Bau­ern­mu­se­um Bam­ber­ger Land star­tet in Muse­ums­sai­son 2021

„Utopie“ (Quelle: Thomas Neumaier)
„Utopie“ (Quelle: Thomas Neumaier)

Ter­min­bu­chung erforderlich

Das Bau­ern­mu­se­um Bam­ber­ger Land star­tet am 26. März 2021 in die neue Muse­um­sai­son – vor­aus­ge­setzt die 7‑Tagesinzidenz bewegt sich wei­ter­hin im sta­bi­len nied­ri­gen Bereich von unter 100. Vor dem Besuch des Muse­ums ist eine Ter­min­bu­chung unter 0951/85–9650 bzw. bauernmuseum@​lra-​ba.​bayern.​de erfor­der­lich, im Muse­um sind die gel­ten­den Infek­ti­ons­schutz­maß­nah­men zu berücksichtigen.

„Uto­pie Landwirtschaft“

Sonderausstellung „Utopie Landwirtschaft“ (Quelle: Thomas Neumaier)

Son­der­aus­stel­lung „Uto­pie Land­wirt­schaft“ (Quel­le: Tho­mas Neumaier)

Pünkt­lich zum Sai­son­auf­takt stellt das Bau­ern­mu­se­um Bam­ber­ger Land die neue Son­der­aus­stel­lung „Uto­pie Land­wirt­schaft“ vor. Ein span­nen­der Rund­gang erzählt von revo­lu­tio­nä­ren Erfol­gen, aber auch von Irr­we­gen in der Agrar­ge­schich­te, die bahn­bre­chen­de Aus­wir­kun­gen – posi­ti­ve und nega­ti­ve – auf die Mensch­heit hat­ten. Ein Aspekt der Aus­stel­lung sind bei­spiels­wei­se Tech­nik­t­räu­me des 18. Jahr­hun­derts, die zu die­ser Zeit ihren ersten Höhe­punkt hat­ten: Mit visio­nä­ren Erfin­dun­gen woll­te man die Natur dienst­bar machen, den Bau­ern die schwe­re Arbeit erleich­tern und zugleich gro­ße Erträ­ge erwirt­schaf­ten. Stell­ver­tre­tend dafür steht eine Kari­ka­tur aus dem Jahr 1818 – sie zeigt die Idee eines selbst­fah­ren­den Pflu­ges, gesteu­ert von einem Zigar­re rau­chen­den Bau­ern. Eine damals uto­pi­sche Vor­stel­lung, die heu­te schon längst von der Wirk­lich­keit über­holt wurde.

„Schweizerei“ (Quelle: Jadon Nisly)

„Schwei­ze­rei“ (Quel­le: Jadon Nisly)

Loka­len Bezug nimmt die Aus­stel­lung mit der unter Fürst­bi­schof Franz Lud­wig von Erthal begrün­de­ten Schwei­ze­rei in See­hof: In Muster­gü­tern hoff­te man durch die Ein­füh­rung neu­er Fut­ter­pflan­zen und der ganz­jäh­ri­gen Stall­hal­tung auf Ver­bes­se­run­gen in Vieh­zucht und Milch­wirt­schaft. Die Nach­fol­ger Ert­hals sahen jedoch kei­nen wirt­schaft­li­chen Nut­zen und been­de­ten den Modellversuch.

Neben ver­gan­ge­nen oder für uns bereits selbst­ver­ständ­li­chen Aspek­ten und Uto­pien wird aber auch ein Aus­blick in die Zukunft gewagt: Auf einem Tisch, appe­tit­lich unter einer Glas­hau­be ange­rich­tet, fin­den sich Nah­rungs­mit­tel, die künf­tig zu unse­rer Ver­sor­gung bei­tra­gen könn­ten, bei­spiels­wei­se Heu­schrecken, Gril­len und Mehl­wür­mer. Sie sind ein­fach her­zu­stel­len­de, pro­te­in­rei­che Snacks und auf ande­ren Erd­tei­len ein selbst­ver­ständ­li­cher Teil der Nah­rung – viel­leicht ein Weg, um das Ernäh­rungs­pro­blem einer auf bald zehn Mil­li­ar­den Men­schen anstei­gen­den Welt­be­völ­ke­rung zu lösen?

Zum Mit­ma­chen lädt ein Land­wirt­schafts­si­mu­la­tor ein, der bespielt wer­den darf und die Mög­lich­kei­ten der Land­wirt­schaft 4.0. zeigt: Auto­ma­ti­sche Füt­te­rungs­an­la­gen, gigan­ti­sche Land­ma­schi­nen und Melk­ro­bo­ter unter­stüt­zen heu­te schon die Arbeit der Land­wir­te mit intel­li­gen­ter Technik.

Der Ingol­städ­ter Künst­ler Tho­mas Neu­mai­er beglei­tet die „Uto­pie Land­wirt­schaft“ mit absur­den Ver­frem­dun­gen all­täg­li­cher Gegen­stän­de, wie einem wind­ge­trie­be­nen But­ter­fass oder dem Feld­hub­schrau­ber, der schon von wei­tem im Muse­ums­gar­ten zu sehen ist.

Die Aus­stel­lung ist ein Gemein­schafts­pro­jekt süd­deut­scher Frei­licht­mu­se­en. Ein Begleit­band mit glei­chem Titel ist im Muse­ums­shop erhält­lich und ver­tieft die The­men der Ausstellung.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Son­der­aus­stel­lung und zum Bau­ern­mu­se­um Bam­ber­ger Land gibt’s auch im Inter­net unter www​.bau​ern​mu​se​um​-frens​dorf​.de.