Stellungnahme zur Pressemitteilung der Stadt / FFW Forchheim bzgl. der „Traueranzeige für die Linden am Paradeplatz“
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin der Initiator der „Traueranzeige“, die übrigens ausdrücklich nicht mit Traueranzeige tituliert ist (Text siehe beigefügte PDF-Datei) und ich bin erstaunt über den scharfen Ton und den Inhalt der städtischen Pressemitteilung, insb. über den seltsam unsachlichen, aggressiven Beitrag des Kollegen Flierl. Die Wichtigkeit und die Verdienste der FFW Forchheim sind völlig unbestritten – dem Dank des OB an die Feuerwehr schließe ich mich ausdrücklich an. In der Sache ist die PM in mehreren Punkten nicht richtig, insbesondere erklärt sie nicht, warum diese Linde angeblich gefällt werden mußte.
Ausgangspunkt meines „Zettels“ war ein Einkauf am Paradeplatz und ich bemerkte, daß mehrere Leute beim Baumstumpf standen, die teils heftiges Unverständnis äußerten, bzw. sich und auch mich fragten, warum der Baum gefällt wurde. Entsprechend enthält der Zettel vor allem Information.
Zum Sachverhalt:
Die Richtlinien zu Art. 5 BayBO fordern 3,5m Durchfahrtsbreite und selbstverständlich braucht die Feuerwehr ausreichend Aufstell- und Bewegungsfläche – und das ist nach Entfernung der 2. Linde gegeben. Genau diese Sichtweise war zunächst der Konsens, nachdem die Feuerwehr (Kommandanten Mittermeier und Horsch) und das Bauamt (H. Schelter) ca. 30 min vor dem Ortstermin am 20. Juli die Örtlichkeiten begutachtet und vermessen hatten. (O‑Ton stellvertr. Feuerwehrkommandant Horsch: „Linde 1 kann bleiben, das paßt, die 2 Linde muß weg“. O‑Ton Schelter: „Da müssen wir nur ab und an schauen, daß die Äste nicht reinwachsen“, darauf Horsch: „kein Problem, das ist über 4m hoch“). Was dann nach Erscheinen von OB Kirschstein und offiziellem Begin des OT den Umschwung brachte, ist (mir) unklar.
OB Kirschstein erklärte, daß nach Rücksprache mit der Feuerwehr und Bauamt (H. Franz war inzwischen ebenfalls anwesend), beide Linden gefällt werden müssen. Horsch erklärte dann, daß es Schwierigkeiten beim Löschen des höchsten Punktes über der Osteria geben könnte „wir können keine Garantie für ein schnelles Löschen geben“. Das wurde dann auch demonstriert, d.h., der Löschzug fuhr, behindert durch die 2. Linde und eine Lampe, so nah an das Gebäude (Sport Wolf), daß natürlich kein Platz mehr für die Drehleiter war. Mit meinem Einwand, daß nach Entfernen der 2. Linde die Platzverhältnisse ganz anders wären und selbstverständlich der Feuerwehrfahrer normal nie so dicht an ein Gebäude fahren würde, um die Drehleiter zu blockieren, hatte ich keine Chance mehr. Da kam dann der schöne Satz einer Stadträtin, daß den Grünen mal wieder ein Baum wichtiger sei, als Menschenleben. D.h., ausschlaggebend für den Umschwung war die Demonstration der Feuerwehr, daß es nicht geht und der Satz von H. Horsch, die Feuerwehr könne wegen der Linden keine Garantie für schnelles Löschen übernehmen.
Zu den Stadtratsbeschlüssen:
die FGL hat beim Ortstermin gegen die Fällung gestimmt.
im PlUA vom 6.10. hat die FGL gegen die Verpflanzung der Bäume gestimmt, vor allem weil lt. Gutachter die Erfolgsaussichten mäßig, die Kosten aber sehr hoch (mind. 60.000 Euro) gewesen wären.
P.S.: ich vermute, daß beim Ortstermin und auch später niemand beim Bauamt oder der Feuerwehr die Sache, d.h. die Platzverhältnisse nochmal ohne die 2. Linde überdacht hat.
Freundliche Grüße
Emmerich Huber
Rechtsanwalt
Am Schellenberg 3, 91301 Forchheim
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