Forch­hei­mer Geschich­te in Form eines Thea­ter­stückes: „Tod im Kellerwald“

Symbolbild Heimatkunde

Ein Pro­jekt des „StaTT­Thea­ter Forch­heim“ unter Lei­tung von Jut­ta und Lud­wig Dafner

Die Geschich­te des Juden Moritz Moses Zeil­ler und sei­ner Fami­lie, der wäh­rend des Anna­fe­stes 1844 den Zie­l­er der Schüt­zen­ge­sell­schaft erschoss. War es ein Unfall, Mord oder eine Intri­ge.….? Erzählt wird die Geschich­te von Kathi Traub ehe­mals Zeil­ler, der Toch­ter von Moritz M. Zeil­ler, in einem Rückblick.

Katie Traub. Foto: Privat

Katie Traub. Foto: Privat

Eine wah­re Geschich­te, recher­chiert von Herrn Rolf Kies­ling. Die Geschich­te basiert auf einem Tage­buch von Kathi Traub das im Ori­gi­nal erhal­ten ist. 1844 eine ereig­nis­rei­che Zeit in Forch­heim. Die Festung besteht noch voll­kom­men, aber die Festungs­ei­gen­schaf­ten wur­den von der Armee auf­ge­ho­ben. Der Lud­wigs­ka­nal und die Eisen­bahn wur­den gera­de eröff­net. Das Anna­fest wur­de gera­de vor vier Jah­ren zum ersten Mal gefei­ert. Bay­ern ist ein König­reich (Lud­wig I.) und der deut­sche Gedan­ke sind zwar in der Bevöl­ke­rung ange­kom­men wur­den aber von den poli­ti­schen Kräf­ten eher bekämpft.

Die Geschich­te

Moritz Moses Zeiller. Foto: Privat

Moritz Moses Zeil­ler. Foto: Privat

Das Anna­fest 1844 wur­de durch einen spek­ta­ku­lä­ren Unfall über­schat­tet. Beim Preis­schie­ßen der Haupt­schüt­zen wur­de ein bekann­ter Forch­hei­mer erschos­sen. Das war natür­lich Gesprächs­stoff in der klei­nen Stadt Forch­heim. Der bekann­te Forch­hei­mer Jude Moritz Moses Zeil­ler, der Schüt­ze, woll­te sich danach das Leben neh­men. Die jüdi­sche Fami­lie befürch­te­te Aus­schrei­tun­gen. Eine Meu­te von Kra­wall­ma­chern ver­sam­mel­te sich vor dem Haus. Sie führ­ten den Leich­nam mit und woll­ten ins Haus ein­drin­gen. Die Schüt­zen­ge­sell­schaft und der Rat stan­den auf der Sei­te Herrn Zeil­ler. Schließ­lich ent­schied man sich Herrn Zeil­ler pro for­ma in die Fron­fe­ste einzusperren.

Die­se Geschich­te bie­tet die Chan­ce die Min­der­heit der Juden mit ihren Pro­ble­men und Sor­gen im Forch­hei­mer All­tag ohne den Holo­caust zu sehen.

Wer macht´s?

Das StaTT­Thea­ter Forch­heim, genau­er Jut­ta und Lud­wig Daf­ner und eini­ge Schau­spiel­kol­le­gen erar­bei­ten die­ses Stück in enger Zusam­men­ar­beit mit Rolf Kies­ling und evtl. ande­rer Insti­tu­tio­nen (jüdi­sche Gemein­den / sobald das im Rah­men der Coro­na­ein­schrän­kun­gen wie­der mög­lich ist). Hel­fer die wich­tig sind, da der Inhalt auf histo­ri­schen Grund­la­gen beruht.

Thea­ter­ar­beit in der Zeit von Corona

Das Schau­spie­ler­team trifft sich nach lei­der nur drei rea­len statt­ge­fun­den Tref­fen nun regel­mä­ßig in Video­kon­fe­ren­zen um an den Rol­len und der Thea­ter­ge­schich­te zu arbei­ten. Dia­lo­ge wer­den z.Z. in Plan­spie­len über E‑Mails ent­wickelt. Rol­len­vor­stel­lun­gen wer­den im hei­mat­li­chen Wohn­zim­mer mit dem Han­dy gefilmt, und Tex­te wer­den zusam­men auf Cloud-Spei­chern basier­ten erar­bei­tet. Schwie­rig ist natür­lich der feh­len­de direk­te, per­sön­li­che Kon­takt und Aus­druck, die akti­ve Dis­kus­si­on und sofor­ti­ge Umset­zung ins Theaterspiel.

Schwie­rig­kei­ten die noch nicht gelöst sind

Da die­ses Pro­jekt auf einen Initi­al­stoß des Herr Geor­ge fußt, ver­traut das Team dar­auf mit einer Unter­stüt­zung des Hei­mat­ver­ei­nes rech­nen zu kön­nen. Auch ist der Auf­füh­rungs­ort ob Frei­licht oder Büh­nen­raum noch nicht fest­ge­legt. Die­sen Pro­ble­men stel­len sich erst wenn das öffent­li­che Leben wie­der nor­ma­li­siert ist.

Wann kann das Forch­hei­mer Publi­kum damit rechnen?

Die Fer­tig­stel­lung des Stückes ist wegen der Pan­de­mie frü­he­stens im Jahr 2022 geplant. Lei­der ver­pas­sen die Orga­ni­sa­to­ren damit das Jubi­lä­um „1700 Jah­re Juden­tum in Deutschland“.

Wah­re Geschich­ten tau­gen nicht zum Theaterstoff!

Aus die­sem Grund wird Rea­li­tät und Uto­pie zu einem span­nen­den Thea­ter­stück ver­knüpft. Es könn­te hei­ßen: „TOD im KELLERWALD“