MdeP Moni­ka Hohl­mei­er (CSU) wehrt sich gegen Vor­wür­fe der Bereicherung

Die Ant­wort von Euro­pa­ab­ge­ord­ne­ter Moni­ka Hohl­mei­er (CSU, Lich­ten­fels) an Susan­ne Bau­er (Bünd­nis 90/​Die Grünen):

Sehr geehr­te Frau Bauer,

Ihre Anfra­ge über­rascht mich sehr denn Sie star­ten die­se direkt mit einer kras­sen Falsch­be­haup­tung. Sie behaup­ten, ich hät­te mich bis­her nicht zu den „Berich­ten und Vor­gän­gen“ ein­ge­las­sen. Es gibt von mir gegen­über ver­schie­de­nen Medi­en umfas­send auf­klä­ren­de Äuße­run­gen, die jeden Zwei­fel besei­ti­gen. Die­se Pres­se­ar­ti­kel haben Sie anschei­nend nicht gele­sen oder nicht lesen wol­len und zie­hen statt­des­sen Wahl­kampf­show der Serio­si­tät vor. Ger­ne wie­der­ho­le ich jedoch mei­ne Äuße­run­gen hier noch­mals: Ich bin wäh­rend der Pan­de­mie­zeit von Bür­ge­rin­nen und Bür­gern, frei­be­ruf­lich Täti­gen, Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen und auch von Fir­men um Hil­fe und Kon­takt­ver­mitt­lung zu zustän­di­gen Stel­len auf Lan­des-und Bun­des­ebe­ne gebe­ten wor­den. Die Situa­ti­on zu Beginn und im Ver­lauf des Lock­downs war vom Auf­bau von zustän­di­gen Struk­tu­ren geprägt, die für ver­schie­de­ne Berei­che der Pan­de­mie­be­wäl­ti­gung erst geschaf­fen wer­den mussten.

Daher fehl­te auch über­all die öffent­li­che Infor­ma­ti­on, sodass wir als Abge­ord­ne­te uns selbst erkun­di­gen muss­ten, wer wofür zustän­dig ist oder ob es über­haupt schon zustän­di­ge Stel­len gibt. Das wur­de dann im Lau­fe der Zeit besser.

Anfang März letz­ten Jah­res, zu Beginn des Lock­downs, als ein enor­mer Mas­ken­man­gel herrsch­te, wur­de ich von Andrea Tand­ler dar­über infor­miert, dass es eine Fir­ma gäbe, die Mas­ken in der Schweiz ver­kauft habe und die angeb­lich noch Mil­lio­nen an Mas­ken zu nor­ma­len Prei­sen auf Lager hät­te. Sie frag­te, ob es in Bay­ern oder in Deutsch­land über­haupt noch Bedarf gebe und wer poten­zi­ell die zustän­di­gen Ansprech­part­ner sei­en. Ich habe bei der dama­li­gen baye­ri­schen Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml und danach bei Bun­des­ge­sund­heits­mi­ni­ster Jens Spahn per SMS nach­ge­fragt, ob Bedarf bestün­de und an wen sich Inter­es­sen­ten wen­den könnten.

Ich erhielt von bei­den Kon­takt­da­ten, die ich wei­ter­ge­ge­ben habe. Ich habe weder Ver­hand­lun­gen geführt, noch Ange­bo­te abge­ge­ben, noch Ver­trä­ge aus­ge­ar­bei­tet. Zudem habe ich weder eine Pro­vi­si­on ange­bo­ten bekom­men, noch habe ich eine ver­langt, noch habe ich eine erhal­ten, noch erwar­te ich eine – auch nicht über Drit­te, ein­fach keine.

Ich habe kei­ne Bera­tungs­fir­ma und bin auch an kei­ner betei­ligt. Ich arbei­te als Abge­ord­ne­te und es haben sich unter­schied­lich­ste Per­so­nen und Insti­tu­tio­nen in der Kri­se an mich gewandt.

Sehr geehr­te Frau Bau­er, wie Sie als Direkt­kan­di­da­tin für die Bun­des­tags­wahl selbst wis­sen soll­ten, ist es all­täg­li­che Arbeit von Abge­ord­ne­ten, Anfra­gen an die zustän­di­gen Mini­ster oder Mini­ste­ri­en wei­ter­zu­ge­ben oder den Anfra­gen­den die Daten von Ansprech­part­nern zu übermitteln.

Als Abge­ord­ne­te sol­len und müs­sen wir wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen wei­ter­lei­ten. Ich bin ziem­lich ent­setzt dar­über, dass Sie als Kan­di­da­tin der Grü­nen, die Sie vor­ge­ben für die Inte­gri­tät der Poli­tik arbei­ten zu wol­len, sich an einer wahr­heits­wid­ri­gen Stig­ma­ti­sie­rung einer Abge­ord­ne­ten im Euro­päi­schen Par­la­ment betei­li­gen, um für sich einen Wahl­kampf­vor­teil dar­aus zu zie­hen. Als M.A. Sozia­le Arbeit soll­ten Sie genau wissen,was eine Stig­ma­ti­sie­rung bedeutet.

Das wich­ti­ge und nor­ma­le Enga­ge­ment von Abge­ord­ne­ten für Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, Unter­neh­men, Kom­mu­nen, Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen oder gemein­nüt­zi­ge­Ein­rich­tun­gen darf nicht unter Gene­ral­ver­dacht gestellt wer­den. Sich an der Ver­brei­tung eines Gene­ral­ver­dachts zu betei­li­gen, wie Sie es tun, hal­te ich für schlicht unse­ri­ös. Eben­so wie Sie, hal­te ich das Fehl­ver­hal­ten eini­ger weni­ger Man­dats­trä­ger zur eige­nen wirt­schaft­li­chen Berei­che­rung als völ­lig inakzeptabel.

Mit freund­li­chen Grüßen
Moni­ka Hohlmeier