Schü­le­rin­nen und Schü­ler vom SFZ der Uni­ver­si­tät Bay­reuth errin­gen Sil­ber und Bron­ze bei der Deut­schen Physikmeisterschaft

Campusrondell der Universität Bayreuth
Campusrondell der Universität Bayreuth. Foto: © UBT

Schü­le­rin­nen und Schü­ler vom TAO-Schü­ler­for­schungs­zen­trum (SFZ) der Uni­ver­si­tät Bay­reuth haben bei der Deut­schen Phy­sik­mei­ster­schaft, dem Ger­man Young Phy­si­cists‘ Tour­na­ment (GYPT), die Sil­ber­me­dail­le gewon­nen. Auch die Bron­ze­me­dail­le ging an ein Team des SFZ Bay­reuth. Das Sie­ger­team kommt in die­sem Jahr aus Hameln in Nie­der­sach­sen. Die End­run­de des Wett­be­werbs am 6. und 7. März 2021 konn­te pan­de­mie­be­dingt nur als vir­tu­el­le Ver­an­stal­tung aus­ge­tra­gen wer­den. 25 Teams aus dem gesam­ten Bun­des­ge­biet nah­men dar­an teil. Fast die Hälf­te der Teil­neh­men­den waren Schülerinnen.

Das Silberteam der Deutschen Physikmeisterschaft 2021 wurde vom TAO-Schülerforschungszentrum der Universität Bayreuth betreut: Tarek Becic vom Frankenwald-Gymnasium in Kronach, Emma Ingendorf und Michael Ott vom Augustinus-Gymnasium in Weiden. Bild: UBT.

Das Sil­ber­team der Deut­schen Phy­sik­mei­ster­schaft 2021 wur­de vom TAO-Schü­ler­for­schungs­zen­trum der Uni­ver­si­tät Bay­reuth betreut: Tarek Becic vom Fran­ken­wald-Gym­na­si­um in Kro­nach, Emma Ingen­dorf und Micha­el Ott vom Augu­sti­nus-Gym­na­si­um in Wei­den. Bild: UBT.

Das Team mit Tarik Becic vom Fran­ken­wald-Gym­na­si­um in Kro­nach sowie mit Emma Ingen­dorf und Micha­el Ott vom Augu­sti­nus-Gym­na­si­um in Wei­den wur­de Vize­mei­ster und erhielt die Sil­ber­me­dail­le. Das Team mit Micha­el Eckl, Seba­sti­an Heiss und Lin­da Thumf­art vom Augu­sti­nus-Gym­na­si­um in Wei­den gewann die Bron­ze­me­dail­le. Wie der Lei­ter der Deut­schen Phy­sik­mei­ster­schaft, Flo­ri­an Oster­mei­er aus Ulm, bei der Preis­ver­lei­hung erklär­te, über­zeug­ten die drei besten Teams durch ähn­lich her­aus­ra­gen­de Lei­stun­gen, wes­halb die Ent­schei­dung denk­bar knapp ausfiel.

Auch das Bronzeteam der Deutschen Physikmeisterschaft 2021 wurde am TAO-Schülerforschungszentrum der Universität Bayreuth auf den Wettbewerb vorbereitet: Michael Eckl, Linda Thumfart und Sebastian Heiss vom Augustinus-Gymnasium in Weiden. Bild: UBT.

Auch das Bron­ze­team der Deut­schen Phy­sik­mei­ster­schaft 2021 wur­de am TAO-Schü­ler­for­schungs­zen­trum der Uni­ver­si­tät Bay­reuth auf den Wett­be­werb vor­be­rei­tet: Micha­el Eckl, Lin­da Thumf­art und Seba­sti­an Heiss vom Augu­sti­nus-Gym­na­si­um in Wei­den. Bild: UBT.

„Bei der Deut­schen Phy­sik­mei­ster­schaft GYPT geht es ähn­lich zu wie bei einer inter­na­tio­na­len Wis­sen­schafts­ta­gung. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler prä­sen­tie­ren ihre For­schungs­er­geb­nis­se in eng­li­scher Spra­che, was in die­sem Jahr nur über das Inter­net mög­lich war. Danach müs­sen sie sich zahl­rei­chen kri­ti­schen Fra­gen stel­len – sowohl von kon­kur­rie­ren­den Teams als auch sei­tens der hoch­ka­rä­tig besetz­ten Jury, die auch für die Wer­tun­gen der Teams zustän­dig ist“, berich­tet Prof. Dr. Wal­ter Zim­mer­mann, Koor­di­na­tor des Schü­ler­for­schungs­zen­trums der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, das zur Tech­no­lo­gie­Al­li­anz­Ober­fran­ken (TAO) gehört.

Das näch­ste Ziel der deut­schen Top­schü­le­rin­nen und ‑schü­ler ist die Teil­nah­me an der inter­na­tio­na­len Phy­sik­welt­mei­ster­schaft IYPT, dem Inter­na­tio­nal Young Phy­si­cists‘ Tour­na­ment. Die­ser Wett­be­werb fin­det in die­sem Jahr vom 7. bis 14. Juli in Kuda­sai in Geor­gi­en statt. Das fünf­köp­fi­ge Natio­nal­team aus Deutsch­land wird Ende März im Anschluss an einen Work­shop in Ulm zusam­men­ge­stellt. Elf Schü­le­rin­nen und Schü­ler neh­men dar­an teil, vier von ihnen kom­men vom SFZ Bay­reuth. „Es ist wahr­schein­lich, dass Schü­le­rin­nen und Schü­ler vom SFZ Bay­reuth auch in die­sem Jahr wie­der für die Teil­nah­me an der Phy­sik-Welt­mei­ster­schaft nomi­niert wer­den. Wir sind das ein­zi­ge Schü­ler­for­schungs­zen­trum in Deutsch­land, das seit 2014 in unun­ter­bro­che­ner Fol­ge Schü­le­rin­nen und Schü­ler in das deut­sche Natio­nal­team ent­sandt hat“, sagt Zim­mer­mann und fügt hin­zu: „Der Gewinn der Sil­ber- und Bron­ze­me­dail­le in die­sem Jahr ist eine erneu­te Bestä­ti­gung unse­rer Nach­wuchs­för­de­rung und der guten Stu­di­en­at­mo­sphä­re am SFZ Bay­reuth. Die­ser Erfolg wäre nicht mög­lich gewe­sen ohne das gro­ße Enga­ge­ment der ‚Wett­be­werbs­trai­ner‘ an unse­rem SFZ. Berin Becic, Fre­de­rik Gareis, Seba­sti­an Friedl und Sime­on Völ­kel, die frü­her selbst bei natio­na­len und inter­na­tio­na­len Phy­sik­wett­be­wer­ben erfolg­reich waren, haben die dies­jäh­ri­gen Team­mit­glie­der her­vor­ra­gend vor­be­rei­tet und motiviert.“

Wett­be­werbs­lei­ter Flo­ri­an Oster­mei­er frag­te bei der Eröff­nung des GYPT nach der Haupt­mo­ti­va­ti­on für eine Teil­nah­me. Als der mit gro­ßem Abstand wich­tig­ste Grund stell­te sich der Wunsch der Schü­le­rin­nen und Schü­ler her­aus, sich mit ande­ren, eben­so for­schungs­be­gei­ster­ten jun­gen Leu­ten zu tref­fen, sich aus­zu­tau­schen und zu mes­sen. „Die­se Grund­hal­tung ist eine sehr gute Basis für die zukünf­ti­ge Gene­ra­ti­on von For­sche­rin­nen und For­schern, die man nicht genug för­dern kann. Auch zukünf­ti­ge Erfol­ge baye­ri­scher For­schungs­in­itia­ti­ven sind auf die­sen Nach­wuchs ange­wie­sen“, so Zim­mer­mann. Der Bay­reu­ther Phy­si­ker und SFZ-Koor­di­na­tor ver­weist auf die hoch­ka­rä­ti­ge und inter­na­tio­nal aus­strah­len­de Talent­för­de­rung durch die Deut­sche Phy­si­ka­li­sche Gesell­schaft sowie durch die die Wil­helm und Else Heraeus Stif­tung. „Es wäre zu begrü­ßen, wenn der Frei­staat Bay­ern die bun­des­wei­te Bay­reu­ther Spit­zen­po­si­ti­on jun­ger Phy­sik­ta­len­te auch sei­ner­seits durch eine ent­spre­chen­de För­de­rung beim Über­gang von der Schu­le zur Uni­ver­si­tät stär­ken wür­de“, sagt Zimmermann.

Das The­ma des Sil­ber­teams vom SFZ Bay­reuth: ein „Ent­schei­dungs­pro­blem“ aus der Physik

Das Bay­reu­ther Vize­mei­ster-Team befass­te sich mit einem grund­le­gen­den Phä­no­men in der Natur. Es ist in der Phy­sik als „spon­ta­ne Sym­me­trie­bre­chung“ bekannt und ent­spricht einer Ent­schei­dung zwi­schen Mög­lich­kei­ten. Team­spre­cher Micha­el Ott berich­te­te über Expe­ri­men­te und theo­re­ti­sche Über­le­gun­gen zu der fol­gen­den Ver­suchs­an­ord­nung: Ein auf­recht ste­hen­der Ring wird um eine senk­rech­te Ach­se gedreht. An sei­ner Innen­sei­te befin­det sich eine Rin­ne, an deren tief­stem Punkt eine Kugel liegt. Die Fra­ge ist nun, ab wel­cher Dreh­ge­schwin­dig­keit des Rin­ges sich die Kugel zum Ver­las­sen ihrer Ruhe­po­si­ti­on nach links oder nach rechts „ent­schei­det“, um dann auf einer höhe­ren Lage in der Rin­ne Platz zu neh­men. „Das Team hat bei sei­nen Unter­su­chun­gen mit vari­ie­ren­den Dreh­ge­schwin­dig­kei­ten auch publi­ka­ti­ons­wür­di­ge Ergeb­nis­se erzielt, die von Michel Ott sehr über­zeu­gend vor­ge­tra­gen wur­den,“ sagt Zim­mer­mann. Tarek Becic und Emma Ingen­dorf aus dem Bay­reu­ther Sil­ber­team über­nah­men die Auf­ga­be, die vom erst­plat­zier­ten Schü­ler­team aus Hameln vor­ge­tra­ge­nen Ergeb­nis­se, die sich auf das soge­nann­te Wil­ber­force-Pen­del bezo­gen, kri­tisch zu hinterfragen.