Emissionsfreier ÖPNV in Bamberg: 1,98 Millionen Euro vom Bund für Elektrobuss

Die Stadtwerke Bamberg stellen den heimischen ÖPNV auf den klimaschonenden Elektroantrieb um. Hierfür wird die Buswerkstatt an der Georgenstraße umgerüstet und mit speziellen Ladesäulen ausgestattet. Jetzt hat das Bundesumweltministerium zugesagt, diesen Werkstattumbau und den Kauf von sechs rein elektrischen Bussen mit insgesamt 1,98 Millionen Euro zu unterstützen.

Fördermittelübergabe durch Staatssekretär Florian Pronold an Verkehrsbetriebsleiter Peter Scheuenstuhl. Foto: StwBa

Fördermittelübergabe durch Staatssekretär Florian Pronold an Verkehrsbetriebsleiter Peter Scheuenstuhl. Foto: StwBa

Jahr für Jahr nutzen über 10 Millionen Fahrgäste den Bamberger ÖPNV. Hierfür haben die Stadtwerke 63 Fahrzeuge im Einsatz, die in den kommenden Jahren komplett auf emissionsfreien Elektroantrieb umgestellt werden sollen. Dabei werden Festkörperbatterien mit hoher Ladekapazität zum Einsatz kommen. Die Reichweite der neuen Batterie-Generation ist ausreichend, um einen ganzen Tag lang in Bamberg ohne Ladepause unterwegs zu sein. Jetzt werden die Busse bestellt, ab dem kommenden Jahr werden sie auf Bambergs Straßen unterwegs sein.

Der Weg zum emissionsfreien ÖPNV ist kostenintensiv: Mit rund 580.000 Euro ist ein Elektrobus mehr als doppelt so teuer wie ein vergleichbarer Bus mit Dieselantrieb. Hinzu kommen Investitionen in die Schaffung der Ladeinfrastruktur, den Umbau der Werkstatt sowie2 die Schulung des Personals. Für diese Mammutaufgabe haben sich die Stadtwerke Bamberg mit fünf weiteren kleinen und mittleren Verkehrsbetrieben aus Bayern zusammengeschlossen. Gemeinsam mit Kollegen aus Aschaffenburg, Bad Reichenhall, Coburg, Landshut und Passau kooperieren sie nicht nur bei Entwicklung des neuen Buskonzepts, sondern auch bei der Schulung des Personal und dem Kauf der Busse. Auch die Fördergelder haben die sechs Verkehrsbetriebe gemeinsam beantragt und sich auf diesem Weg insgesamt 6,2 Millionen Euro vom Bundesumweltministerium für den emissionsfreien ÖPNV im Freistaat gesichert. Bei der Übergabe der Fördermittel lobte Florian Pronold, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium: „In Bayern rollen bald mehr Elektrobusse. So wird der öffentliche Nahverkehr klimafreundlicher und die Lebensqualität in den Städten steigt. Denn Elektrobusse reduzieren den Schadstoff-Ausstoß und sind deutlich leiser als herkömmliche Busse. Die Verbundpartner machen deutlich, dass nicht nur große Städte innovative Vorreiter für mehr Klimaschutz im Verkehr sein können.“

Zusatzinformationen:

  • Im Bamberger ÖPNV werden jährlich rund 10 Millionen Fahrgäste komfortablen und ökologisch in 63 Fahrzeugen chauffiert. Die Solo- und Gelenkbusse haben eine tägliche Fahrleistung von bis zu 290 Kilometern und sind im Durchschnitt insgesamt mehr als 2,7 Millionen Kilometer pro Jahr unterwegs. Auf dieser Strecke verbrauchen sie über 1,1 Millionen Liter Diesel. Das Liniennetz der Stadtwerke Bamberg reicht von Bischberg im Westen bis Kremmeldorf östlich von Bamberg und von Gundelsheim im Norden bis Pettstadt im Süden. Es umfasst 28 Buslinien mit 416 Haltestellen.
  • Bei der Elektromobilität im ÖPNV kooperieren die Stadtwerke Bamberg im Verbundprojekt „E-Busprojekt kleiner und mittlerer Verkehrsbetriebe in Bayern“ (KMVB) mit fünf bayerischen Verkehrsbetrieben aus Aschaffenburg, Bad Reichenhall, Coburg, Landshut und Passau. Die Unternehmen werden im Zuge des Projekts Daten von Fahrzeugen und Ladeinfrastruktur erheben, Erfahrungen untereinander und mit interessierten Verkehrsbetrieben austauschen und wollen durch die Erhebung von Forschungsdaten in der Elektromobilität im Rahmen der programmatischen Begleitforschung des BMU ökologische, technische und effizienzbezogene Erkenntnisse gewinnen.