon­kret begin­nen kön­nen. Mit 76 Mil­lio­nen Euro ist der Cam­pus-Neu­bau die größ­te Inve­sti­ti­ons­maß­nah­me der Stadt für die näch­sten Jah­re. Damit stär­ken wir die auch für eine Uni­ver­si­täts­stadt so wich­ti­ge beruf­li­che Bil­dung und machen sie fit für die Zukunft“, freut sich Ober­bür­ger­mei­ster Flo­ri­an Janik bei einem Besuch auf der Baustelle.

In Vor­be­rei­tung der Roh­bau­ar­bei­ten zum ersten Bau­ab­schnitt wur­de bereits die erfor­der­li­che Infra­struk­tur errich­tet. Dazu wur­den auf dem Pau­sen­hof Tras­sen für die Fern­wär­me, Elek­tro- und Abwas­ser­lei­tun­gen ver­legt und eine groß­flä­chi­ge Ver­sicke­rungs­an­la­ge für das Regen­was­ser gebaut.
Der zwei­flü­ge­li­ge Neu­bau des Werk­statt­trakts wird vier Geschos­se haben. Im Innen­hof des Unter­richts- und Ver­wal­tungs­trakts soll eine Men­sa errich­tet wer­den, die zukünf­tig den gesam­ten Cam­pus ver­sorgt. Die Bau­ten wer­den durch­gän­gig bar­rie­re­frei gestal­tet. „Wir bau­en hier nicht nur für die beruf­li­che Zukunft, wir bau­en hier auch nach hohen öko­lo­gi­schen Stan­dards, nach­hal­tig und zukunfts­ori­en­tiert“, stellt Pla­nungs- und Bau­re­fe­rent Josef Weber nicht ohne Stolz her­aus. Die der­zei­ti­gen Anfor­de­run­gen der Ener­gie­ein­spar­ver­ord­nung und des Erneu­er­ba­ren Ener­gie-Wär­me-Geset­zes (EEWär­meG) wer­den sogar über­erfüllt. Auf dem Dach des ans Fern­wär­me­netz ange­schlos­se­nen Gebäu­des wird zudem eine Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge instal­liert, die als Eigen­strom­an­la­ge für alle Cam­pus-Schu­len aus­ge­legt ist. Zur Ver­bes­se­rung des Mikro­kli­mas wer­den zudem die Dach­flä­chen des Neu­baus, der Men­sa und des Bestands­ge­bäu­des soweit mög­lich begrünt. Als äuße­re Fas­sa­den­be­klei­dung ist eine hin­ter­lüf­te­te Vor­hang­fas­sa­de mit Däm­mung geplant.

Das Bau­vor­ha­ben wird sich über drei Bau­ab­schnit­te erstrecken, damit die Maß­nah­men bei lau­fen­dem Betrieb und ohne Inte­rims­lö­sun­gen durch Aus­la­ge­run­gen in Klas­sen­con­tai­ner mög­lich sind. Bis 2023 wird zunächst der Süd­flü­gel des Werk­statt­trakts errich­tet. Die Sanie­rung des gewerb­li­chen Trakts soll in den Jah­ren 2023 bis 2024 erfol­gen, der Neu­bau des Men­sa­ge­bäu­des schließ­lich von Mit­te 2023 bis Ende 2024. Für die Jah­re 2024 bis 2025/2026 ist dann der Abriss und Neu­bau des Werk­statt­flü­gels Nord vorgesehen.

Fuß- und Rad­weg­steg für Kfz gesperrt

Der Fuß- und Rad­weg­steg über den Röthel­heim­gra­ben im Reg­nitz­grund (nahe der Auto­bahn­aus­fahrt Erlan­gen-Zen­trum) ist ab sofort für den Kfz-Ver­kehr gesperrt. Dar­über infor­mier­te jetzt das städ­ti­sche Refe­rat für Pla­nen und Bau­en. Im Rah­men der regel­mä­ßi­gen Bau­werks­prü­fun­gen wur­de fest­ge­stellt, dass tra­gen­de Bau­tei­le so stark geschä­digt sind, dass die Trag­fä­hig­keit für die bis­he­ri­ge Nut­zung (maxi­mal 5 Ton­nen) nicht mehr gege­ben ist. Zur Gewähr­lei­stung der Stand­si­cher­heit muss die Brücke für Kraft­fahr­zeu­ge aller Art gesperrt wer­den. Die Durch­fahrts­brei­te wur­de bau­lich auf 1,80 Meter beschränkt.

Die Umfah­rung ist im Osten über die Äuße­re Brucker Stra­ße, im Westen über den Sied­ler­weg und den Neu­mühl­steg mög­lich. Ein Ersatz­neu­bau ist 2022 geplant.

Sper­rung in der Röntgenstraße

Wegen Asphal­tie­rungs­ar­bei­ten muss die Rönt­gen­stra­ße im Bereich der Haus­num­mer 30 am Diens­tag und Mitt­woch, 30./31. März, gesperrt wer­den. Dar­über infor­mier­te jetzt das Refe­rat für Pla­nen und Bau­en der Stadtverwaltung.