Ober­fran­ken: „Welt­was­ser­tag“ – Den Wert des Was­sers erkennen

Weltwassertag-Den-Wert-des-Wassers-erkennen / Foto: Bezirk Oberfranken

Welt­was­ser­tag-Den-Wert-des-Was­sers-erken­nen / Foto: Bezirk Oberfranken

Der Welt­was­ser­tag 2021 am 22. März 2021 steht unter dem Mot­to „Valuing water: Wert des Was­sers“. Unter die­sem Mot­to wird die Öffent­lich­keit auf­ge­ru­fen, sich Gedan­ken über die lebens­wich­ti­ge Bedeu­tung von Was­ser und sei­nem Wert zu machen. Dies geht dabei weit über den finan­zi­el­len Aspekt hin­aus und umfasst auch die sozia­len, kul­tu­rel­len und öko­lo­gi­schen Wer­te von Wasser.

„Wenn wir den Was­ser­hahn auf­dre­hen, kommt kla­res sau­be­res Trink­was­ser. Wir soll­ten uns das öfters bewusst­ma­chen, denn das ist nicht selbst­ver­ständ­lich!“, appel­liert Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm.

Der Welt­was­ser­tag ist eine gute Gele­gen­heit auf die Rol­le und Bedeu­tung des Was­sers als Lebens­raum für unse­re hei­mi­schen Fisch­ar­ten und die damit ver­bun­de­ne Pro­ble­ma­tik des Fisch­ar­ten­schut­zes auf­merk­sam zu machen. Die Gewäs­ser­le­bens­räu­me sind viel­fäl­tig gefähr­det, die hei­mi­schen Fisch­ar­ten sind die mit am stärk­sten gefähr­de­te Arten­grup­pe auf der Roten Liste in Bayern.

Durch­gän­gig­keit der hei­mi­schen Gewäs­ser verbessern

Nach der Euro­päi­schen Was­ser­rah­men­richt­li­nie sind nur 7 Pro­zent der deut­schen Flüs­se und Bäche in einem guten oder sehr guten öko­lo­gi­schen Zustand. So die ernüch­tern­de Fest­stel­lung der deut­schen UNESCO Kom­mis­si­on. Maß­geb­li­che Defi­zi­te herr­schen vor allem bei den Fisch­be­stän­den. Die­se Situa­ti­on zeigt sich auch in Ober­fran­ken. Nach wie vor haben alle Maß­nah­men, die die Durch­gän­gig­keit der hei­mi­schen Gewäs­ser ver­bes­sern und die Sedi­ment­ein­trä­ge ver­rin­gern, eine immense Bedeu­tung den Wert der hei­mi­schen Gewäs­ser zu erhal­ten. An vie­len Brenn­punk­ten in Ober­fran­ken lau­fen hier­zu bei­spiel­haft Projekte.

Nach­hal­ti­ge Bewirt­schaf­tung von Gewäs­sern und Einzugsgebieten 

Die Hit­ze­pe­ri­oden und die damit ver­bun­de­ne Was­ser­knapp­heit haben in den letz­ten Jah­ren zusätz­lich den Druck auf die hei­mi­schen Gewäs­ser erhöht. Für die Pro­duk­ti­on vie­ler land­wirt­schaft­li­cher Son­der­kul­tu­ren sind Was­ser­ent­nah­men mitt­ler­wei­le unum­gäng­lich. Hier braucht es nach­hal­ti­ge und ziel­füh­ren­de Kon­zep­te bzw. Alter­na­ti­ven, um den Lebens­raum der hei­mi­schen Fische nicht noch zusätz­lich zu beeinträchtigen.

Hei­mi­sche Fisch­ar­ten sind gefährdet

Von dem zuneh­men­den Druck auf die Gewäs­ser sind beson­ders die hei­mi­schen Kalt­was­ser­fisch­ar­ten gefähr­det. Bach­fo­rel­le, Äsche und Co. lie­ben es sau­er­stoff­reich und kühl in den Bächen. Für die Ver­meh­rung sind geeig­ne­te, unver­schlamm­te Kies­bän­ke not­wen­dig. So wun­dert es nicht, dass die­se Arten­grup­pe mitt­ler­wei­le zu den am stärk­sten gefähr­de­ten Fischen gehört. Durch das Aus­trock­nen gan­zer Bäche in den letz­ten Jah­ren in Ober­fran­ken sind teil­wei­se nicht nur die dor­ti­gen Fisch­be­stän­de, son­dern auch der zum Teil hei­mi­sche Edel- und Stein­krebs ver­schwun­den. Von unschätz­ba­rem Wert ist hier­bei die Arbeit der Fische­rei­be­rech­tig­ten und Bewirt­schaf­ter, die sich die­ser gefähr­de­ten Arten im Spe­zi­el­len annehmen.

Lehr­an­stalt für Fische­rei in Auf­seß – Zen­trum für Artenhilfsprogramme 

Um die hei­mi­schen Fisch­be­stän­de der gefähr­de­ten Bach­fo­rel­le und Äsche zu stüt­zen, züch­tet der Bezirk Ober­fran­ken in sei­ner Lehr­an­stalt für Fische­rei in Auf­seß seit Jah­ren die bei­den Arten spe­zi­ell für das Main­sy­stem. In enger Koope­ra­ti­on mit dem Fische­rei­ver­band wer­den jedes Jahr tau­sen­de von Jung­fi­schen zu Stüt­zung der Bestän­de in geeig­ne­te hei­mi­sche Gewäs­ser aus­ge­setzt. Die­se Arten­hilfs­pro­gram­me sind ein wich­ti­ger Bei­trag zum Erhalt die­ser gefähr­de­ten Fischarten.