Grü­ne Kreis­tags­frak­ti­on und MdB Lisa Badum: „Kli­ma­bi­lanz – so erreicht der Land­kreis Forch­heim sei­ne Kli­ma­zie­le nicht“

PV-Anla­ge muss end­lich auf neu­es Ämter­ge­bäu­de am Landratsamt

Anläss­lich des welt­wei­ten Kli­ma­ak­ti­ons­ta­ges am 19. März zie­hen die Kreis­tags­frak­ti­on der GRÜ­NEN und MdB Lisa Badum eine Kli­ma­bi­lanz für den Land­kreis Forch­heim. Ihr gemein­sa­mes Fazit: es braucht deut­lich mehr Umset­zungs­wil­len und Tempo.

Selbst auf den Ämter­ge­bäu­den fehlt Solarenergie

Solaranlage soll auf das Dach: Barbara Poneleit, Jakob Müller, Lisa Badum. © Jakob Müller

Solar­an­la­ge soll auf das Dach: Bar­ba­ra Poneleit, Jakob Mül­ler, Lisa Badum. © Jakob Müller

Kreis­rat und Kli­ma­aus­schuss­mit­glied Jakob Mül­ler ist nicht zufrie­den: „Der Land­kreis mit dem Land­rat an der Spit­ze ist seit Jah­ren im Kli­ma-Win­ter­schlaf und es braucht wei­ter mas­si­ven Druck von uns Grü­nen und aus der Bevöl­ke­rung damit end­lich etwas pas­siert. Sym­pto­ma­tisch dafür ist das Ämter­ge­bäu­de. Das Land­rats­amt hat es immer noch nicht geschafft, eine PV-Anla­ge dar­auf zu instal­lie­ren, obwohl wir das schon vor Mona­ten beschlos­sen haben. In dem Tem­po wer­den wir die Ener­gie­wen­de nicht schaffen!“

„Es bleibt viel zu tun, und das mit einem deut­lich erhöh­ten Tem­po“, betont die stell­ver­tre­ten­de Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de und MdB Lisa Badum. Sie kan­di­diert erneut für den Bun­des­tag, damit auch von dort end­lich der nöti­ge Game-Chan­ge ein­ge­lei­tet wird. „Das ist das Kli­ma­wahl­jahr und der Bund muss den Aus­bau erneu­er­ba­rer Ener­gien for­cie­ren, bei­spiels­wei­se mit einer Solar­pflicht für Neu­bau­ten und Dach­sa­nie­run­gen, mehr Spiel­raum für Gemein­den für Ver­kehrs­be­ru­hi­gung und einem Stra­ßen­baum­ora­to­ri­um. Es gibt viel Poten­zi­al für Bevöl­ke­rung und Wirt­schaft mit einer ech­ten Energiewende!“

Grü­ne for­dern sofor­ti­ge Energie,-Bau- und Verkehrswende

Die Frak­ti­on sieht zwar ein begin­nen­des Umden­ken, for­dert aber deut­lich mehr Tem­po und Hand­lun­gen. „Seit unse­ren Vor­stö­ßen bei den Kli­mach­ecks und der Auf­stockung des Kli­ma­schutz­ma­nage­ments ist das The­ma im Kreis­tag prä­sen­ter gewor­den“, so der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Mat­thi­as Striebich.

Doch die Wind­kraft spielt im Land­kreis nahe­zu kei­ne Rol­le. Das ein­zi­ge Wind­rad wird mitt­ler­wei­le nicht mehr geför­dert und des­halb droht der bal­di­ge Abriss der Anla­ge. Der Anteil erneu­er­ba­rer Ener­gien im Strom­mix ist daher nied­ri­ger als im deut­schen Durch­schnitt. „Es kann nicht sein, dass der Wei­ter­be­trieb des ein­zi­gen Wind­rads im Land­kreis Forch­heim gefähr­det ist. Es muss wei­ter­lau­fen und der wei­te­re Aus­bau von Wind­kraft bei uns vor Ort ist nötig “, so Kreis­rat Müller.

Im Bau­sek­tor, der einen gro­ßen Anteil der Treib­haus­gas­emis­sio­nen ver­ur­sacht, man­gelt es im Land­rats­amt bis­her an Initia­ti­ven. Kreis­rat Karl Wald­mann for­dert hier, dass der Land­kreis als gutes Bei­spiel vor­an­geht und hohe Ener­gie­stan­dards in den eige­nen Gebäu­den zugrun­de legt. In der Ver­gan­gen­heit wur­de beim Neu­bau des Land­rats­am­tes ein kom­plett ener­ge­tisch sanier­ter Sit­zungs­saal abge­ris­sen und statt­des­sen wur­de beim Neu­bau nicht ein­mal der moder­ne KfW-55-Stan­dard, wie etwa beim neu­en Land­rats­amt in Erlan­gen, berücksichtigt.

„Bei der Mobi­li­täts­wen­de müs­sen wir drin­gend unse­re öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel stär­ken. Dafür braucht es grund­le­gen­de Ver­bes­se­run­gen“, so Strie­bich. Er weist dar­auf hin, dass die Grü­nen im Mobi­li­täts­aus­schuss bereits eine Stu­die zu einem neu­en Mobi­li­täts­kon­zept ange­sto­ßen haben. „Eine Stu­die ist aber nur der erste Schritt, ent­schei­dend ist die Umset­zung,“ betont Striebich.