HWK Ober­fran­ken setzt Berufs­ori­en­tie­rung an Gym­na­si­en (BOGY) mit dem WWG Bay­reuth um

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Bun­des­bil­dungs­mi­ni­ste­ri­um hat Modell­pro­jekt aus­ge­lobt – Start: Don­ners­tag, 25. März 2021

Start für ein Modell­pro­jekt: Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken und das Wirt­schafts­wis­sen­schaft­li­che und Natur­wis­sen­schaft­lich-tech­no­lo­gi­sche Gym­na­si­um der Stadt Bay­reuth (WWG) star­ten heu­te, in einer 9. Klas­se mit BOGY – einem von bun­des­weit nur 13 Modell­pro­jek­ten, mit denen das Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Bil­dung und For­schung (BMBF) nach inno­va­ti­ven Ansät­zen sucht, um die Zusam­men­ar­beit mit all­ge­mein­bil­den­den Gym­na­si­en im Berufs­ori­en­tie­rungs­pro­gramm des Bun­des wei­ter auszubauen.

Mit BOGY zur rich­ti­gen Berufswahl

Online stellten Barbara Oltarjow vom WWG (links) und Uwe Hannemann von der Handwerkskammer den Schüler*innen einer 9. Klasse des WWG das Projekt BOGY vor

Online stell­ten Bar­ba­ra Oltar­jow vom WWG und Uwe Han­ne­mann von der Hand­werks­kam­mer den Schüler*innen einer 9. Klas­se des WWG das Pro­jekt BOGY vor

BOGY steht für Beruf­li­che Ori­en­tie­rung an all­ge­mein­bil­den­den Gym­na­si­en und lehnt sich an das Berufs­ori­en­tie­rungs­pro­gramm (BOP) des Bun­des an, das seit Jah­ren für Schü­le­rin­nen und Schü­ler, die einen Schul­ab­schluss an Förder‑, Haupt‑, Real- und Gesamt­schu­len anstre­ben, durch­ge­führt wird. Ziel des Pro­gramms ist es, Jugend­li­chen zum einen durch eine Poten­zi­al­ana­ly­se eine fun­dier­te Betrach­tung ihrer Kom­pe­ten­zen und Fähig­kei­ten auf­zu­zei­gen. Zum ande­ren durch Werk­statt­ta­ge pra­xis­na­he Ein­blicke in Berufs­fel­der zu geben, die spä­ter die Wahl eines pas­sen­den Beru­fes erleich­tern sollen.

Bei BOGY wer­den der Poten­zi­al­ana­ly­se und den Werk­statt­ta­gen soge­nann­te Stand­ort­be­stim­mungs­ge­sprä­che vor­ge­schal­tet. „In die­sen erar­bei­ten wir indi­vi­du­ell mit jedem Jugend­li­chen den Sta­tus Quo, an dem der jewei­li­ge Schü­ler sich selbst in Hin­blick auf sei­ne Berufs­ori­en­tie­rung sieht“, erklärt Anne Sei­del, die mit ihrem Team der Berufs­ori­en­tie­rung an der HWK für Ober­fran­ken das Modell­pro­jekt erar­bei­tet hat. Gege­be­nen­falls sei es auch schon mög­lich, mit ein­zel­nen Schü­le­rin­nen oder Schü­lern Zie­le oder Inter­es­sen zu for­mu­lie­ren, die mit BOGY erreicht wer­den sollen.

Der Zeit­plan für BOGY am WWG steht bereits: Nach dem heu­ti­gen Pro­jekt­start soll es Ende April – so es die Inzi­denz in Bay­reuth zu die­ser Zeit zulässt – an die indi­vi­du­el­len Stand­ort­be­stim­mungs­ge­sprä­che und im Anschluss dar­an an die Poten­zi­al­ana­ly­sen gehen. „Bei die­ser Poten­zi­al­ana­ly­se durch­lau­fen die Schüler*innen in klei­nen Grup­pen sie­ben Auf­ga­ben­fel­der zu ver­schie­de­nen Kom­pe­tenz­be­rei­chen und wer­den von einem geschul­ten und erfah­re­nen Beob­ach­ter beglei­tet.“ Aus der Bewäl­ti­gung die­ser Auf­ga­ben und der Beob­ach­tung ent­steht eine Aus­wer­tung, die dem ein­zel­nen Schü­ler Hin­wei­se auf ent­falt­ba­re Poten­zia­le geben und den Eltern Tipps, wie sie die Ent­wick­lung ihres Kin­des gezielt nach des­sen Poten­zi­al unter­stüt­zen können.

Die prak­ti­sche Bil­dung und Erfah­rung mit der Arbeits­welt bil­den schließ­lich sechs Werk­statt­ta­ge Ende Juni/​Anfang Juli ab, bei denen jeder Jugend­li­che für sich selbst – und natür­lich unter fach­li­cher Anlei­tung – sei­ne eige­ne Sound­box her­stellt. Die Gym­na­sia­sten durch­lau­fen dabei Schritt für Schritt ver­schie­de­ne Fach­be­rei­che und erhal­ten Ein­blicke in die prak­ti­sche Arbeit, aber auch in die Pla­nung (auch mit digi­ta­len Werk­zeu­gen), in Kal­ku­la­ti­on, in Pro­duk­ti­ons­tech­ni­ken oder aber auch das not­wen­di­ge Pro­dukt­mar­ke­ting. Anne Sei­del: „So sol­len die Schü­le­rin­nen und Schü­ler einen mög­lichst umfas­sen­den Ein­blick bekom­men, wel­che Fähig­kei­ten und Fer­tig­kei­ten bei­spiels­wei­se im Hand­werk gebraucht wer­den und wel­che Chan­cen sich dar­in bie­ten.“ Pra­xis­na­he Zusam­men­ar­beit BOGY ist ein auf die­ses Schul­jahr begrenz­tes, bun­des­wei­tes Modell­pro­jekt. Ob es fester Bestand­teil der beruf­li­chen Ori­en­tie­rung an Gym­na­si­en wird, wer­den die Ergeb­nis­se zei­gen, zu denen das BMFB nach der Eva­lu­ie­rung der bei­den För­der­pha­sen­pha­sen kommt. Ziel ist aller­dings, aus den Erkennt­nis­sen kon­zep­tio­nel­le Eck­punk­te für die Zusam­men­ar­beit mit Gym­na­si­en im BOP zu entwickeln.

Für die Hand­werks­kam­mer und das WWG wür­de eine Zusam­men­ar­beit inner­halb des BOP gut in die gemein­sa­me Koope­ra­ti­on, die die Kam­mer und das Gym­na­si­um seit Mit­te 2019 pfle­gen, pas­sen. Auch die wei­te­re Ver­tre­te­rin der Schul­lei­tung des WWG, Bar­ba­ra Oltar­jow ist vom Zusam­men­spiel von Hand­werk und Gym­na­si­en über­zeugt: „Wir freu­en uns sehr, unse­ren Schü­le­rin­nen und Schü­lern mit die­sem Pro­jekt eine wei­te­re hoch­wer­ti­ge Mög­lich­keit zur beruf­li­chen Ori­en­tie­rung bie­ten zu kön­nen. Es bestä­tigt erneut die gewinn­brin­gen­de Koope­ra­ti­on unse­rer Schu­le mit der HWK für unse­re WWG­ler.“ Auch Anne Sei­del hofft auf eine Ver­ste­ti­gung des Modell­pro­jekts. „Unse­re Ver­ein­ba­rung zielt ja dar­auf ab, die Berufs­ori­en­tie­rung für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler des Gym­na­si­ums zu inten­si­vie­ren und pra­xis­nä­her zu gestal­ten“, sagt Sei­del. „Ein fest eta­blier­tes und geför­der­tes Pro­gramm BOGY wäre dabei ein tol­ler Fortschritt.“

Hin­weis: – Details zum Berufs­ori­en­tie­rungs­pro­gramm (BOP) des Bun­des­bil­dungs­mi­ni­ste­ri­ums und zu dem Modell­pro­jekt für Gym­na­si­en fin­den Sie auf der Sei­te www​.berufs​ori​en​tie​rungs​pro​gramm​.de