Ebrach: BUND Natur­schutz und Freun­des­kreis zum Tag des Wal­des am 21.3.21

Dicke Baeume gefaellt nicht geschuetzt_Ralf Straussberger_2021

Dicke Baeu­me wer­den gefaellt nicht geschuetzt_​Ralf Straussberger_2021

BN for­dert Ein­schlags­stopp im Natio­nal­park ‑Such­raum Steigerwald
Für Scho­nung und Sta­bi­li­sie­rung von Wald und Boden

Intak­te Buchen­wald­öko­sy­ste­me sind nicht nur wich­tig für die Arten­viel­falt, son­dern auch für den Was­ser­haus­halt und die Land­schafts­küh­lung. Buchen­wäl­der reagie­ren oft emp­find­lich auf stär­ke­re Auf­lich­tun­gen durch die Baum­fäl­lun­gen. Stu­di­en zei­gen, dass Buchen in unbe­wirt­schaf­te­ten Wäl­dern weni­ger trocken­heits­emp­find­lich sind als in bewirt­schaf­te­ten. Der Effekt ist umso aus­ge­präg­ter, je län­ger die Wäl­der nicht mehr bewirt­schaf­tet sind. 

„Wir bedau­ern es, dass der Forst­be­trieb Ebrach offen­bar auf­grund betrieb­li­cher Vor­ga­ben so viel Holz ein­schla­gen muss“, so Ralf Strauß­ber­ger, Geschäfts­führer des Freun­des­krei­ses Natio­nal­park Stei­ger­wald. „Dies führt auch zu kri­ti­schen Auf­lich­tun­gen und zu Fäl­lun­gen vie­ler dicker Buchen“, kri­ti­siert Ulla Reck vom Freun­des­kreis. Zudem hin­ter­lässt der Holz­abtrans­port durch ton­nen­schwe­re Maschi­nen ver­dich­te­te Spur­ril­len in den Wald­bö­den, die zum schnel­len Was­ser­ab­fluss aus den Wäl­dern führen. 

Der Wald­bo­den ist der wich­tig­ste natür­li­che Koh­len­stoff­spei­cher in Deutsch­land, mit ins­ge­samt über 1.300 Mil­lio­nen Ton­nen. Um ihn zu schüt­zen, ist eine ste­ti­ge Wald­be­deckung wich­tig und Ver­wun­dun­gen des Bodens sind zu ver­mei­den. Der Freun­des­kreis und der BN for­dern des­halb einen Ein­schlags­stopp im Natio­nal­park-Such­raum, um die dort vor­han­de­nen Buchen­wäl­der nicht wei­ter zu desta­bi­li­sie­ren und die Wald­bö­den zu schonen. 

Durch Maschi­nen ver­dich­te­te Wald­we­ge wer­den zu Entwässerungsgräben

Die Staats­wäl­der sind nach eige­nen Vor­ga­ben regel­mä­ßig etwa alle 30 Meter von Rücke­gas­sen durch­zo­gen. Durch die schwe­ren Forst­ma­schi­nen ent­ste­hen im Forst­be­trieb Ebrach ein­ge­tief­te Rücke­gas­sen, die sich zu regel­rech­ten „Ent­wäs­se­rungs­grä­ben“ ent­wickeln kön­nen. Dadurch flie­ßen die Nie­der­schlä­ge, die die Wäl­der wegen der in der Kli­ma­kri­se zuneh­men­den Hit­ze und Dür­re eigent­lich so drin­gend benö­ti­gen, sehr schnell aus dem Wald ab. Sie kön­nen im schlimm­sten Fall „drau­ßen“ in nach­ge­la­ger­ten Ort­schaf­ten Hoch­was­ser verursachen.