Aus der Forch­hei­mer Leser­post: „Offe­ner Brief an Bür­ger­mei­ste­rin Annet­te Prechtel“

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Lie­be Annet­te Prechtel,

was ist denn bei euch Forch­hei­mer Grü­nen los? Seid ihr noch grün, oder geht es lang­sam in Rich­tung schwarz? Bei­spiel gefällig?

Die Stadt Forch­heim hat in die­sem Jahr die kom­for­ta­ble finan­zi­el­le Situa­ti­on, dass sie sich ver­stärkt um den Kli­ma­schutz küm­mern kann. Anfang Febru­ar wur­de ein Antrag in den Pla­nungs- und Umwelt­aus­schuss ein­ge­bracht, einen Kli­ma­schutz­ma­na­ger ein­zu­stel­len, ein Kli­ma­schutz­kon­zept zu erar­bei­ten, einen Kli­ma­schutz­fond i.H.v. 500.000 Euro ein­zu­rich­ten und in die­sem Jahr zumin­dest zwei städ­ti­sche Gebäu­de mit Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen auszustatten.

Und was macht ihr und eini­ge ande­re Frak­tio­nen im Stadt­rat? Ihr stimmt den ersten bei­den Punk­ten zu und lehnt die letz­ten bei­den Punk­te ab. War­um? Bis wir einen Kli­ma­schutz­ma­na­ger haben und das Kon­zept fer­tig ist, gehen die näch­sten 18 Mona­te ins Land. Den Fond und die Pho­to­vol­ta­ik hät­ten wir jetzt haben kön­nen. Der Kli­ma­wan­del war­tet nicht und glaubt ihr denn wirk­lich, dass ein Kli­ma­schutz­kon­zept von sol­chen Anla­gen abra­ten wür­de? Also war­um war­ten? Oder unter­werft ihr euch bei den Abstim­mun­gen eurer infor­mel­len Alli­anz mit den schwar­zen Kolleg*innen?

Die Grü­nen im Stadt­rat von Buben­reuth sind da wei­ter: Sie for­dern einen Kli­ma­schutz­fonds i.H.v 400.000 Euro und das im wesent­lich klei­ne­ren Buben­reuth. Da geht etwas vor­wärts, in Forch­heim anschei­nend nicht.

In dei­nem Wahl­pro­gramm zur Wahl 2020 steht unter Punkt 5: „Kli­ma­schutz jetzt!“. Heu­te hört es sich eher so an: „Kli­ma­schutz nicht jetzt sofort, viel­leicht irgend­wann mal“.

Aber irgend­wie passt das ja ins Bild. Ihr woll­tet schon in den letz­ten Jah­ren kei­ne Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge auf dem Park­platz des Königs­ba­des, ihr woll­tet kli­ma­schäd­li­che Pla­stik­wahl­pla­ka­te nicht ver­bie­ten und vie­les mehr. Was ist denn an euch eigent­lich noch grün?

Und dann ket­tet ihr euch an Bäu­me, deren Fäl­lung ihr vor­her zuge­stimmt habt und betrau­ert nach­träg­lich die­se Akti­on mit unsin­ni­gen Vor­wür­fen an die ehren­amt­li­che Feu­er­wehr. Ja geht’s denn eigent­lich noch?

Lie­be Annette,

du hebst ger­ne dei­ne Bemü­hun­gen zum Kli­ma­schutz her­vor und des­halb bit­te ich dich, dich auf das zurück zu besin­nen, was grü­ne Poli­tik sym­pa­thisch und zukunfts­be­zo­gen gemacht hat: Schnel­les Han­deln, unkon­ven­tio­nel­le Wege, ech­ter Kli­ma­schutz, jetzt!
Bit­te ver­giss das par­tei­po­li­ti­sche Geplän­kel Anträ­ge abzu­leh­nen, nur weil sie von der ande­ren Par­tei­en kommen.

Vie­len Dank und mit soli­da­ri­schen Grüßen
Micha­el Hartmann