MdL Ursu­la Sowa: „Fünf Ver­kehrs-Ver­bün­de für ganz Bay­ern – nur ein Ver­bund für Oberfranken“

Ursula Sowa
Ursula Sowa

Land­tags-Grü­ne beschlie­ßen Posi­ti­ons­pa­pier „Bus und Bahn ein­fach machen“

Die Grü­nen im Baye­ri­schen Land­tag haben ein detail­lier­tes Kon­zept für flä­chen­decken­de Ver­kehrs­ver­bün­de in Bay­ern beschlos­sen. Kern­punkt ist eine Neu­struk­tu­rie­rung: In Zukunft soll es in Bay­ern nur noch fünf Ver­bün­de geben, die sich weit­ge­hend an den Bezirks­gren­zen ori­en­tie­ren. Zudem soll sich der Frei­staat sehr viel stär­ker finan­zi­ell enga­gie­ren, um die Ver­bün­de dau­er­haft zu fördern.

„Der baye­ri­sche Nah­ver­kehr gleicht der­zeit einem Flickerl­tep­pich“, die grü­ne Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Ursu­la Sowa aus Bam­berg. Der Zustand ist in wei­ten Tei­len Bay­erns nicht ansatz­wei­se geeig­net, die Ver­kehrs­wen­de zu unter­stüt­zen. Wei­te Tei­le Bay­erns haben kei­nen voll­wer­ti­gen Ver­kehrs­ver­bund mit Bus, Tram, U‑Bahn und Bahn bezie­hungs­wei­se On-Demand- und Sharing-Angeboten.

„Die Mobi­li­täts­wen­de ist eine der Grund­vor­aus­set­zun­gen für effek­ti­ven Kli­ma­schutz. Für zukunfts­fä­hi­ge Mobi­li­tät brau­chen wir ein Netz aus Bus, Bahn, Fahr­rad- und Fuß­we­gen, das allen Men­schen bequem und ein­fach Mobi­li­tät auch ohne eige­nes Auto ermög­licht. Dafür brau­chen wir auch in unse­rer Regi­on fle­xi­ble Über­gangs­zo­nen und attrak­ti­ven Ticket­an­ge­bo­ten, um maxi­ma­le Fle­xi­bi­li­tät zu schaf­fen und um pro­blem­los in benach­bar­te Ver­bün­de zu pen­deln. Denn das ist nicht nur öko­lo­gisch, son­dern auch sozi­al, und ermög­licht gesell­schaft­li­che Teil­ha­be für alle. Wir wol­len, dass die­se Vor­tei­le nicht nur Men­schen in Groß­städ­ten genie­ßen kön­nen, son­dern auch auf dem Land“, sagt Ursu­la Sowa, MdL.

„Eine wich­ti­ge Basis für die ver­stärk­te Nut­zung der Öffent­li­chen ist, dass man sich in ganz Bay­ern nach dem Prin­zip ‚eine Fahr­kar­te‘ bewe­gen kann: Egal wel­che Ver­kehrs­mit­tel man auf dem Weg von A nach B nut­zen möch­te, es gilt das­sel­be Ticket. Auch in allen Zügen des Nah­ver­kehrs. Nur mit einem ein­fach nutz­ba­ren System und gutem Ange­bot stei­gen mehr Men­schen um vom Auto zu Bus und Bahn. Mit fünf gro­ßen, lei­stungs­fä­hi­gen Ver­kehrs­ver­bün­den, flä­chen­deckend in ganz Bay­ern, schüt­zen wir das Kli­ma und unter­stüt­zen die Ver­kehrs­wen­de“, ergänzt Dr. Mar­kus Büch­ler, MdL, Spre­cher für Mobi­li­tät der Landtags-Grünen.

Der­zeit exi­stie­ren in Bay­ern ins­ge­samt zwölf voll­wer­ti­ge Ver­bün­de, die höchst unter­schied­lich struk­tu­riert und bedeut­sam sind. Wei­ter gibt es 25 Ver­kehrs­ver­bün­de ohne Inte­gra­ti­on von Bahn­tickets, acht Ver­bün­de nur für Fahr­plan­ko­or­di­nie­rung, man­che Land­krei­se blei­ben ganz ohne Ver­bund. Ins­ge­samt besteht ein Dschun­gel an Tari­fen, Struk­tu­ren und Ange­bo­ten, der das Fah­ren mit öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln oft unat­trak­tiv macht.

Ursu­la Sowa, MdL: „Dar­über hin­aus lässt die Staats­re­gie­rung die Kom­mu­nen – wie so oft – finan­zi­ell im Regen ste­hen. Ein Land­kreis, einem bestehen­den Ver­kehrs­ver­bund bei­tre­ten will, muss dafür hohe Beträ­ge zah­len. Hier muss der Frei­staat koor­di­nie­ren und kofinanzieren.“

Anla­ge: Posi­ti­ons­pa­pier mit detail­lier­ten regio­na­len Vor­schlä­gen (PDF-Datei, 500KB)