Blick über den Zaun: Digi­ta­ler Run­der Tisch zum Wolf im Nürn­ber­ger Land

Thorsten Glauber

Thor­sten Glauber

In einer Video­kon­fe­renz hat sich heu­te Bay­erns Umwelt­mi­ni­ster Thor­sten Glau­ber mit Ver­ant­wort­li­chen aus der Regi­on Nürn­ber­ger Land zum The­ma Wolf aus­ge­tauscht – allen vor­an mit Land­rat Armin Kro­der, dem Bür­ger­mei­ster von Neu­haus a.d. Peg­nitz, Josef Sprin­ger, und dem Regie­rungs­prä­si­den­ten von Mit­tel­fran­ken, Dr. Tho­mas Bau­er. Glau­ber beton­te im Nach­gang dazu: „Es war ein gutes und offe­nes Gespräch. Beim Umgang mit dem Wolf ist klar: Die Sicher­heit der Men­schen steht an erster Stel­le. Wir müs­sen in der Regi­on den Blick aber auch auf die Wei­de­tier­hal­tung rich­ten. Mein Dank gilt den Wei­de­tier­hal­tern und den Ver­ant­wort­li­chen vor Ort für ihr beson­ne­nes Ver­hal­ten. Wir las­sen die Ver­ant­wort­li­chen und die Bevöl­ke­rung in der Regi­on Vel­den­stei­ner Forst nicht allei­ne. Wir küm­mern uns um die Belan­ge der Wei­de­tier­hal­ter. Dazu gehen wir gemein­sam mit dem Lan­des­amt für Umwelt und den Regie­run­gen vor.“ Ins­be­son­de­re wer­den die Bevöl­ke­rung über Ver­hal­tens­re­geln in Bezug auf den Wolf infor­miert, die Wei­de­tier­hal­ter bei Her­den­schutz­maß­nah­men unter­stützt und das Moni­to­ring inten­si­viert. Hier­für stärkt das Umwelt­mi­ni­ste­ri­um das loka­le Wild­tier­ma­nage­ment mit der Finan­zie­rung eines drei­jäh­ri­gen Pro­jekts an der Regie­rung von Mit­tel­fran­ken. 140.000 Euro ste­hen dafür zur Verfügung.

Anlass für das Gespräch war eine Wolfs­sich­tung in Neu­stadt a.d. Peg­nitz im Febru­ar. Seit­dem kam es im Umgriff des Vel­den­stei­ner Forsts zu kon­kre­ten Wolfs­ris­sen an Nutz­tie­ren, vor allem Gehe­ge­wild. „Der Schutz der Her­den ist das Kern­ele­ment. Ich appel­lie­re an die Wei­de­tier­hal­ter, von dem För­der­pro­gramm des Frei­staats für Her­den­schutz­maß­nah­men Gebrauch zu machen. Wolfs­ris­se an Wei­de­tie­ren sol­len best­mög­lich ver­hin­dert wer­den. Dazu sind gute Her­den­schutz­maß­nah­men vor Ort erfor­der­lich. Gemein­sam mit den betrof­fe­nen Regie­run­gen und den Land­wirt­schafts­äm­tern wird das Bera­tungs­an­ge­bot noch wei­ter ver­bes­sert. Im Umgriff des Vel­den­stei­ner Forsts wur­den bereits Ad-hoc-Maß­nah­men ergrif­fen. Dazu zählt bei­spiels­wei­se die voll­stän­di­ge Erfas­sung von Tier­hal­tun­gen im Frei­en und eine Auf­klä­rung der Bevöl­ke­rung“, so Glau­ber. Außer­dem bringt das Lan­des­amt für Umwelt für drin­gen­de Fäl­le mobi­le Schutz­zäu­ne in der Regi­on zum Ein­satz. Sofort­maß­nah­men zum Her­den­schutz wie Nach­rü­stung der Zäu­ne der betrof­fe­nen Gehe­ge wur­den bereits umgesetzt.

Her­den­schutz ist immer die erste zu ergrei­fen­de Maß­nah­me. Her­den­schutz­maß­nah­men kön­nen mit bis zu 100 Pro­zent der Kosten geför­dert wer­den. Damit zumin­dest wirt­schaft­li­che Schä­den nicht ent­ste­hen, wer­den Schä­den durch Wolfs­ris­se voll­um­fäng­lich aus­ge­gli­chen. Die Rechts­la­ge beim Wolf ist klar. Die Län­der haben kei­ne Mög­lich­keit, selbst von den stren­gen Schutz­vor­ga­ben der EU und des Bun­des abzuweichen.