Bay­reu­ther MdL Gud­run Bren­del-Fischer äußert sich zum erfolg­rei­chen Modell­ver­such „Isla­mi­scher Unterricht“

Symbolbild Bildung
Gudrun Brendel-Fischer

Gud­run Brendel-Fischer

„Der Modell­ver­such „Isla­mi­scher Unter­richt“ läuft seit über zehn Jah­ren erfolg­reich in Bay­ern. Er wur­de 2009 ins Leben geru­fen, als staat­li­cher Unter­richt in deut­scher Spra­che. Damals muss­te man die Idee aber nicht neu erfin­den; man konn­te zurück­grei­fen auf den „Islam­un­ter­richt in deut­scher Spra­che“, der sich seit 2003 als soge­nann­tes „Erlan­ger Modell“ bun­des­weit einen her­vor­ra­gen­den Ruf erar­bei­te­te. Der Islam­un­ter­richt lief damals in Koope­ra­ti­on mit der Fried­rich Alex­an­der Uni­ver­si­tät Erlan­gen-Nürn­berg und einem loka­len Moschee­ver­ein und wur­de über die Jah­re schritt­wei­se optimiert.

Inzwi­schen ist der Name „Isla­mi­scher Unter­richt“ eine Mar­ke gewor­den, die auf die gute Unter­richts­tra­di­ti­on des Erlan­ger Lehr­plans ver­weist und die hohe Akzep­tanz bei den Fami­li­en. Das haben die bei­den Eva­lua­tio­nen in den Jah­ren 2015 und 2019 erge­ben. Es ist ein Bil­dungs­an­ge­bot auf Augen­hö­he der Schü­le­rin­nen und Schü­ler, die durch­weg sehr zufrie­den mit ihren Lehr­kräf­ten sind. Alle Betei­lig­ten, ob Leh­ren­de oder Ler­nen­de und Eltern, bewer­ten den Modell­ver­such gänz­lich sehr posi­tiv. Erwie­sen ist die erfreu­li­che Wir­kung des „Isla­mi­schen Unter­richts“: Er ist per­sön­lich­keits­bil­dend, schult die inter­re­li­giö­se Dia­log­fä­hig­keit und wirkt gesell­schaft­lich-inte­gra­tiv. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler des Isla­mi­schen Unter­richts füh­len sich durch die­ses Ange­bot wert­ge­schätzt. Auch bei den Eltern kommt der Isla­mi­sche Unter­richt sehr gut an: Sie bewer­ten die Unter­richts­in­hal­te und Unter­richts­ge­stal­tung eben­so posi­tiv wie die Schü­le­rin­nen und Schü­ler, und sie ste­hen auch der Unter­richts­spra­che Deutsch äußerst zustim­mend gegen­über. Nicht nur, was die För­de­rung der Deutsch-Kom­pe­ten­zen ihrer Kin­der betrifft – son­dern auch die eige­nen! Mehr als die Hälf­te der Eltern berich­ten von einer indi­rek­ten Ver­bes­se­rung ihrer eige­nen Deutschkenntnisse.

Des­we­gen freut es mich als Baye­ri­sche Inte­gra­ti­ons­be­auf­trag­te per­sön­lich ganz beson­ders, dass die­ser erfolg­rei­che Modell­ver­such künf­tig als Wahl­pflicht­fach – als Alter­na­ti­ve zu Ethik – auf gesetz­li­cher Grund­la­ge zum offi­zi­el­len, baye­ri­schen Fächer­ka­non gehört. Das ist – wenn ich so sagen darf – ein zusätz­li­cher Schub an Wert­schät­zung und ein ganz bedeu­ten­des Signal an unse­re muslimischen

Mit­bür­ge­rin­nen und Mit­bür­ger: „Wir neh­men euch ernst, Ihr gehört selbst­ver­ständ­lich dazu.“

Auch im Raum Bay­reuth wird der „Isla­mi­sche Unter­richt“ gut ange­nom­men, etwa an der Mit­tel­schu­le Bay­reuth-Alt­stadt, der Albert-Schweit­zer-Mit­tel­schu­le, der Gra­ser-Grund­schu­le, der Luit­pold-Grund­schu­le, der Grund­schu­le Bay­reuth-Her­zog­hö­he und der Grund­schu­le Bay­reuth-St. Geor­gen. Ich set­ze mich dafür ein, dass sich die­ser Rei­gen in den näch­sten Jah­ren noch erwei­tern wird und auch im Land­kreis, bei­spiels­wei­se in Peg­nitz ein Ange­bot ermög­licht wird“.