Bay­reuth Tigers vs. Bie­tig­heim Stee­lers: „Jär­ve­läi­nen-Fest­spie­le“ in Bayreuth

Symbolbild Eishockey

Ver­mut­lich mit einem Novum im Deut­schen Eis­hockey begann der Eis­hockey­abend im, an zwei Sei­ten offe­nen, Bay­reu­ther Eis­sta­di­on. Ein Son­nen­strahl, der etwa 1,5 Meter breit über Tei­le der Eis­flä­che schien, stör­te die Bie­tig­hei­mer Mann­schaft nach gut 90 Sekun­den so sehr, dass sie beim Schieds­rich­ter-Gespann inter­ve­nier­ten und die­se dar­auf hin das Spiel für knapp 15 Minu­ten unter­bra­chen und bei­de Teams für die­se Zeit in die Kabi­ne schickten.

Ob es an dem unge­wohnt offe­nen Sta­di­on und der damit ver­bun­de­nen Son­nen­ein­strah­lung lag, ist nicht über­lie­fert. Jedoch taten sich die Gäste, gegen stark auf­spie­len­de Tigers, zunächst schwer und lie­fen über lan­ge Strecken den Bay­reu­thern hin­ter­her. Jär­ve­läi­nen mach­te nach sechs Minu­ten auf sich auf­merk­sam, als er ins Angriffs­drit­tel fuhr, kurz ver­zö­ger­te und mit einem Schuss aus spit­zem Win­kel Bren­ner das Nach­se­hen gab. Kurz dar­auf kam Koloz­va­ry, etwas über­ra­schend, im Slot an die Schei­be und ver­pass­te knapp. Bei einer ersten Unter­zahl – Davi­dek saß für zwei Minu­ten auf der Straf­bank – der Tigers hielt man den Geg­ner so geschickt vom eige­nen Tor fern, dass kein Schuss bis zu Wölfl durch­kam. Als der Bay­reu­ther Stür­mer zurück­kam, nahm er sofort einen Pass von Poko­vic auf, zog ins Drit­tel und ver­pass­te mit ein­em­stram­men Schuss haar­scharf das Tor. Nach 13 Minu­ten „stahl“ Jär­ve­läi­nen geschickt die Schei­be an der eige­nen blau­en Linie, fuhr ein schnel­les Break und zock­te Bren­ner aus, der nach die­sem zwei­ten Tref­fer des Bay­reu­ther Stür­mers sei­nen Dienst (Minu­te 13!) quit­tier­te und für Dou­bra­wa Platz mach­te. Nach einem Abstau­ber-Tor durch Jas­pers, bei dem die Tigers­ab­wehr kurz­fri­stig den Über­blick ver­lo­ren hat­te, kamen die Stee­lers bes­ser ins Spiel und gene­rier­ten meh­re­re gute Mög­lich­kei­ten bis zum Drittelende.

Mit einem Traum­start, sowie einer Traum­kom­bi­na­ti­on, die über Raja­la ein­ge­lei­tet wur­de, als er Bin­dels such­te und die­ser knapp vor dem Tor den bes­ser plat­zier­ten Jär­ve­läi­nen bedien­te, der reak­ti­ons­schnell sei­nen drit­ten Tref­fer an die­sem Abend schoss, ging es in den Mit­tel­ab­schnitt. Dies soll­te es aller­dings auch schon gewe­sen sein, was Tor­er­fol­ge auf Sei­ten der Tigers in die­sem Abschnitt anging. Just fälsch­te nach 26 Minu­ten einen Schuss von Pokor­ny ent­schei­dend ab und kurz dar­auf ver­wer­te­te Hau­ner nach einem schnell vor­ge­tra­ge­nen Kon­tern den vor­her in der Angriffs­zo­ne der Tigers leich­ten Schei­ben­ver­lust, zum Aus­gleich. Genau sechs Sekun­den benö­tig­ten die Stee­lers, kurz vor Drit­tel­en­de bei einem Power­play, um den näch­sten Tref­fer durch Breit­kreuz zu erzie­len, was gleich­be­deu­tend die erst­ma­li­ge Füh­rung für die Gäste bedeutete.

Kas­sier­te man im zwei­ten Drit­tel, wen­de­te sich das Blatt im Schluss­ab­schnitt, in wel­chen man mit vier Tref­fern ein Aus­ru­fe­zei­chen setz­te. Aller­dings benö­tig­te man 14 Minu­ten Anlauf­zeit, bis Schug auf den Plan trat und einen Abpral­ler eines Schus­ses von Jär­ve­läi­nen ver­wer­te­te und damit den Aus­gleich auf die Anzei­gen­ta­fel schrei­ben konn­te. Eine ener­gi­sche Ener­gie­lei­stung von Zim­mer­mann, der sich im Anschluss durch­set­zen konn­te, brach­te die Füh­rung zurück auf die Sei­te der Tigers. Gleich­zei­tig nahm Goc Mei­sin­ger in die Man­gel, was dem Bie­tig­hei­mer 2+2 Minu­ten ein­brach­te, dem Bay­reu­ther Stür­mer der­weil nur zwei Minu­ten, was gleich­be­deu­tend mit einem Über­zahl­spiel für die Tigers ein­her­ging, wel­ches Jär­ve­läi­nen zum 6:4 nut­zen konn­te. Die Her­aus­nah­me des Goa­lies auf Sei­ten der Gäste brach­te dann, jeden­falls für die­se, nichts mehr ein. Jär­ve­läi­nen schnapp­te sich kurz vor Ende die Schei­be und stell­te mit sei­nem 5. Tref­fer an die­sem Abend den End­stand her.

Bay­reuth Tigers vs. Bie­tig­heim Stee­lers 7:4 (2:1, 1:3, 4:0)

  • Bay­reuth: Wölfl, Her­den – Davis, Schug, Man­nes, Karls­son, Poko­vic, Schmitz – Lil­lich (2), Koloz­va­ry, Davi­dek (2), Bin­dels, Raja­la, Jär­ve­läi­nen, Zim­mer­mann Tim, Mei­sin­ger (2), Schu­ma­cher, Nix
  • Bie­tig­heim: Bren­ner, Dou­bra­wa (ab 13.) – Schoofs, Schü­le, Goc, Ren­ner, Rib­nitz­ky (2), Hüf­ner – Sheen, McK­night, Jas­per, Breit­kreuz, Prei­bisch, Hau­ner, Just, Kneis­ler, Wen­zel, Kuqi, Pokorny
  • Zuschau­er: Nein
  • Schieds­rich­ter: Haupt, Sicor­schi – Eng­lisch, Paulick
  • Stra­fen: Bay­reuth: 6 Bie­tig­heim: 6 Power­play: Bay­reuth: 0/1 Bie­tig­heim: 1/2
  • Tor­fol­ge: 1:0 (6.) Jär­ve­läi­nen (Raja­la), 2:0 (13.) Jär­ve­läi­nen, 2:1 (15.) Jas­per (Sheen McK­night), 3:1 (22.) Jär­ve­läi­nen (Bin­dels, Raja­la). 3:2 (26.) Just (Wen­zel, Pokor­ny), 3:3 (29.) Hau­ner (Goc, Breit­kreuz), 3:4 (38.) Breit­kreuz (Schü­le, McK­night) PP1, 4:4 (55.) Schug (Jär­ve­läi­nen, Raja­la), 5:4 (56.) Zim­mer­mann, 6:4 (58.) Jär­ve­läi­nen (Koloz­va­ry, Raja­la), 7:4 (60.) Jär­ve­läi­nen (EN)

Alex­an­der Vögel