Bro­se Bam­berg unter­liegt zum BCL-Play­off­auf­takt in Nymburk

symbolbild basketball

Bro­se Bam­berg muss­te zum Auf­takt der Play­offs in der Bas­ket­ball Cham­pi­ons League die erste Nie­der­la­ge auf inter­na­tio­na­lem Par­kett hin­neh­men und unter­lag bei ERA Nym­burk mit 87:91. Dabei kämpf­ten die neun ver­blie­be­nen Bam­ber­ger auf­op­fe­rungs­voll, am Ende aber muss­ten sie dem klei­nen Kader und der damit ein­her­ge­hen­den Bela­stung für jeden ein­zel­nen Spie­ler Tri­but zol­len. Zwar kamen die Bam­ber­ger im letz­ten Vier­tel von einem 16-Punk­te-Rück­stand (68:84, 35.) noch­mals auf drei ran (81:84, 38.) – am Ende aber war die Auf­hol­jagd nicht von Erfolg gekrönt. Bester Bro­se-Wer­fer war Devon Hall mit 24 Punk­ten. She­von Thomp­son leg­te mit zehn Zäh­lern und zehn Rebounds ein Dou­ble-Dou­ble auf.

Johan Roi­jak­kers: „Wenn man ver­liert, ist das nie schön. Vor allem nicht, wenn am Ende ein oder zwei Ball­be­sit­ze ent­schei­den. Den­noch: wir haben heu­te gut gespielt. Ich moch­te, wie wir den Ball haben lau­fen las­sen, wie wir schnell gespielt haben. Wenn man 16 zurück liegt, dann kann man sich schnell auf­ge­ben und am Ende mit 30 ver­lie­ren. Das ist hier in Nym­burk schon oft pas­siert. Das ist aber nicht der Cha­rak­ter mei­ner Mann­schaft. Sie figh­tet um jeden Ball­be­sitz, bis zum Schluss. Das hät­te sich heu­te fast aus­ge­zahlt. Man muss beden­ken, wir spiel­ten ohne fünf. Das hat man aber nur sel­ten gemerkt, ande­re, auch die jun­gen Spie­ler, sind nach vor­ne gegan­gen und haben ihre Sache gut gemacht.“

Erneut fehl­ten bei Bro­se mit Tyler Lar­son, Cha­se Fie­ler, Joanic Grütt­ner-Bacoul, Ken­neth Ogbe und Domi­nic Lock­hart fünf Spie­ler. Die ver­blie­be­nen neun Akteu­re mach­ten es, wie schon zwei Tage zuvor gegen Frank­furt, zu Beginn gut, hiel­ten Ball und Geg­ner unter Kon­trol­le und gin­gen nach einem Hall-Drei­er nach gut zwei­ein­halb Minu­ten erst­mals in Füh­rung: 5:2. Über­haupt gehör­te die Bam­ber­ger Anfangs­pha­se der Num­mer 22. Er war für die ersten acht Punk­te der Gäste zustän­dig. Ihm folg­te Mit­te des Vier­tels David Kra­vish, der durch ein And1 zum 11:11 aus­glei­chen konn­te. Pro­ble­me berei­te­te Bro­se in der Fol­ge­zeit ein ehe­ma­li­ger Bam­ber­ger. Retin Oba­so­han über­nahm immer wie­der die Ver­ant­wor­tung, zog zum Korb, traf Drei­er und Frei­wür­fe und hat­te damit gro­ßen Anteil dar­an, dass Bro­se nach zehn Minu­ten mit acht Punk­ten zurück­lag: 18:26.

Hall per Drei­er und Kra­vish mit dem Korb­le­ger sorg­ten für schnel­le fünf Bam­ber­ger Punk­te zu Beginn des zwei­ten Vier­tels (23:26, 11.). Aller­dings hol­te sich der Cen­ter kurz dar­auf sein drit­tes Foul ab und muss­te erst ein­mal auf die Bank. Sei­nen Platz nahm She­von Thomp­son ein, der immer wie­der gut frei­block­te und nach etwas mehr als 15 Minu­ten – nach einem zuvor erfolg­rei­chen Drei­er von Chri­sti­an Seng­fel­der – selbst ent­schlos­sen abschloss und den Rück­stand auf nur noch einen Zäh­ler mini­mier­te: 37:38. Nym­burk ant­wor­te­te jedoch mit einem 8:0‑Lauf und brach­te Bro­se wie­der mit neun in Rück­stand (39:48, 17.). Bam­berg kämpf­te und figh­te­te, gab kei­nen Ball ver­lo­ren und kam durch zwei Vita­li-Frei­wür­fe kurz vor der Pau­se wie­der auf fünf Zäh­ler ran (45:50, 19.). Die letz­ten bei­den Aktio­nen in Hälf­te eins gehör­ten jedoch den Haus­her­ren und sorg­ten für einen Neun-Punk­te-Halb­zeit­rück­stand: 45:54.

Bro­se zeig­te gleich zu Beginn der zwei­ten Halb­zeit, dass sie nicht gewillt waren, das Spiel kampf­los abzu­ge­ben. Hall und Thomp­son brach­ten Bam­berg schnell wie­der auf vier Zäh­ler ran (53:57, 22.). Ein paar unglück­li­che Aktio­nen in der Offen­si­ve und dazu der eine oder ande­re nicht gege­be­ne Pfiff sorg­ten in der Fol­ge­zeit aller­dings dafür, dass Nym­burk wie­der Fahrt auf­neh­men konn­te und durch einen 11:3‑Run Bro­se erst­mals zwei­stel­lig in Rück­stand brach­te (57:68, 27.). Die Gäste zeig­ten aber wei­ter ihre Tugen­den, die sie schon die gesam­te Sai­son beglei­ten: Kampf, Ein­satz und Lei­den­schaft bis zur letz­ten Sekun­de. Vita­li per Drei­er, dazu Kra­vish mit dem Korb­le­ger und Ruoff per Frei­wurf sorg­ten dafür, dass der Rück­stand wie­der auf fünf Zäh­ler ver­kürzt wer­den konn­te (63:68, 29.). Mit der Sire­ne traf Kriz für Nym­burk zum 63:70.

Den bes­se­ren Start ins Schluss­vier­tel erwisch­ten die Gast­ge­ber, die durch fünf schnel­le Punk­te wie­der auf zwölf weg­zie­hen konn­ten (63:75, 31.). Zwar traf Vita­li nach gut 32 Minu­ten den Drei­er für Bro­se, aller­dings merk­te man den Man­nen von Johan Roi­jak­kers nun lang­sam aber sicher an, dass die Kräf­te schwan­den. Vor­ne fehl­te oft­mals die letz­te Kon­se­quenz, hin­ten schli­chen sich Leicht­sinns­feh­ler ein. Die Fol­ge: Nym­burk konn­te bis Mit­te des letz­ten Vier­tels auf 16 Punk­te davon­zie­hen: 84:68. Auf­ge­ben? Mit­nich­ten. Bro­se bekam die vier­te oder fünf­te Luft. Unter ande­rem wei­te­re erfolg­rei­che Drei­er von Miche­le Vita­li und Devon Hall drück­ten den Rück­stand zeit­wei­se wie­der auf sie­ben Punk­te (77:84, 37.). Mehr noch. Thomp­son und erneut Vita­li sorg­ten dafür, dass Bro­se zwei Minu­ten vor Schluss wie­der auf drei Zäh­ler dran war: 81:84. Soll­te da doch noch etwas gehen? Lei­der nein. Am Ende war die Auf­hol­jagd nicht von Erfolg gekrönt, stand eine 87:91-Niederlage auf der Anzei­ge­ta­fel und damit die erste in der aktu­el­len BCL-Sai­son. Die geht – soll­te mit der Bam­ber­ger Qua­ran­tä­ne alles glatt lau­fen – am näch­sten Mitt­woch mit einem Aus­wärts­spiel in Sara­gos­sa weiter.

Bro­se Bamberg:

Ruoff 3, Ple­scher, Seric 2, Hall 24, Thomp­son 10, Vita­li 11, Hundt 6, Seng­fel­der 18, Kra­vish 13