bay­ern­ha­fen Bam­berg hält auch im Kri­sen-Jahr die Stellung

Auch Garagen der Fa. ZAPF wurden aufs Binnenschiff umgeschlagen © bayernhafen Bamberg
Auch Garagen der Fa. ZAPF wurden aufs Binnenschiff umgeschlagen © bayernhafen Bamberg

Geschäfts­jahr 2020: 467.060 t Güter­um­schlag per Bin­nen­schiff und Bahn; eige­ne Inve­sti­tio­nen von rund 0,7 Mio. Euro

Der bay­ern­ha­fen Bam­berg bün­delt ver­schie­de­ne Güter und ver­la­gert Lang­strecken­ver­keh­re weg von der Stra­ße auf die bei­den umwelt­freund­li­che­ren Ver­kehrs­trä­ger Bin­nen­schiff und Bahn. Auch und gera­de in Kri­sen­zei­ten müs­sen Güter des täg­li­chen Bedarfs ver­läss­lich zu uns und die Pro­duk­te baye­ri­scher Unter­neh­men zu ihren Kun­den kom­men. So schlug der bay­ern­ha­fen Bam­berg im Geschäfts­jahr 2020 per Schiff und Bahn 467.060 t um – nahe­zu 80 % des Vor­jah­res. Dies ent­spricht über 27.000 ein­ge­spar­ten Lkw-Fahr­ten pro Jahr.

Der Güter­um­schlag per Schiff lag 2020 im bay­ern­ha­fen Bam­berg nahe­zu auf Vor­jah­res­ni­veau: Die 237.187 t Schiffs­um­schlag im Jahr 2020 bedeu­ten einen gerin­gen Rück­gang von 1,35 % im Ver­gleich mit den 240.422 t aus dem Geschäfts­jahr 2019.

Den größ­ten Anteil an der Schiffs­ton­na­ge mach­ten Fut­ter­mit­tel, land-/ forst­wirt­schaft­li­che Erzeug­nis­se sowie Stei­ne und Erden aus. Der Bahn­um­schlag ging im bay­ern­ha­fen Bam­berg um ein Drit­tel zurück und sank 2020 um 114.851 t auf 229.873 t. Maß­geb­lich dafür ist ins­be­son­de­re der star­ke Rück­gang bei den Mine­ral­öl­pro­duk­ten. Per Bahn wur­den vor allem Con­tai­ner sowie Eisen- und Stahl­ab­fäl­le umgeschlagen.

Anja Bokeloh, Leiterin Technik und Betrieb. Foto: bayernhafen / Torsten Karpf

Anja Bokel­oh, Lei­te­rin Tech­nik und Betrieb. Foto: bay­ern­ha­fen / Tor­sten Karpf

„Dass Güter ihr Ziel errei­chen, ist das A und O unse­rer Gesell­schaft“, sagt Anja Bokel­oh, Lei­te­rin Tech­nik und Betrieb im bay­ern­ha­fen Bam­berg, „auch und gera­de in die­sen Zei­ten lief der Hafen­be­trieb ver­läss­lich, und die im bay­ern­ha­fen Bam­berg ange­sie­del­ten Unter­neh­men stel­len jeden Tag funk­tio­nie­ren­de Lie­fer­ket­ten bei Gütern des täg­li­chen Bedarfs sicher.“ Neben Bam­berg gehö­ren zu bay­ern­ha­fen die Stand­or­te Aschaf­fen­burg, Nürn­berg, Roth, Regens­burg und Pas­sau. Mit sei­ner Schnitt­stel­len-Kom­pe­tenz ist bay­ern­ha­fen auch in Kri­sen­zei­ten ein Garant der Ver­kehrs­ver­la­ge­rung. Denn, weil an den Stand­or­ten die Ver­kehrs­trä­ger effi­zi­ent ver­knüpft wer­den, ent­schei­den sich Unter­neh­men dafür, Bahn und Bin­nen­schiff auf der Lang­strecke als Alter­na­ti­ve zum Lkw ein­zu­set­zen. So trägt bay­ern­ha­fen wesent­lich dazu bei, dass Ver­kehrs­trä­ger nach ihren Stär­ken ein­ge­setzt wer­den. Dies ent­la­stet die Stra­ßen und spart CO2 ein.

Kom­bi­nier­ter Ver­kehr hält 93% des Umschlags gegen­über dem Vorjahr

Im Kom­bi­nier­ten Ver­kehr wer­den min­de­stens zwei Ver­kehrs­trä­ger ver­knüpft, in aller Regel der Inter­mo­dal­zug für die Lang­strecke, den soge­nann­ten „Haupt­lauf“, dann der Lkw für die Anlie­fe­rung zum Con­tai­ner­ter­mi­nal (Vor­lauf) und die Lie­fe­rung zum Kun­den (Nach­lauf). Das Trans­port­me­di­um bleibt dabei gleich: Im Kom­bi­nier­ten Ver­kehr kom­men Con­tai­ner, Wech­sel­brücken und Sat­tel­auf­lie­ger zum Ein­satz. Der Con­tai­ner kommt für den Import von Vor­pro­duk­ten, Kom­po­nen­ten und Han­dels­gü­tern eben­so zum Ein­satz wie für den Export regio­na­ler Pro­duk­te. Er ist DAS Sym­bol für den Welt­han­del und die Ver­knüp­fung Bay­erns mit Asi­en, Nord- und Süd­ame­ri­ka und der gan­zen Welt. Das Con­tai­ner­ter­mi­nal im bay­ern­ha­fen Bam­berg erreich­te 2020 trotz des Kri­sen­jahrs immer noch über 93 % des Umschlag­vo­lu­mens aus dem Jahr 2019 und schlug ins­ge­samt 29.797 TEU (twen­ty foot equi­va­lent unit – 1 TEU ent­spricht einem 20-Fuß- Con­tai­ner) vom Lkw auf die Bahn bzw. von der Bahn auf den Lkw um.

Hafen-Infra­struk­tur wird optimiert

bay­ern­ha­fen setz­te auch 2020 das hohe Inve­sti­ti­ons­ni­veau der Vor­jah­re fort und stieß im bay­ern­ha­fen Bam­berg Inve­sti­tio­nen in sei­ne Hafen­in­fra­struk­tur von rund 0,7 Mio. Euro an.

Dazu gehö­ren vor allem Instand­hal­tungs­maß­nah­men der Bahn­in­fra­struk­tur. 2021 ste­hen im bay­ern­ha­fen Bam­berg der schwer­gut­fä­hi­ge Aus­bau von Kai 3 sowie die land­sei­ti­ge Strom­ver­sor­gung für Kreuz­fahrt­schif­fe an.

Neu­an­sied­lun­gen im bay­ern­ha­fen Bamberg

Auch Unter­neh­men inve­stie­ren in ihren Stand­ort im bay­ern­ha­fen Bam­berg: So berei­tet der­zeit die Bio­syn­tec GmbH im bay­ern­ha­fen Bam­berg eine Anla­ge für den Han­del und die Lage­rung von Bio­die­sel und Hydrier­ten Pflan­zen­ölen (HVO) vor.

Beson­de­re Umschlags­gü­ter im bay­ern­ha­fen Bamberg

Neben Maschi­nen, Holz und Stahl­bau­tei­len für Wind­kraft­an­la­gen wur­den 2020 im bay­ern­ha­fen Bam­berg erneut Gara­gen der Fa. ZAPF aufs Bin­nen­schiff umge­schla­gen: dies­mal ins­ge­samt 86 jeweils 13 bis 14 t schwe­re Gara­gen, die Mit­te Novem­ber aus Bay­reuth per Lkw zum bay­ern­ha­fen Bam­berg kamen. Den Umschlag über­nahm die im bay­ern­ha­fen Bam­berg ansäs­si­ge Fir­ma Mer­kel Auto­kra­ne GmbH. Die Gara­gen „schwam­men“ dann sie­ben Tage über Main-Donau-Kanal, Main und Rhein zu ihrem Ziel­ort Utrecht in den Niederlanden.

Alexander Zeiger, Leiter Immobilienwirtschaft. Foto: bayernhafen / Torsten Karpf

Alex­an­der Zei­ger, Lei­ter Immo­bi­li­en­wirt­schaft. Foto: bay­ern­ha­fen / Tor­sten Karpf

„Als Stand­ort-Archi­tekt schafft bay­ern­ha­fen die Vor­aus­set­zun­gen für die Ansied­lung logi­stik­in­ten­si­ver Unter­neh­men in unmit­tel­ba­rer Nähe zu Bahn und Was­ser­stra­ße“, so Alex­an­der Zei­ger, Lei­ter Immo­bi­li­en­wirt­schaft im bay­ern­ha­fen Bam­berg, „wir bün­deln Güter für unse­re Kun­den und ermög­li­chen so als regio­na­le Dreh­schei­be die Nut­zung der umwelt­freund­li­che­ren Ver­kehrs­trä­ger Bin­nen­schiff und Bahn. Auch der Arten­schutz ist uns sehr wich­tig – so set­zen wir für unse­re Grün­flä­chen Zie­gen und Scha­fe als tie­ri­sche Rasen­mä­her ein.“

Anle­ge­stel­le für Kreuz­fahrt­schif­fe in 2020 nur wenig genutzt

Wegen der Beschrän­kun­gen für den Tou­ris­mus leg­ten 2020 nur 64 Fluss­kreuz­fahrt­schif­fe im bay­ern­ha­fen Bam­berg an, auch für 2021 ist mit einem im Ver­gleich zu den Vor­jah­ren deut­lich gerin­ge­ren Auf­kom­men der wei­ßen Flot­te zu rech­nen (2019: 831 Kreuz­fahrt­schif­fe). „Wir ste­hen mit unse­rer Anle­ge­stel­le und einem neu­en Bus­park­platz parat, wenn es wie­der los­geht“, sagt Alex­an­der Zei­ger, ”zudem nut­zen wir die Zeit, um 2021 die land­sei­ti­ge Strom­ver­sor­gung auszubauen.“

Der bay­ern­ha­fen Bam­berg im Geschäfts­jahr 2020

Zah­len, Daten, Fak­ten im Überblick

  • Hafen­an­la­gen: gesam­te Hafen­flä­che: ca. 96 ha, davon 51 ha Ansiedlungsfläche
  • 2 Hafen­becken, 1.900 m Kaianlagen
  • Bahn­an­la­gen: 8,5 km Gleisnetz
  • Umschlag­an­la­gen: lei­stungs­fä­hi­ge schie­nen­ge­bun­de­ne und mobi­le Kran­an­la­gen und
  • Umschlag­ge­rä­te, Ter­mi­nal für den Kom­bi­nier­ten Ver­kehr, Schwergutumschlagplatz
  • Güter­um­schlag 2020: 467.060 t kumu­lier­ter Schiffs- und Bahngüterumschlag
  • Trans­port­lei­stung Bin­nen­schiff 2020: 146,9 Mio. tkm
    (Im Güter­ver­kehr wird die Trans­port­lei­stung eines Ver­kehrs­trä­gers in Ton­nen­ki­lo­me­ter (tkm) gezählt. Die trans­por­tier­ten Mas­sen (t) wer­den mit der dabei zurück­ge­leg­ten Weg­strecke (km) multipliziert)
  • Inter­mo­da­ler Umschlag 2020: unbe­glei­te­ter Kom­bi­nier­ter Ver­kehr (Con­tai­ner, Sat­tel­auf­lie­ger und Wech­sel­brücken): 29.797 TEU per Bahn (TEU = twen­ty foot equi­va­lent unit – 1 TEU ent­spricht einem 20-Fuß-Container)
  • Fluss­kreuz­schiff­fahrt 2020: 64 Schiffe
  • Wirt­schafts­kraft: rund 70 ange­sie­del­te Unter­neh­men mit etwa 1.800 Mitarbeitern
  • Stand­ort: Ver­kehrs­kno­ten am Main-Donau-Kanal, an der A 73 und A 70, Anschluss an das euro­päi­sche Schienennetz
  • Mit­ar­bei­ter: 15
  • Betrei­ber: Bay­ern­ha­fen GmbH & Co. KG

bay­ern­ha­fen Bamberg

Der bay­ern­ha­fen Bam­berg ist Dreh­schei­be für den Güter­ver­kehr in der Regi­on Ober­fran­ken. Der Hafen lei­stet einen wesent­li­chen Bei­trag für die Ver­sor­gung der Unter­neh­men und Bür­ger und bie­tet den regio­na­len Erzeug­nis­sen den Zugang zu den inter­na­tio­na­len Trans­port­ket­ten und Märk­ten. Das Hafen­ge­län­de umfasst 96 Hekt­ar, das ent­spricht einer Flä­che von rund 135 Fuß­ball­fel­dern. 70 Fir­men mit rund 1.800 Arbeits­plät­zen sind im Hafen angesiedelt.

Zu bay­ern­ha­fen gehö­ren die sechs Stand­or­te Aschaf­fen­burg, Bam­berg, Nürn­berg, Roth, Regens­burg und Pas­sau – Dreh­schei­ben für den welt­wei­ten Waren­aus­tausch, die die Ver­kehrs­we­ge Was­ser, Schie­ne und Stra­ße effi­zi­ent ver­knüp­fen. 2020 wur­den 8,75 Mio. t Güter per Schiff und Bahn umge­schla­gen. bay­ern­ha­fen agiert als Stand­ort-Archi­tekt, der in Infra­struk­tur inve­stiert und unter­neh­mens- und standort­über­grei­fend zusam­men mit den Hafen­an­sied­lern neue Wert­schöp­fungs­po­ten­zia­le erschließt.

800 ha Gesamt­ha­fen­flä­che und über 400 ansäs­si­ge Unter­neh­men mit mehr als 13.000 Beschäf­tig­ten machen bay­ern­ha­fen zu einem der lei­stungs­stärk­sten Logi­stik-Netz­wer­ke in Euro­pa. Betrei­ber der Stand­or­te Aschaf­fen­burg, Bam­berg, Regens­burg und Pas­sau ist die Bay­ern­ha­fen GmbH & Co. KG.

Geschäfts­füh­rer ist Joa­chim Zim­mer­mann. Die Stand­or­te Nürn­berg und Roth wer­den von der Hafen Nürn­berg-Roth GmbH betrie­ben, an der die Bay­ern­ha­fen GmbH & Co. KG mit 80 Pro­zent, die Stadt Nürn­berg mit 19 Pro­zent und die Stadt Roth mit einem Pro­zent betei­ligt sind.